Toller Arbeitsplatz trotz struktureller Schwierigkeiten
Verbesserungsvorschläge
Unbedingt die Vergütungsordnung deutlich den aktuellen Realitäten anpassen und wieder Anschluss finden an vergleichbare Jobs im öffentlichen Dienst o.ä. Alternativ leistungsorientierte Bezahlung für Highperformer deutlich ausweiten. Auf beiden Feldern nichts zu tun, wird das Unternehmen mittelfristig gerade bei Leistungsträgern unattraktiv machen. Und gerade die trauen sich auch, woanders anzuheuern...
Arbeitsatmosphäre
Bei teilweise knapper Personaldecke wird in den Redaktionen des sh:z im Land richtig viel richtig wichtige journalistische Arbeit geleistet. Redakteure bekommen viel Vertrauen, Gestaltungsspielraum und Verantwortung. Das wiegt teilweise schwierige Diskussionen über Ressourcen mehr als auf und motiviert ungemein.
Kommunikation
Bei der gemeinsamen Zielrichtung, mit gutem Lokaljournalimus die Gesellschaft am Laufen zu halten, ziehen alle an einem Strang. Konkrete Veränderungsprozesse und Projekte im Unternehmen könnten aber teilweise deutlich besser kommuniziert werden.
Kollegenzusammenhalt
Grundsätzlich sehr gut. Redaktionen ziehen traditionell aber auch Individualisten mit Sendungsbewusstsein an, so dass man hier und da auch mal auf etwas sperrige Kollegen trifft
Work-Life-Balance
Super! Bietet viel Flexibilität durch Gleitzeit, mobiles Arbeiten, hohe eigene Planungsverantwortung für Redakteure. Gerade mit Familie absolut goldwert. Natürlich muss man, wie überall, sein Soll erfüllen und die Produkte müssen laufen, aber wie das erreicht wird, kann sehr flexibel gestaltet werden. Überstunden, Abendtermine und Wochenend-Arbeit fallen wie in jeder Nachrichtenredaktion an, werden jedoch vollständig und meist zeitnah ausgeglichen.
Vorgesetztenverhalten
Gerade auf der mittleren Führungsebene gibt es viele wirklich gute Leute, die für ihren Job und ihre Teams wahnsinnig viel leisten. Branchentypisch sind aber auch mal überforderte Selbstdarsteller dort unterwegs.
Interessante Aufgaben
Es gibt wohl kaum einen abwechslungsreicheren und interessanteren Beruf als den des Nachrichtenredakteurs - und in Zeiten von Trump, Brexit, X etc. wohl auch nur wenige, die relevanter sind.
Gleichberechtigung
In der Redaktion viele Frauen, auch in Führungspositionen - keine Benachteiligung erkennbar. Teilzeit nicht überall sinnvoll möglich, was Frauen erfahrungsgemäß etwas häufiger betrifft. Da finden sich in aller Regel aber Alternativen.
Umgang mit älteren Kollegen
Keine strukturelle Benachteiligung erkennbar, im Gegenteil viele 'altgediente' Boomer, die jetzt peu a peu in den Ruhestand gehen.
Arbeitsbedingungen
Gebäude an einigen Standorten könnten in besserem Zustand sein. Technische Ausstattung voll auf der Höhe der Zeit. IT nicht immer ganz glücklich beim Einkauf von Apps etc. Teilweise werden Bedarfe der Redaktion offenbar nicht richtig erfasst, Programme gefühlt 'halbfertig' eingeführt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ist ausreichend vorhanden - mehr geht da natürlich immer.
Gehalt/Sozialleistungen
Großes Manko - wie in der gesamten Branche. Die enorm verantwortungsvolle und anstrengende Aufgabe des Redakteurs war früher mal gut bezahlt. Inzwischen sind die Gehälter von vergleichbaren Stellen in anderen Bereichen (z.B. öffentlicher Dienst) weit abgehängt worden. Hier muss das Unternehmen dringend viel mehr tun, um nicht an Attraktivität für Leistungsträger und Nachwuchs zu verlieren.
Image
Grundsätzlich gibt es eine hohe Identifikation in den Regionen mit den jeweiligen Zeitungstiteln, die zum Heimatgefühl gehören und denen eine hohe Glaubwürdigkeit und Relevanz zugesprochen wird. Eine wachsende Medienskepsis in Teilen der Gesellschaft macht aber auch vor dem sh:z nicht halt.
Karriere/Weiterbildung
In der Redaktion gibt es für leistungswillige Kollegen viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Spezialisierung, die vom Unternehmen und den Führungskräften stark gefördert bis gepusht werden - eine Branche im technischen Wandel bietet viele, teilweise auch schnelle Aufstiegschancen, gerade auch für jüngere Talente.