Könnte schlimmer sein, könnte aber auch besser sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich finde es auch super, dass der Arbeitgeber nicht gendert und sich zumindest bemüht, hier und da eine Veranstaltung zu machen, damit die Kollegen sich wieder etwas annähern können (monatliches Bratwurstgrillen, Sommerfest usw.). Der Arbeitgeber zahlt das Gehalt immer pünktlich und bietet doch immer mal wieder neue Trends an, ohne es zu übertreiben (die Toiletten sind hier dankenswerterweise immer noch m/w). Es gibt auch einen dauerhaften Englischkurs für Mitarbeiter, der wohl sehr gut ankommt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Oft hat man noch diese "das haben wir schon immer so gemacht" Einstellung. In manchen Themenbereichen ist Zurückhaltung gut (durchgeknallte Weltrettung findet hier noch nicht statt), man muss nicht jede Modeerscheinung mitmachen. Aber ein bisschen mehr Modernität und Flexibilität in Bezug auf das mobile Arbeiten sollte schon sein. Zur Erinnerung: während Corona gab es eine gesetzliche Home Office Pflicht und obwohl viele von zu Hause gearbeitet haben, gibt es die Firma immer noch und geht ihren Tagesgeschäften nach.
Verbesserungsvorschläge
Unbedingt das mobile Arbeiten anpassen, den Kantinenzuschuss erhöhen, die undurchsichtige Kommunikation verbessern, fairere Leistungsbeurteilungsgespräche führen, wesentlich öfter die Mitarbeiter nach ihrer Meinung fragen. Mehr internationale Austauschmöglichkeiten schaffen.
Arbeitsatmosphäre
Die Corona-Zeit hat viel zerstört. Die Arbeitsatmosphäre ist stark abhängig von Abteilung und Vorgesetzten.
Kommunikation
Das wird nicht besser. Viel Flurfunk und keine Transparenz. Immer nur Andeutungen ohne konkret zu werden. Das ist nicht schön.
Kollegenzusammenhalt
Auch hier hat die Corona-Zeit zugeschlagen. Social distancing hat Spuren hinterlassen und die gesamte Zeit hat zu Spannungen geführt. Der Heilungsprozess ist noch längst nicht durch.
Work-Life-Balance
Durch Gleitzeit und mobiles Arbeiten eigentlich ganz gut.
Vorgesetztenverhalten
Das kommt unheimlich auf die jeweiligen Abteilungen an. In der Mehrheit dürften die Vorgesetzen jedoch klassische Radfahrer (nach oben buckeln, nach unten treten) sein. Es hilft, zum eigenen Schutz alles schriftlich (e-Mail) festzuhalten.
Interessante Aufgaben
Kommt auch auf die eigene Tätigkeit an. Die kann irgendwann so zur Routine werden, dass man sich am Ende wie in einem täglichen Hamsterrad fühlt. Dafür, dass es weltweit zahlreiche Niederlassungen gibt, hat man als Mitarbeiter kaum die Chance mal vorübergehend von einer dieser Tochterfirmen zu arbeiten, so dass man mal was anderes sieht oder auch die anderen Mentalitäten kennenlernt.
Gleichberechtigung
Mir ist noch nie eine Ungleichbehandlung zwischen den Geschlechtern aufgefallen.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier ist mir noch nie aufgefallen, dass ältere Kollegen rücksichtsloser oder rücksichtsvoller oder mit mehr oder weniger Respekt behandelt worden wären.
Arbeitsbedingungen
Derzeit mit den klimatisierten kleineren Büroräumen gut, aber der Arbeitgeber plant gerade undurchsichtige neue Raumkonzepte, die natürlich wieder nicht klar kommuniziert werden. Die IT-Umgebung ist okay. Mobiles Arbeiten mit zwei Tagen die Woche ist klar zu wenig.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt eine Zertifizierung, Energiesparmaßnahmen werden durchgeführt, Müll wird getrennt. Reicht doch. Der Arbeitgeber muss nicht die Welt retten.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt entspricht in manchen Fällen ganz deutlich nicht der Ausbildung. Die Sozialleistungen haben sich klar verschlechtert. Die Ferienstiftung ist entfallen, statt der Fahrtkostenpauschale wird jetzt das - steuerlich ungünstigere - pauschal versteuerte Fahrgeld bezahlt und der Kantinenzuschuss ist unverändert, obwohl die Preise für die Einzelgerichte erheblich gestiegen sind. Hier wird oft versucht, das schönzureden.
Image
Wie das Unternehmen in der Aussenwelt ankommt, kann ich nicht beurteilen. Aber ich würde es als Arbeitgeber schon noch empfehlen. Ich glaube, es gibt viel schlimmere.
Karriere/Weiterbildung
Das kommt wieder stark auf Abteilung und Vorgesetzte an. Ich habe keine Probleme, die für mich nötigen Weiterbildungsmassnahmen zu machen.