Eine Agentur in der Identitätskrise, die überfordert mit ihren Softwareprojekten ist.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Als unerfahrener Neueinsteiger hat man hier die Chance in kurzer Zeit sehr viel zu lernen und auszuprobieren, wenn man die dafür nötige Eigeninitiative mitbringt. Die Arbeitszeiten sind außerdem recht flexibel.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Gehalt, Meetings, hohe Mitarbeiterfluktuation, totale Überforderung der Geschäftsführung mit dem Thema Softwareentwicklung, extrem unstrukturiertes Arbeiten.
Verbesserungsvorschläge
Hebt die Gehälter um 20 % an, um wieder konkurrenzfähig zu sein. Schult eure Führungskräfte und nehmt keine Aufträge an, die eure Kompetenzen überschreiten. Lasst eure Mitarbeiter in Ruhe arbeiten und gebt ihnen, was sie dafür brauchen. Definiert eure Prozesse, bereinigt sie und verbessert eure Effizienz.
Arbeitsatmosphäre
Vereinzelt in manchen Teams sogar sehr gut, leider getrübt von unzähligen Meta-Themen und Grundsatzdiskussionen. Letztendlich endet fast jede Woche in einem Meeting-Marathon. Nötiges Know-how, um Aufgaben zu erledigen, muss man sich meist selbst erarbeiten, weil entweder niemand weiß, wie es geht oder niemand Zeit hat.
Kommunikation
Wilde Mischung aus völliger Transparenz, Fehlinformation und gar keiner Information. Ich weiß als einfacher Angestellter erstaunlich viel über das Unternehmen. Viele Informationen, die für meinen Arbeitsalltag relevant sind, fehlen mir jedoch, weil sie nirgendwo auffindbar sind. Die meisten Prozesse sind nirgendwo ausdefiniert und dokumentiert, sodass man ständig "sein eigenes Süppchen kochen muss". Manche Regelungen werden so unklar kommuniziert, dass sie mehr Fragen aufwerfen als beantworten.
Kollegenzusammenhalt
Es ist eine Leidensgemeinschaft. Die vergossenen Tränen schweißen zusammen. Die geteilten Traumata verbinden.
Work-Life-Balance
*Work-Work-Balance
Vorgesetztenverhalten
Teilweise sehr bemüht, teilweise grandios destruktiv, teilweise nur auf dem Papier existent.
Interessante Aufgaben
Eigentlich sind die Aufgaben interessant. Die Arbeitslast ist jedoch sehr suboptimal verteilt. Manchmal hat man tagelang Leerlauf und dann soll plötzlich alles auf einmal fertig werden. Manche Mitarbeiter ersticken regelrecht in Tickets, während andere sich welche erbetteln müssen.
Gleichberechtigung
Bei manchen Führungskräften ist das Leben als Mann schon leichter.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt praktisch keine.
Arbeitsbedingungen
Keine Klimaanlage, Büros ungeeignet für Calls, brauchbare Technik, im Sommer schöner Garten, unglaublich ermüdende und nie endende Diskussionen über Themen wie Home-Office.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltschutz ist Kernbestandteil des Images des Unternehmens. Es macht auf mich den Eindruck, als ob der tatsächliche Impact der Maßnahmen dabei weniger wichtig als die Außenwirkung ist.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist so niedrig, dass es schwierig ist, woanders noch weniger zu verdienen.
Karriere/Weiterbildung
Mein Eindruck ist, dass Beförderungen völlig unabhängig von den Kompetenzen und ausschließlich danach vergeben werden, wie lange sich ein Mitarbeiter bereits im Unternehmen befindet und wie gut er sich profilieren kann. Jede Gehaltserhöhung muss mühsam erkämpft werden. Weiterbildung sieht in der Regel so aus, dass man sich gerne neue Technologien außerhalb der Arbeitszeit anschauen darf.