Führung, Selbstreflexion und Wertschätzung scheinen hier Fremdwörter zu sein.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Arbeitszeiten waren super. Es sind teilweise wirklich tolle Kolleg*innen zu finden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Umsatz und Image sollten für den Arbeitgeber nicht alles sein. Man ist als Rechtsanwalt/Rechtsanwältin mit super viel Akquisearbeit beschäftigt. Irgendwann schien es für mich so als würde ich nur noch Fließbandarbeit verrichtet, als wirklich juristisch tätig zu sein.
Verbesserungsvorschläge
Den Arbeitgebern sollte mehr daran gelegen sein, Mitarbeiter*innen zu halten, statt immer wieder neue einzustellen. Das ist einerseits schlecht für das Image allerdings auch ökonomisch nicht gerade sinnvoll. Mein Tipp daher: Führt als Chefs Feedback-Gespräche mit euren Mitarbeiter*innen und nicht mit den Teamleiter*innen oder der HR. Gesteht Fehler ein.
Arbeitsatmosphäre
Extrem hohe Fluktuation, meines Erachtens grenzte das an "hire and fire" Mentalität, ständig werden neue Berufsanfänger*innen eingestellt, Backoffice unterbesetzt
Kollegenzusammenhalt
Es gibt einige gute und super Mitarbeiter*innen, die zusammenhalten. Allerdings wurde meinem Eindruck nach gelästert und das insbesondere von Personen, die viel Verantwortung haben.
Work-Life-Balance
Zeiterfassung wurde mittlerweile eingeführt. Arbeitszeiten super
Vorgesetztenverhalten
Der Führungsstil der Chefs dürften meines Erachtens nicht als "Führung" bezeichnet werden. Dadurch, dass es 3 Standorte gibt, bekommt man die Chefs kaum zu sehen.
Zudem scheinen die Chefs nicht kritikfähig zu sein. Bereits zu Anfang wurde mir von Kolleg*innen davon abgeraten mit Kritik an die Chefs heranzutreten. Tut man dies doch, wird teilweise mit Unverständnis und mangelnder Empathie reagiert.
Interessante Aufgaben
Anfangs ist die Lernkurve steil, diese stagniert aber nach der Einarbeitungsphase. Wichtig schien für die Chefs nur der Umsatz zu sein.
Gleichberechtigung
Auffällig viele Ungleichbehandlungen, das fängt an bei Ausstattung der Büros, Urlaubstagen, Übernahme von Urlaubstagen in das nächste Jahr.
Extrem war zudem die Gehaltsverteilung. Wer zu Anfang nicht stark verhandelt, wird mit einem Unterschied von 15-20.000 Euro Bruttojahresgehalt zu anderen Jahresgehältern anderer Bewerber*innen mit ähnlichen Voraussetzungen, eingestellt.
Umgang mit älteren Kollegen
Es arbeiten hier kaum "ältere" Kolleg*innen. Viele Berufsanfänger*innen.
Arbeitsbedingungen
Seltenst war ein Arbeitsplatz am ersten Arbeitstag eines neuen Mitarbeiters ausreichend vorbereitet oder festgelegt. Teilweise arbeiten die Referendar*innen, Wiss. Mits und das Sekretariat im Keller.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt geht hier stark auseinander. Tipp: Sprecht mit den Kolleg*innen und informiert euch bei ehemaligen Mitarbeiter*innen, was erwartet und verlangt werden kann.
Image
Unter Jurist*innen scheint von SE-legal als Arbeitgeber mittlerweile abgeraten zu werden.
Karriere/Weiterbildung
Ich hatte während meiner Zeit keine Weiterbildung im rechtlichen Sinne, obwohl man darum gebeten hat. Wenn man wirklich Karriere machen oder weiterkommen möchte, sollte man von SE-legal die Finger lassen.