Offenes Arbeitsumfeld, solange es nicht anders ist als bisher und man keine Fehler offen kommuniziert
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der meist offene Umgang zwischen den Kollegen ist sehr gut. Die Häuser und Arbeitsumgebungen dort sind schön gelegen. Man versucht sich modern zu geben und auch Ablenkung vom Alltag einzubauen was häufig gut klappt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die fehlende Kommunikation von Fehlern über alle Ebenen hinweg und die Intransparenz von Entscheidungen.
Man kann verstehen, dass nicht für alle Entscheidungen immer jeder mit ins Boot geholt werden kann, denkt sich aber bei vielen Entscheidungen, dass eine offene Feedbackrunde vorher sinnvoll gewesen wäre um eine Entscheidung besser abzuwägen.
Verbesserungsvorschläge
Die Kollegen könnten sich untereinander deutlich mehr Feedback geben, es fehlt so etwas wie eine 90° und 270° Feedback-Runde für alle Kollegen einmal jährlich, die anonymisiert durchgeführt wird. So könnte man ein nicht-persönliches, fachliches Feedback bekommen und versuchen sich weiter zu verbessern.
Des weiteren könnte man versuchen auf weitere Branchen auszuweiten und sich mehr zu diversifizieren.
Misserfolge und Erfolge dürfen gern in Zahlen kommuniziert werden. Man weiß wenig über den Gesundheitszustand des Unternehmens und auch nicht über den Erfolg oder Misserfolg von Projekten (und wenn Fehler dort gemacht wurden, wie man sie in Zukunft in anderen Projekten vermeiden kann).
Auch wenn der Umgang zwischen den Kollegen sehr gut ist, hat man das Gefühl, dass viele sehr darauf aufpassen mit wem sie welche Dinge kommunizieren, damit manche Informationen nicht "die Flaschen" erreichen.
Arbeitsatmosphäre
Unter den Kollegen ist die Atmosphäre sehr gut. Die Geschäftsführung spiegelt eine offene Atmosphäre, jedoch werden viele offene Entscheidungen von Kollegen dann doch sehr kritisch hinterfragt, so dass man sich ertappt fühlt. Zudem ist das Unternehmen als ganzes eher konservativ, was in diesem Kontext aber nicht wertend klingen soll. Es beschreibt die Atmosphäre jedoch sehr gut.
Kommunikation
Jeder Erfolg wird kommuniziert und vermarktet, leider kommen aber die Misserfolge und Fehler zu kurz, so dass man nicht aus den Fehltritten anderer lernen kann.
Kollegenzusammenhalt
Solange es um die klassischen Themen geht und man auf den Ausgetretenen Pfaden bleibt, findet man genug Mitstreiter. Wenn neue Themen oder Technologien angegangen werden soll, wird es jedoch schwierig Kollegen zu finden, die zu einem halten und einen unterstützen.
Work-Life-Balance
Pausen im Homeoffice, Urlaub oder Feierabend stören manche Kollegen nicht sonderlich und man wird häufig für Kleinigkeiten noch angerufen. Bei der Ausgabe der Laptops witzelte (ich weiß nicht, ob es wirklich witzig gemeint war) darüber, dass man nun auch die Arbeit Problemlos mit auf den Campingplatz nehmen könne.
Vorgesetztenverhalten
Es wird eine offene und tolerante Atmosphäre gespiegelt, wenn es jedoch zu Konfliktfällen kommt, gibt es nicht immer eine konstruktive Auseinandersetzung und man kann den Eindruck gewinnen, dass die Persönlichkeit oder persönliche Entscheidungen in Frage gestellt werden. Das geschieht jedoch nie auf fachlicher Ebene, hier findet stehts eine Wertschätzung statt, die viel wieder raus reißen kann.
Interessante Aufgaben
Durch neue Kunden kommen auch ständig neue Anforderungen. Mit den neuen Anforderungen kommen auch manchmal neue Technologien und es wird sich nicht gescheut diese zu evaluieren und zu betrachten. Manchmal helfen hier aber auch gute Argumente nicht, wenn "man das schon immer so gemacht hat".
Gleichberechtigung
Das Unternehmen ist sehr konservativ. Man bekommt schnell den Eindruck, dass Frauen deutlich anders behandelt werden. So gab es z.B. bei der Weihnachtsfeier einen Goodie-Bag für eine kleine Fahrt, in dem waren (ohne Nachfrage) für die Frauen Sekt und für die Herren Bier. Im Allgemeinen hat man auch das Gefühl, dass Frauen eher die altmodischen, typischen Aufgaben zugeschrieben werden und die Herren übernehmen die "richtige" Arbeit.
Umgang mit älteren Kollegen
Kollegen jeden Alters werden bei allen Aufgaben abgeholt und mitgenommen. Hier wird kein Unterschied gemacht ob 20 oder 65.
Arbeitsbedingungen
Die Rechner sind modern und auch die Austattung (Monitore, Software etc) kann immer an die Kollegen angepasst werden. Hier scheut man auch keine kleineren Ausgaben.
Die Büromöbel könnten allerdings ein ordentliches Ergonomie-Update vertragen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich habe nie mitbekommen, dass man sich diesem Thema jemals gestellt hat. Sei es Strom für die Standorte oder Arten von Entwicklung oder auch das hinterfragen von Beziehungen mit Kunden aus manchen Branchen. Ebenso habe ich nie mitbekommen, dass Geld oder anderes Gespendet wurde für gemeinnützige Zwecke oder das man versucht CO2-Neutral zu arbeiten. Entscheidungen, wie z.B. einen Wasserspender anzuschaffen werden nicht über das Umweltbewusstsein kommuniziert, sondern als reiner Benefit für die Mitarbeiter.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist Überdurchschnittlich. Hansefit und Fahrrad-Leasing-Möglichkeiten gibt es ebenfalls. Trotz vieler Kollegen mit jungen Kindern, scheint es jedoch für diese noch an Verständnis und Leistung für diese zu mangeln.
Image
Es wird sehr darauf geachtet, dass das Image sowohl nach außen, als auch nach Innen stimmt. Die Geschäftsführung hält gute und motivierende Ansprachen, so dass man sich schnell und gut mit dem Unternehmen und den Werten identifizieren kann.
Karriere/Weiterbildung
Die Hierarchien sind flach, daher gibt es keine Karriereleiter im klassischen Sinne. Man kann natürlich mit der Zeit mehr Verantwortung übernehmen, stößt jedoch schnell an eine obere Schranke. Ich habe nie mitbekommen, dass ein Kollege auf einer Fortbildung war - habe aber auch nie mitbekommen, dass aktiv danach gefragt wurde. Weiterbildungen finden eher intern statt im Rahmen von Projekten und nach eigener Anleitung.