Willkommen im feudalen Japan! Wir sind stolz auf unsere Vergangenheit und lehnen das 21. Jahrundert ab.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Interessante Aufgaben in einer spannenden Branche.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die feudale Mentalität gegenüber Untergebenen und die generell herablassende Art der Kommunikation seitens Personalabteilung und Geschäftsleitung.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Vertrauen gegenüber den Mitarbeitern wagen, grade auch in Hinsicht auf flexible Arbeitszeiten und mobiles Arbeiten.
Arbeitsatmosphäre
Das Betriebsklima ist von Misstrauen und der Erwartung von absolutem Gehorsam seitens der Führungspersonen geprägt. Die wenigsten Kollegen aus der untersten Hierarchieebene gehen hier gern zur Arbeit und viele sehen Shimadzu nur als Zwischenstation. Wer "kleben bleibt" passt sich an und lässt seinen Frust an Neulingen aus.
Kommunikation
Kommunikation von der Geschäftsleitung findet praktisch nicht statt. Entscheidungen fallen praktisch vom Himmel (bzw. aus Japan) und es wird erwartet, dass alle mitziehen auch ohne den Hintergrund zu verstehen.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter Kollegen der gleichen Hierarchiebene und ungefähr gleichen Alters ist generell sehr gut, möglicherweise dank der miserablen Führungskultur. Man hilft einander, wo es möglich ist und genießt auch mal ein Feierabendbier zusammen. Der Betriebsrat hat ebenfalls immer ein offenes Ohr. Über Hierarchieebenen oder Altersgrenzen hinweg sieht dies anders aus.
Work-Life-Balance
Überstunden werden in den meisten Abteilungen schlicht und ergreifend erwartet. Arbeitszeiterfassung, Gleitzeit und mobiles Arbeiten wurden halbherzig eingeführt, sind aber derart ausgestaltet, dass sie bei Inanspruchnahme zwangsläufig nur zu noch mehr unbezahlter Arbeit führen. Grundsätzlich wird selbst auf der untersten Ebene ständige Verfügbarkeit erwartet und man muss sich für den Abbau von Überstunden oder Inanspruchnahme von homeoffice rechtfertigen. Auch Urlaub kann nicht sehr flexibel genommen werden.
Vorgesetztenverhalten
Je nach Abteilung unterschiedlich. Positive Ausnahmen ausgenommen in der Mehrheit herablassend. Insgesamt wird ein starkes Misstrauen gegenüber den jeweils Untergebenen von ganz oben aus Japan herunter-kaskadiert.
Interessante Aufgaben
Die Projekte sind immer wieder abwechslungsreich und spannend, da unsere Kunden aus den verschiedensten Branchen stammen. Je nach Abteilung/Vorgesetztem und Dauer der Betriebszugehörigkeit ist auch eine stark eigenverantwortliche Ausgestaltung der eigenen Arbeit möglich.
Gleichberechtigung
Passt, alle Geschlechter sind auf allen Hierarchiebenen etwa gleich verteilt und die meisten Teams sind sehr international aufgestellt.
Umgang mit älteren Kollegen
Durch lange Betriebszugehörigkeit ist es möglich, trotz der strikten Hierarchie eine gewisse Narrenfreiheit zu erwerben. Wie es im Vorstellungsgespräch bereits hieß: "Hier geht man entweder sehr schnell oder bleibt für immer"
Arbeitsbedingungen
Die Labore und Verkaufsbereiche sind gut und modern ausgestattet. Auch das Arbeitsmaterial (Rechner, Telefone, etc.) ist zwar von der günstigsten Sorte, wird bei Verschleiß aber schnell ersetzt.
Allerdings sind die Büroräume und generell Bereiche "hinter den Kulissen" in miserablem Zustand. Nur Demobereiche sind klimatisiert und durch eine fehlkonzipierte Lüftung bläst die Abluft aus der Küche durch die Flure. Auch die Firmenwagen sind schlecht gewartet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Einmal im Jahr gibt es einen "Social Day", bei dem gemeinsam innerhalb der Arbeitszeit an Umwelt-/ oder Sozialprojekten gearbeitet wird (z.B. Bäume pflanzen, Kindergarten renovieren). Auch unsere Produktionsprozesse werden immer stärker auf Umweltfreundlichkeit ausgelegt. Allerdings ist die Firmenleitung sehr zurückhaltend mit sozialem Engagement (z.B. Spenden) angesichts der Ukraine-Krise.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter sind insgesamt sehr niedrig im Branchenvergleich und selbst im Vergleich zum öffentlichen Dienst bei vergleichbaren Aufgaben. Es gibt keinen Tarifvertrag und kaum Möglichkeiten für Gehaltserhöhungen nach dem Einstieg.
Image
Wenn es rein um Shimadzu als Arbeitgeber geht und nicht um Produkte, ist das image recht durchwachsen. Die Erwartungen an Gehalt und Arbeitsbedingungen sind weithin bekannt und realistisch, was sich auch in Bewerberzahlen widerspiegelt.
Karriere/Weiterbildung
Sehr unterschiedlich je nach Vorgesetztem. In den meisten Fällen werden Fortbildungen problemlos gewährt, stellen allerdings auch explizit keine Basis für Gehaltserhöhungen dar, da die Fortbildung an sich als Benefit verstanden wird.