Spannende Herausforderungen & tolle Kollegen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Knowhow und Erfahrung werden wertgeschätzt.
Flexible Lösungen hinsichtlich Einsatzorten und Präsenz.
Tolle Benefits für die Altersvorsorge und Kinderbetreuung bzw. Care-Arbeit.
Abwechslungsreiche Tätigkeiten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Endloses Verständnis für unprofessionelles Verhalten: Wenn Reportings ständig vergessen oder Prozessvorgaben nicht eingehalten werden, wäre bei anderen Firmen schnell Schluss, vor allem während der Probezeit.
- Teilweise je nach Sparte viele Quereinsteiger ohne Berufserfahrung oder Hochschulabschluss, die nicht wissen was sie tun und die Qualität runterziehen, aber trotzdem mitgeschleift werden. Kollegen, die trotz Zusammenarbeit mit deutschsprachigen Kunden kein (flüssiges) Deutsch beherrschen, und dadurch nur Mehrarbeit für alle verursachen und das Image runterziehen. Sowas entschuldigt auch nicht der Fachkräftemangel.
Verbesserungsvorschläge
- Viele Prozesse und Programme sowie ihre Zugriffsdaten erfordern bessere Digitalisierung bzw. Nutzungsmöglichkeiten, damit man seinen Job erledigen kann. Hierfür muss aber Geld in die Hand genommen und programmiert werden. Selbst simpelste Standardfunktionen werden seit Jahren nicht implementiert.
- Vorgehensweisen in Prozessen nach harten Daten und Fakten ausrichten, die durch Digitalisierung und statistische Auswertung ermittelt wurden. Aktuell ist eher Bauchgefühl angesagt und ein "Viel hilft viel". Das führt zu längeren Prozessen, da mehr Schritte eingebaut werden. Weniger ist aber manchmal mehr, vor allem im Außenauftritt: Hier Romane zu verfassen, und Interessenten mit Informationen zu erschlagen, bringt nichts. Das liest sich nämlich niemand komplett durch.
- Sinnhaftigkeit mancher Meetingserien überdenken. In anderen Unternehmen werden Meetings vorab mittels Agenda geplant. Ein Meeting abzuhalten, nur um jede Woche alle ihr Reporting vortragen zu lassen, kommt einer Hausaufgabenkontrolle gleich, und ist nicht zielführend.
Arbeitsatmosphäre
Tolle und neue Büroräume! Ausreichend kostenlose Parkplätze. Kein Micro-Management oder künstlichen Druck ausüben.
Hin und wieder spürt man leider wie ein Zwei-Klassen-Gesellschaft existiert.. Während andere Unternehmen, die sich Dienstleistern bedienen, diese vollkommen gleichgestellt zu ihren festangestellten Kollegen "einschleusen", ist hier auf einen Blick offensichtlich, wer Externer und Interner ist: Man sieht es direkt anhand der E-Mail-Adresse als auch im Personaleintrag. Das führt zu Misstrauen seitens externer Kunden und zum Unmut interner Kollegen bei der Zusammenarbeit. Teilweise hat man es mit Vorurteilen, Gerüchten und Abwertungen zu tun. Mal weniger, mal mehr direkt bzw. offen geäußert in Besprechungen. Geliehene Arbeitnehmer müssen außerdem mehr Stunden (40) arbeiten als festangestellte (35/37), erhalten nicht dieselben Benefits und haben keine wirkliche Übernahmeperspektive.
Kommunikation
Über neue Projekte wird per Rundmails informiert, es werden Calls aufgesetzt und aufgezeichnet. Wichtige Informationen werden per Benachrichtigung in einem Teams Thread geteilt. Man fühlt sich rundum gut über Änderungen informiert.
Kollegenzusammenhalt
Einfach klasse!
Wenn der Kollege anruft, und berichtet, einen Fehler behoben zu haben, den man aus Unerfahrenheit oder Eile gemacht hat, ist man sehr dankbar.
Hin und wieder spürt man aber von manchen Kollegen offen, dass im Kopf eine Zwei-Klassen-Gesellschaft vorherrscht.
Manchmal hat man jedoch mit unerfahrenen Quereinsteigern zu tun, die beim Arbeiten nicht nachdenken, es auf den Stress schieben und einem so nur unnötig Mehrarbeit bescheren, wenn man dann ihr Chaos beseitigen darf. Wiederholt macht man leider auch bei üblichen Verdächtigen die Erfahrung, dass man keine Unterstützung erhält und sie einem offen in den Rücken fallen, wenn man erfahrungsbasierte Empfehlungen abgibt oder die Vorgaben von Prozessen einhalten möchte.
Work-Life-Balance
Ideal vereinbar durch Home Office-Regelungen. Auch das könnte jedoch deutlich ausgebaut werden, um mehr zu bieten.
Vorgesetztenverhalten
Neue, junge Führungskräfte bringen Elan rein und packen Neues an. Manche Führungskräfte waren vereinzelt etwas schwierig, aber es hat sich mit zunehmendem Vertrauen alles eingespielt. Ob sich eine Führungskraft als schwierig herausstellt, hängt nicht zwingend mit dem Alter zusammen. Manchen reißt schon die Zündschnur, wenn man nicht direkt auf eine Chatnachricht antwortet. Andere lachen einem freundlich ins Gesicht, wenn man ihnen erklärt, dass die Forderung so nicht möglich und auch nicht vertraglich vereinbart wurde, aber gehen sich dann hinterm Rücken beschweren. Teilweise kriegt man das dann noch Monate später vorgehalten, obwohl die Vorgaben eindeutig schriftlich vorliegen. Vereinzelte stellen viele Forderungen und kennen dabei kein Bitte oder Danke. Für diese Vorgesetzten würde ich ehrlich nicht arbeiten wollen. Glücklicherweise sind das eher die Ausnahmen, und die Mehrheit ist sehr engagiert und handelt im Sinne ihrer Mitarbeiter. Fragt sich nur, warum Mitarbeiter ihre Führungskräfte nicht anonym nominieren können, damit diese mal ein Training für Führungskräfte erhalten, um ihren Kommunikationsstil zu verbessern und sich in realistischer Erwartungshaltung zu üben.
Interessante Aufgaben
Es werden viele neue Themen angegangen, vor allem wenn frische und junge Führungskräfte ins Unternehmen kommen. Man wird in Projekte miteinbezogen oder kann sich freiwillig einbringen. Der administrative Anteil ist zwar etwas hoch, anstatt diesen zu digitlisieren, aber das ist in nahezu jedem Job so und ich kann damit leben.
Gleichberechtigung
Wenig Frauen in Führung. Vitamin B kann schon eine ausschlaggebende Rolle spielen. Hier wird teilweise Leuten Karrieremöglichkeiten eröffnet, die nirgendwo eine Anstellung bekommen hätten, und das nur, weil ein Verwandter oder der Partner hier arbeitet. Unbequeme bzw. getadelte Führungskräfte werden "weg befördert" und dürfen dann international das Sagen haben, obwohl sie nicht mal gekonnt Englisch beherrschen. Als "schwierig" bekannte Angestellte wird die Karriere verbaut, weil hinter dem Rücken der schlechte Ruf herumposaunt wird, anstatt die Leistung entscheiden zu lassen. Völlig absurd: Werkstudenten haben oft bessere Chancen auf Stellen als Berufserfahrene, die mit ihrer Projekterfahrung jungen Absolventen viel mehr voraus haben. Manche Angestellten lassen ihre Beziehungen zum Betriebsrat spielen, was meiner Meinung nach auch eine unzulässige Einflussnahme darstellt. Andere schicken wiederum ihre internen Kontakte vor, um für sich zu werben. Leider gibt es immer wieder offene Ohren dafür. Wer das offiziell anprangert, kriegt ein mächtiges Problem, obwohl selbst Studien darlegen, dass Vitamin B kein Garant für Ausnahmetalente, sondern lediglich für gute Networking-Skills ist.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich habe überwiegend mit älteren Führungskräften zu tun. Man schätzt Erfahrung im Unternehmen. Viele sind offen für Input. Einzelne nehmen jedoch kritisches Feebdack nicht an, hängen einem veralteten Mindset nach, anstatt die aktuelle Veränderung des Arbeitsmarktes zu berücksichtigen, und schaden damit schlussendlich dem Unternehmen. Wer versucht, eingestaubte Sichtweisen zu kritisieren, verbrennt sich selbst die Finger.
Arbeitsbedingungen
Manchmal etwas viele Meetings, die kein Resultat fördern, aber serienmäßig in dem Glauben abgehalten werden, das so mehr bewegt und koordiniert werden kann. Schlussendlich wird dadurch nur wertvolle Arbeitszeit verschenkt, in der man Targets hätte umsetzen und Mehrwert generieren bzw. Aufgaben erledigen können. Gleichzeitig wird man aber nicht unter Druck gesetzt, da es eher kontraproduktiv wäre.
Gehalt/Sozialleistungen
Berufseinsteigern mit Studium (Absolventen, ehemalige Werkstudenten, Trainees, etc.) wird manchmal vergleichsweise ein absurd hohes Einstiegsgehalt jenseits 60-70k angeboten. Gleichzeitig wird sehr berufserfahrenen Bewerbern, die schon einige Stationen durchlaufen haben, kaum mehr als 75-80k angeboten oder sie werden gezielt in der Gehaltserwartung gedrückt. Vielleicht auch eine Strategie, um Talente früh zu gewinnen und durch die Benefits zu halten. Es hängt sehr stark von der Teamstruktur und der Führungskraft ab, wieviel jemand verdienen kann. Fazit: Es ist quasi vom Team abhängig, was man verdient.
Image
Wird durch mangelnde Werbung und Marketing immer noch nicht als eigenständiges Unternehmen wahrgenommen.
Karriere/Weiterbildung
Einer der wenigen DAX-Konzerne, in dem sich die Werkstudentenzeit wirklich auszahlen kann und der Einstieg ins Unternehmen nahtlos möglich ist. Sollte aber jemand anderes sein Vitamin B spielen lassen, kann es unter Umständen schlecht aussehen. Geliehenen Mitarbeitern wird wenig bis gar keine Perspektive geboten.