Ein sehr schlechter Arbeitgeber! Keine Kommunikation, Kündigung während einer Krankheit und kein Betriebsrat
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nicht so viel, ehrlich gesagt.
Dass Tiere erlaubt sind finde ich gut.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hier haben wir es mit einem Pflegeheim zu tun, das seine Mitarbeitenden äußerst unsozial behandelt.
Die Kommunikation funktioniert nicht. Hier werden ohne jegliche Absprache (teilweise lebenseinschneidende) Entscheidungen getroffen. Als Reaktion auf eine Verlängerung einer Krankmeldung wurde mir sofort gekündigt und ich stand aufgrund der Probezeit innerhalb von zwei Wochen ohne Job da - Krank wohlgemerkt.
Es gibt weder einen Leitfaden für eine qualifizierte Einarbeitung, noch ein Gehalt nach Tarif. Zwischen Kolleg:innen herrscht eine sehr distanzierte Atmosphäre. Die Hierarchien stehen fest und an der Spitze eine Chefin, die viel von einem erwartet, das aber niemals offen kommuniziert.
Alle arbeiten irgendwie vor sich hin und es entsteht kein Gefühl von Gemeinschaft.
Verbesserungsvorschläge
Ziemlich vieles…
- Eine Einarbeitung, die geregelt ist. Ich hatte zwar meine sehr nette Kollegin, die immer für mich ansprechbar war. Aber eine ausführliche Einarbeitung hatte ich nicht. Ich kam dann natürlich zurecht, aber besser wäre einfach ein richtiger Leitfaden.
- Kommunikation! Wichtig wäre einfach ein viel besserer Austausch untereinander. Dafür wäre wichtig eine gute Ebene zu schaffen. Teambuilding würde mir da einfallen. Mehr Gemeinsamkeit, statt nur dieses einzelne vor sich hin arbeiten.
Eine offene Gesprächskultur zu schaffen wäre doch mal was.
- Digitalisierung! Es ist einfach eine Katastrophe in dieser halbdigitalisierten Verwaltung zurecht zu kommen. Es gibt mitarbeitende, die der Digitalisierung sehr offen gegenüber stehen und dieses auch (wenigstens im Kleinen) initiieren möchten. Warum sich dem verschließen? Es würde so viel Zeit sparen…
- Betriebsrat! Wo ist der Betriebsrat in einem so großen Unternehmen? Ich hätte ihn in meinen drei Monaten schon mehrfach gebrauchen können. Also bitte: gründet einen, es kann dadurch nur besser werden.
Arbeitsatmosphäre
In meinem kleinen Team war die Atmosphäre gut, daher zwei Sterne. Aber insgesamt sehr distanziert und schwierig. Das Ankommen wird einem schwer gemacht.
Kommunikation
Unterirdisch… hier entscheidet die Chefin einfach irgendetwas, ohne das vorher mit denjenigen abzusprechen, die diese Entscheidung betrifft. Mir wurde sofort gekündigt, nachdem ich meine Krankmeldung verlängern musste. Das war möglich, weil ich mich noch in der Probezeit befand. Die Kündigung lag am nächsten Tag in meinem Briefkasten. Es gab weder vorher noch hinterher ein Gesprächsangebot. Keine Klärung. Nichts. Meine beiden direkten Kolleginnen wurden vor vollendete Tatsachen gestellt.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt mit meinen beiden direkten Kolleginnen war gut, deswegen auch hier zwei Sterne. Beim Rest habe ich keinerlei Zusammenhalt erlebt, eher im Gegenteil. Die meisten sind einfach sehr gestresst. Viele geben diesen Druck an die nächste Person weiter. Es gibt keine Kapazitäten, um diesem Stress gemeinsam zu begegnen. Schade!
Work-Life-Balance
Das war insofern ok, als dass ich mir meine Arbeitszeit ein wenig selbst einteilen konnte. Da der Job an sich relativ stressig ist und ich regelmäßig Überstunden gemacht habe, diese Mehrarbeit aber nicht so richtig anerkannt wurde, kann ich auch das nicht positiv bewerten.
Vorgesetztenverhalten
Keine vernünftige Kommunikation und relativ altmodischer Stil. Sehr hierarchisch aufgebaut und die Chefin nutzt ihre Position offensichtlich, um einfach Dinge über die Köpfe Aller hinweg zu entscheiden. Krankheitstage sind nicht gerne gesehen und ich musste mich nach meiner ersten Krankmeldung in einem Gespräch mit ihr dafür rechtfertigen. So etwas hat eine Vorgesetzte eigentlich nichts anzugehen und ich erwarte von meiner Arbeitgeberin auch ein gewisses Vertrauen. In so einem verantwortungsvollen Beruf melde ich mich nicht ohne Grund krank.
Interessante Aufgaben
Der Job an sich hat mir gut gefallen. Sehr abwechslungsreiche Aufgaben und viel Kontakt mit Menschen. Einziger Minuspunkt ist die fehlende Digitalisierung, was manche Aufgaben sehr mühsam gemacht hat.
Gleichberechtigung
Es gibt viele Frauen in führenden Positionen. Das ist im Pflegebereich ja relativ normal. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Gleichberechtigung hier irgendein Thema ist. Hier wird bevorzugt, wer immer da ist. Sobald das Kind krank ist, wird’s schwierig.
Arbeitsbedingungen
Ich hatte ein eigenes Büro. Das war gut. Aber die Technik geht so… relativ alte Programme, keine digitalen Lösungen, viel musste per Fax erledigt werden. Ich hatte in meinem Büro nur einen Drucker, der nichts anderes konnte außer zu drucken.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich habe jeden Tag so unendlich viele Seiten ausgedruckt… alles musste immer ausgedruckt werden. Von Nachhaltigkeit hat noch nie jemand gesprochen.
Gehalt/Sozialleistungen
Keine Bezahlung nach Tarif. Immerhin wurde mein Gehalt pünktlich bezahlt.
Image
Irgendwie habe ich niemanden richtig gut über dieses Haus reden hören. Ich kann das natürlich nur aus Sicht der Mitarbeitenden beurteilen. Unter den Angehörigen ist das Haus beliebt.
Karriere/Weiterbildung
Ich hätte gar keine Zeit gehabt, mich um Weiterbildungen zu bemühen. Es gibt interne Fortbildungsangebote. Die meisten betreffen jedoch die Pflege.