Ich kann nur jedem raten, egal ob Lieferant, Kunde oder potentiellem Arbeitnehmer, haltet euch fern
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hier passt der Spruch "Der Fisch stinkt vom Kopf her" wie die Faust aufs Auge. Es wird nicht darauf gehört was Leute zu sagen haben, die sich mit dem Thema auskennen. Nur die eigene Meinung zählt.
Anstatt die eigene Fertigung zu stärken setzt man auf Fremdfertigung aus allen Teilen der Welt. Hauptsache billig. Qualität war mal eine Stärke vom Zylinderbau. Bekommt jetzt keine Beachtung mehr. Nur noch "UMSATZ, UMSATZ, UMSATZ"
Zuletzt habe ich mich nur noch dafür geschämt, für so ein Unternehmen zu arbeiten.
Arbeitsatmosphäre
Als Konstrukteur hatte ich mit fast allen Abteilungen wie Fertigung, Arbeitsvorbereitung, Einkauf und Montage regen Kontakt. In keiner der Abteilung herrschte gute Stimmung. Ein Grund dafür war in allen Abteilungen derjenige, der regelmäßig nach "UMSATZ, UMSATZ, UMSATZ" schreit. Und das egal wie.
Work-Life-Balance
In einer früheren Bewertung wurde ja schon gesagt, dass teilweise Urlaub erst genehmigt wurde, nachdem derjenige sein Arbeitszeugnis beantragt hat. Kann ich bestätigen, ich war einer davon.
Vorgesetztenverhalten
Hierzu habe ich eine sehr schöne Geschichte, die zeigt wie es zu laufen hat. Weil man besonders clever sein wollte, wurden für einen Auftrag komplette Hydraulikzylinder im Ausland bestellt. Nicht erstmal 2 oder 3 als Muster, sondern gleich die volle dreistellige Anzahl. Zur Erstmusterprüfung war dann jemand vor Ort, der bei Schneider die Richtung vorgibt. Macht natürlich Sinn, wenn man mit Abschluss LL.M. eine technische Beurteilung machen möchte. Aber dafür gibt es ja den WhatsApp Video Chat. Zwei Kollegen und ich waren also per Video Chat live dabei und auf meine Anmerkung, dass die Schweißnähte nicht so sind wie sie sein sollen, strich unser Kollege vor Ort mit dem Daumen über die Schweißnaht mit der Aussage "Ach was, die sind perfekt" Ich war sprachlos und die Zylinder wurden dann auch so ausgeliefert. Ende vom Lied, alle Schweißnähte mussten nochmal nachgearbeitet werden, weil sie eben nicht perfekt waren, Kunde war sehr verärgert und man hat durch die Nacharbeiten noch draufgelegt. Wenn also das Management eine Meinung hat und eine Richtung vorgibt, dann ist das die einzige Wahrheit. Wer dagegen ist, fällt in Ungnade.
Interessante Aufgaben
Zu meinen Aufgaben gehörte unter anderem eigentlich die Neukonstruktion von Sonderzylindern im Geschäftsbereich Zylinderbau. Die letzten Monate, die ich dort noch tätig war, habe ich aber nicht einen neuen Zylinder konstruiert. Lag wohl daran, dass die Preise ordentlich angezogen wurden, bei gleichzeitigem in-den-Keller-rauschen der Qualität.
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Man möchte unbedingt einer der Big Player sein. Aber was zB auf der Homepage versprochen wird (ich spreche hier jetzt nur über den Zylinderbau) kann ich nicht bestätigen. Die Zeiten für Qualität oder Expertise waren einmal. Bis auf ein paar Verbliebene haben die Leute mit Know- How das Unternehmen längst verlassen.
Karriere/Weiterbildung
Es gab einige Fälle, da wurde jemand eingestellt und erst danach wurde entschieden was derjenige denn überhaupt zu tun hat. Und dann ist egal ob derjenige das denn auch überhaupt möchte. Friss oder stirb.
Meine Weiterbildungen bestanden darin, dass mir eine Aufgabe zuteil wurde, die ich bis dato auch noch nicht gemacht habe und ich mich selber informieren musste, was denn der beste Weg ist. Zum Teil waren das auch Aufgaben aus dem Arbeitsbereich anderer Kollegen, die dann aber einfach sagten "kann ich nicht". Da kam schon einiges zusammen und weil ich dann der einzige war, der in der Lage war das Problem zu lösen, verweigerte man mir halt auch mal den Urlaub. Oder versuchte es zumindest.