Viel Licht, aber auch Schatten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Arbeitgeber ist am Puls der Zeit. Jedoch ist das auch die ganze Branche. Mitbewerber warten nicht. Digitalisierung, agiles Setting, flexible Arbeitszeitmodelle, moderne Büros und Ausstattung bieten auch andere Arbeitgeber.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Attraktive Angebote für neue Arbeitnehmer, die diesen von den Mitbewerbern abheben sind für mich nicht erkennbar. Es macht den Eindruck als fährt der Arbeitgeber auf Sicht, obwohl es langfristige Szenarien und Zielsetzungen gibt. Insbesondere der Abgang durch Renteneintritte scheint der Arbeitgeber bisher nicht im Fokus gehabt zu haben. Neben den manigfaltigen Herausforderungen durch zusätzliche regulatorische Maßnahmen, z. B. dem BAFIN, den Mitbewerbern, der Modernisierung der IT, der agilen Arbeitsweise und eigener Initiativen fehlt es an einer fortschrittlichen und attraktiven Strategie für alle diese Aufgaben ausreichend Ressourcen in Form von Person und Zeit zur Verfügung zu stellen. Ebenso fehlt es für die Mitarbeiter an Transparenz mit welcher Priorität welches Ziel verfolgt wird. Es macht nicht selten den Eindruck als wolle der Arbeitgeber alles gleichzeitig haben.
Vergessen wird dabei, zumindest in der IT, dass neben diesem enormen Investitionsbedarf auch noch das Tagesgeschäft zu bewältigen ist. Ressourcen werden auch benötigt die täglichen Geschäftsprozesse zu verarbeiten. Gerade hier verzeichnet der Arbeitgeber massive Abgänge durch Verrentung und die wenig verbliebenen Mitarbeiter können wegen fehlendem Wissen oder fehlenden neuen Kapazitäten das immer weniger gut kompensieren.
Verbesserungsvorschläge
Dem Arbeitnehmer sollten, das wäre ehrlich, die manigfaltigen Angebote zur Weiterbildung, die zusätzliche Zeit, die Regulatorik oder die Umstrukturierung der Arbeitswelt in ein agiles Setting benötigen, gewährt werden. Ein Arbeitstag in der Woche soll dafür gewährt werden. Dadurch verliert man 20 Prozent für die Umsetung der manigfaltigen Anforderungen. Tatsächlich wird aber gleichzeitig gewünscht die Effizienz zu steigern.
Wie soll das gehen? Auf der einen Seite werden 20 Prozent zur Verfügung gestellt, es fehlen also 20 Prozent Arbeitszeit, aber basierend auf 100 Prozent soll man sich noch steigern?
Soll man unentgeltlich am Samstag in einer 6 Tage Woche arbeiten um wenigstens wieder auf 100 Prozent zu kommen?
Hier fehlt es an Transparenz was der Arbeitgeber wirklich erwartet!
Arbeitsatmosphäre
Der immer stärker werdende Widerspruch zwischen Anforderungen und zur Verfügung stehendem Personal führt zu einer mentalen und physischen Belastung, die nicht selten über das akzeptable Maß hinaus geht.
Kommunikation
Viel zu wenig Transparenz der Führung wird durch nicht verifizierbaren Flurfunk kompensiert.
Kollegenzusammenhalt
In meiner Funktionseinheit einfach perfekt. Wir stützen uns gegenseitig den Stress und Druck zu bewältigen.
Work-Life-Balance
In unserer Funktionseinheit ist man bereit über das normale Maß hinaus zu gehen. Das führt nicht selten zu hohen Zeitsalden und Verschleppung der Urlaubsansprüche ins Folgejahr. Die Abwägung zwischen Zielerfüllung und Gesundheit der Mitarbeiter durch Führungskräfte könnte besser sein (auch mal NEIN sagen).
Vorgesetztenverhalten
Die unmittelbaren Führungskräfte, ist ein duales System, machen einen guten Job. Doch sie stoßen selber an Grenzen. Für die manigfaltigen Aufgaben steht zu wenig Personal zur Verfügung. Insbesondere Abgänge durch Rente erschweren diese Situation.
Interessante Aufgaben
Der Aufbruch ins 21. Jahrhundert, gerade auch bei diesem Arbeitgeber, ist phantastisch! Digitalisierung, KI, dieser Unternehmen hat eine Leadership-Funktion in der Branche.
Gleichberechtigung
Ob im Vorstand, in der mittleren Führungsebene oder bei den Angestellten, zumindest in der IT dieses Unternehmens, kann von einer gelungenen Diversifikation und Gleichberechtigung, auch beim Gehalt, gesprochen werden.
Umgang mit älteren Kollegen
So langsam erkennt das Unternehmen, dass die Abgänge von verdienten Mitarbeitern, die in Rente gehen, Lücken reißen. Nachwuchs, was diese, weiterhin benötigten Fähigkeiten betrifft, ist nicht in Sicht.
Arbeitsbedingungen
Flexible Arbeitszeit, flexibele Arbeitsorte (in Präsenz im Büro, Heimarbeitsplatz)
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Forcierung von digitalen Zugangskanälen für alle Partner des Unternehmes, gleichermaßen für Kunden, wie aber auch z. B. Makler führen zu weniger Umweltbelastung durch postalischen Versand.
Gehalt/Sozialleistungen
In der jeweiligen Region und in der gesamten Branche im Vergleich zu Mitbewerbern, bei geeigneter eigenen Qualifikation, auf hohem Niveau
Image
Im freien Vertrieb könnten hier attraktivere Produkte ein positives Image steigern. Insbesondere sollte neben dem digitalen Self Service für Kunden der persönliche Kontakt, auch die Hotline bestärkt werden. Ausbaufähig ist die Kontaktaufnahme per Mail und ebenso die Wartezeit bei Vertragsänderungen oder Regulierungen. Das muss aber nicht für alle angebotenen Sparten gleichermaßen gelten.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt ein reiches Angebot von digitalen Schulungen. Die klassischen Schulungen mit Moderator und Vertiefung von Übungsaufgaben ist jedoch weitgehend verdrängt. Zwar kann jederzeit das reichhaltige Angebot genutzt werden, aber die doch sehr engen Zeitkorridore um Aufgaben, zumindest in der IT, zu bewältigen, lassen kaum zu "freiwillige" Schulungsangebote neben den zwingenden Schulungen (z. B. Geldwäschegesetz) zu nutzen.