Flexibilität! Flexibilität! Flexibilität!
Gut am Arbeitgeber finde ich
kurze Wege zu den Vorgesetzten (ausdrücklich auch nach BY), es ist recht einfach, ein Gespräch zu führen, wenn es Gesprächsbedarf gibt
Weihnachtsgeld, Inflationsausgleichsprämie, MA-Kleidung, unkomplizierte Entfristung nach Probezeit, Möglichkeit zum HO...
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Fehlen einer organisierten AN-Vertretung; existierte eine solche, würden nicht Teamleiter, die von ihren jeweiligen Vorgesetzten abhängen, Änderungen wie "flexible, zweigeteilte Arbeitszeitkonten" abnicken, sondern der Betriebsrat verhandelte im Sinne seiner Mitglieder - und dann wären Kürzungen der Samstagszulage durch die Hintertür nicht mehr einfach so möglich und könnten vor allem nicht als Schritt zur Verbesserung der Stellung des AN verkauft werden
Benefits am Stammsitz aus organisatiorischen Gründen teilweise nicht an den Zweigstellen (Gesundheitskurse, Kantine)
Der fränkische Alleinernährer-Familienvater scheint immer noch die Blaupause des idealen AN zu sein. Das ist in modernen Zeiten des Fachkräftemangels ebenso enttäuschend wie das Fehlen jeglichen Bestrebens, in die perfekt eingerichteten Küche einen Biomüllbehälter zu integrieren und dessen Leerung sicher zu stellen.
Von einer Kommuniktation mit dem AN auf Augenhöhe, die nicht verlangt, man nenne "Kurzarbeit" gegenüber der eigenen Familie (sic!) "felxible Anapssung der Produktionsleistung an saisonale Schwankungen" möchte ich an dieser Stelle schweigen.
Verbesserungsvorschläge
beim Eröffnen der nächsten Zweigstelle zunächst über die (Führungs)Struktur nachdenken und daraus lernen, was bei Zweigestelle 1 und 2 nicht gut organisiert ist/war
am Stammsitz funktioniert ja anscheinend das Meiste reibungslos, und das wünscht man sich als Angestellter der Zweigstelle auch
Kommunikation
das Unternehmen muß noch lernen, daß nicht in ganz Deutschland Bayern ist; aber der Informationsfluß Top-Down läuft mittlerweile besser
ich persönlich fühle mich von der Kommunikation der Betriebsleitung/der Personalabteilung oft für nicht voll genommen (Ich kann meine Tasse nach der Nutzung auch mit nach Hause nehmen und sie dort spülen? Darauf wäre ich von alleine nie gekommen!)
Work-Life-Balance
wer weiß, was er (nicht) will, kommt klar
klarer Pluspunkt: Home-Office wird sehr kulant gehandhabt
der Umgang mit Überstunden wird im Verlaufe des Jahres geändert werden; es dürfte der Firmenleitung aufgefallen sein, daß man nicht 100% des MA-Urlaubs verplanden darf für Betriebsurlaub und produktionsfreie Tage nach betrieblichem Gutdünken
obgleich die Firmenleitung dies als Änderung hin zu einer größeren Flexiblisierung framed, ist es mehr als nur gewöhnungsbedürftig unflexibel, wenn man für den Ausgleich einer Minusstunde auf dem AZ-Konto das Doppelte an Überstunden leisten muß;
ich persönlich bin darüber hinaus ganz und gar nicht damit einverstanden, daß die Firma sich nun die Oberhoheit über 50% meiner Zeitkontostunden nimmt und ich dies, ebenso wie die überaus fehleranfällige Berechnung meiner Soll- bzw. Ist-Stunden, einfach hinzunehmen habe
Vorgesetztenverhalten
hängt wie immer vom jeweiligen Vorgesetzten ab~
Gleichberechtigung
wenige Frauen, die nicht zur Eigentümerfamilie gehören, in Führungspositionen
TZ und Wiedereinstieg nach Elternzeit jedoch problemlos möglich; anscheinend auch für Männer
Arbeitsbedingungen
schön wäre, wenn der AG von selbst dafür sorgte, daß Heizungen auch wirklich laufen/angeschaltet bleiben und ggf. warme Zimmer im Sommer kühlte (statt Sprudel und Eis bereitzustellen; den gesetztlichen Vorgaben ist damit Genüge getan, es hilft aber nur rudimentär)
aber insgesamt ok; man muß sich halt selbst kümmern in der Zeit, in der man danach bewertet wird, wie viele kbm Küchen man pro Stunde bearbeitet
Umwelt-/Sozialbewusstsein
nicht mal ein Papier- oder Biomüll im Büro, und das bei Umweltzertifizierungen, mit denen auf der Firmenhomepage geworben wird;
auch nach 6 Monaten keinerlei weitere Maßnahmen als eine Mitteilung am Ende dieser Bewertung, die zeigt, daß das Verständnis von "anonymer Bewertung" der Personalabteilung sich vom üblichen Verstädnis dieses Terminus unterscheidet
Gehalt/Sozialleistungen
man kann nicht klagen; aber wie überall hängt vieles vom Verhandlungsgeschick ab
mir persönlich fehlt eine belastbare Einschätzung (Zahlen!) der eigenen Arbeitsleistung; ein Schelm, wer Böses dabei denkt, wenn kein AN Zahlen bei Gehaltsverhandlungen vorlegen kann im Vergleich zu Kollegen