Schlechte Behandlung für schlechtes Gehalt - willkommen bei Socentic!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wie bereits gesagt, das Team ist super und hätte ein deutlich gesünderes Arbeitsumfeld verdient. Schade, dass aufgrund der Willkür der Chefetage niemand so wirklich lange bleibt, sodass ein fester Kern entstehen könnte. Das Schöne: Die Verbindungen mit ehemaligen Kolleginnen und Kollegen hat oftmals auch über das Beschäftigungsverhältnis hinaus Bestand.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Leider reicht der Platz dieses Textfeldes bei weitem nicht aus - das meiste wurde aber ja bereits in den oberen Feldern geschildert. Wie heißt es so schön? Gesucht werden Smart Asses, Creative Minds, Innovative Pearls, CEO's of yourself, Intrinsic Leaders und Social Media Enthusiasten - in Wahrheit werden aber vor allem Mitarbeiter gesucht, die sich alles gefallen lassen und keinen Wert auf gute Bezahlung und ein angenehmes Arbeitsumfeld legen.
Verbesserungsvorschläge
Ja, wo soll man da anfangen... Im Grunde muss so viel besser werden, dass es wohl eher Sinn machen würde, den Laden einzustampfen. Das Onboarding wird mal so nebenbei gemacht, man ist mehr oder weniger von Anfang an auf sich allein gestellt. Du hast Fragen? Komm jederzeit zu uns, gar kein Problem. Du hast wirklich Fragen? Das finden wir aber ganz schön nervig und ist sehr unselbständig. Dann sollte die Feedback-Kultur am besten um 180 Grad gewendet werden: Konstruktive Kritik, am besten in Vier-oder-Sechs-Augen-Gesprächen (wenn beide Personen der Chefetage dabei sind) sollte eigentlich zum Standard in einem Unternehmen gehören. Vor allem das öffentliche Anprangern über die internen Kommunikationskanäle geht gar nicht. Dazu sollte vor allem eine Person zumindest versuchen, die persönliche Note aus den Feedback-Gesprächen rauszuhalten und sachlich zu bleiben. Man kann es ja mal probieren...
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre innerhalb des Teams ist größtenteils sehr gut und locker. Dennoch kann von einer entspannten Arbeitsatmosphäre keine Rede sein, da in der Chefetage schnell nach einem Schuldigen gesucht wird, wenn etwas nicht funktioniert oder ein Kunde Kritik übt. Spoiler: Der Schuldige bist meistens du, auch, wenn du es eigentlich nicht bist. Von Vertrauen der Vorgesetzten fehlt leider jede Spur, man fühlt sich kontrolliert, bevormundet und im Zweifel wird man immer an den Pranger gestellt, gerade in der Kommunikation mit dem Kunden. Von Fairness in der Behandlung der einzelnen Mitarbeiter kann man leider auch überhaupt nicht sprechen, es wird grundsätzlich mit zweierlei Maß gemessen und "verdiente" Mitarbeiter können sich im Grunde alles erlauben, während neue und "unerfahrenere" sofort gemaßregelt werden.
Kommunikation
Auch die Kommunikation von oben nach unten ist eine reine Katastrophe. Da die Chefetage aus zwei Personen besteht, kommt es nicht selten vor, dass der eine "Hü" und der andere "Hott" sagt. Regelmäßige Feedback-Gespräche dienen im Grunde nur dazu, um zu zeigen, wer am längeren Hebel sitzt und bieten leider keinerlei konstruktive Kritik oder Verbesserungsvorschläge. Der Tenor dieser Gespräche ist meistens: Du leistest schlechte Arbeit und das muss sich ändern. Wie du das machst, ist deine Aufgabe.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt im Team ist tatsächlich der einzige Grund, weshalb ich überhaupt länger geblieben bin und nicht schon nach wenigen Wochen gekündigt habe. Die Kolleginnen und Kollegen sind zu großen Teilen sehr cool drauf, die Stimmung im Büro unter den Mitarbeitern ist locker und oft auch lustig. Da der Umgang von oben nicht nur einen, sondern tatsächlich einen Großteil der Mitarbeiter trifft, baut man sich im Team gegenseitig auf, wenn man von der willkürlichen Wut von besonders einer Person aus der Chefetage getroffen wurde. Es bleibt festzuhalten: Das Team ist ein großer Pluspunkt, aber früher oder später hilft auch das nicht mehr, um das, was sonst alles mehr als schief läuft, hinzunehmen.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance? Davon hat man bei Socentic noch nicht wirklich etwas gehört, auch, wenn das im Vorstellungsgespräch natürlich ganz anders klingt. Zu allererst ist da natürlich die gute alte Vertrauensarbeitszeit. Wer kennt es nicht: Im Grunde arbeitet man immer länger als eigentlich vorgesehen. Und für die Mehrarbeit bekommt man, richtig, rein gar nichts. Eher wird noch verlangt, diese zu leisten, als dass man dafür ein Dankeschön bekommt. Gerade als dualer Student wird man, das muss man schon fast so sagen, nahezu ausgebeutet. Man arbeitet deutlich mehr, als die vorgesehene Stundenanzahl. Auch als Vollzeitmitarbeiter kommt man nie auf die vereinbarte Anzahl, da man so viele Kunden aufs Auge gedrückt bekommt, dass man gar nicht die Chance hat, alles in der vorgesehenen Zeit zu schaffen. Möchte man Urlaub machen, so muss man ALLES für den Zeitraum, in dem man frei hat, vorbereiten. Das bedeutet, dass man im Vorfeld keinerlei Freizeit mehr hat und auch an den Wochenenden oder Feiertagen arbeiten muss, um irgendwie durchzukommen. Zum Verständnis: Wenn man zwei Wochen Urlaub nimmt, muss man vorher alle Posts erstellen, abstimmen und einplanen. Unterstützung von oben? Fehlanzeige.
Vorgesetztenverhalten
Der Punkt, der das Fass komplett zum Überlaufen bringt. Das Verhalten einer Person aus der Chefetage ist kaum in Worte zu fassen. Feedbackgespräche driften im Grunde IMMER auf eine persönliche Ebene ab. Sachliche und konstruktive Kritik gibt es nicht. Da besagte Person ihre Emotionen schwer verstecken kann, kann man die inbrünstige Wut, die sich in ihr aufstaut, quasi vom Gesicht ablesen. Die Worte, die sich dazu gesellen, sorgen für den Rest. Vertrauen gibt es nicht. Du bist krank? Das glaubt man dir nicht, im Gegenteil. Es wird auch mal gerne sehr, sehr laut dir gegenüber, wenn du anderer Meinung bist. Wie gut, dass es die SoSilent-Meeting-Box gibt, die quasi "schalldicht" ist. Interesse? Schau auf der Webseite vorbei. Zurück zum Thema: Die andere Person der Chefetage ist leider keine wirkliche Hilfe, da sie nur einmal die Woche vor Ort ist und dementsprechend wenig mitbekommt. Vom cholerischen Verhalten seines Kollegen ist er aber alles andere als begeistert, das ist bekannt. Auch in den geliebten internen Kommunikations-Channels werden in schöner Regelmäßigkeit Kolleginnen und Kollegen öffentlich rund gemacht, sodass jeder aus dem Team mitlesen kann. Absoluter Irrsinn.
Interessante Aufgaben
Dadurch, dass man verschiedene Kunden aus verschiedenen Branchen hat, kann man sich über fehlende Abwechslung nicht beklagen. Das Problem: Da man viel zu viele Kunden hat, kann man sich nicht wirklich in einzelne Projekte reinfuchsen. Sonst macht man die besagten Überstunden, die natürlich fürstlich entlohnt... ähm, ja, wie oben schon gesagt. Bedeutet: Im Grunde kann man pro Kunde nur die festgelegte Anzahl an Posts erstellen, ohne sich aber die nötige Zeit nehmen zu können, um kreativ zu sein und sich ordentlich Gedanken zu machen.
Gleichberechtigung
Betrachtet man die "normalen" Mitarbeiter, dann kann man durchaus von Gleichberechtigung sprechen. Die meisten haben schon ordentlich die Leviten gelesen bekommen, die meisten hatten oben angesprochene "Feedback"-Gespräche schon zu Genüge. Und die meisten sahen sich willkürlichen Vorwürfen ausgesetzt, die je nach Lust und Laune aus der Chefetage nach unten gesendet wurden. Dann gibt es aber natürlich noch den "Heads"-Bereich. Dieser elitäre Kreis kann sich mehr oder weniger alles erlauben, egal, ob es gut oder schlecht, richtig oder falsch ist. Auf eine Ansage von oben wartet man hier vergebens. Doch auch Mitarbeiter aus dem Heads-Bereich sind schon dermaßen unter Beschuss gekommen, dass man fast vom Glauben abgefallen wäre. Man sieht: Es kann tatsächlich fast jeden treffen. Aber nur fast.
Umgang mit älteren Kollegen
Da sich das Team zum größten Teil aus Leuten zwischen 20 und 30 Jahren zusammensetzt, gibt es nicht wirklich "ältere" Kollegen. Das Alter spielt im Grunde auch keine Rolle. Egal, ob jung oder alt, wer eine andere Meinung als die Chefetage hat, wird zur Schnecke gemacht. Da ist es auch völlig egal, ob man schon länger im Unternehmen ist und durchaus als "verdienter" Mitarbeiter bezeichnet werden kann.
Arbeitsbedingungen
Hier findet man den klassischen Agentur-Kram vor, der in keinem Start-Up der Welt fehlen darf: Man bekommt ein MacBook, ein iPhone als Arbeitshandy und arbeitet in einem schönen, neuen und megahippen Büro, das mit super motivierenden Sprüchen versehen ist. "Hey smart ass, create the future!" steht an der Wand. Ganz ehrlich? Das entspricht in keinster Weise der Wahrheit. Dazu gibt es die super moderne SoSilent-Box, die aber nicht wirklich dicht hält, sodass man eigentlich alles hört, was in der Box besprochen wird. Und: Natürlich gibt es auch einen Kicker und den klassischen Obstkorb!!! Ja, das neue Office ist schön, ja, es ist mega cool. Aber was bringt es dir, wenn hinten im Chefbüro jemand sitzt, der dir alles, was du machst, um die Ohren knallt und dich regelmäßig mit einem unfassbar schlechten Gefühl zurücklässt?
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Na gut, natürlich wird drauf geachtet, dass alles digital von statten geht. Arbeitsverträge für die Mitarbeiter sowie Dokumente und Verträge für die Kunden werden auf digitalem Weg versandt, um Papier zu sparen. Das ist echt super!
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist, man kann es leider nicht anders sagen, ein absoluter Witz. Hier wird von der Chefetage schamlos ausgenutzt, dass die meisten neuen Mitarbeiter entweder frisch aus dem Studium kommen oder eben duale Studenten sind, die gerade die Schule abgeschlossen haben. Dementsprechend haben diese nicht wirklich eine Ahnung, was einem fairen Verdienst entsprechen würde. So bekommen auch erfahrenere oder "verdientere" Kollegen deutlich zu wenig Lohn. Gerade, wenn man bedenkt, welche Begleitumstände hier herrschen - der Stress, der psychische Druck, den man nahezu täglich erfährt, die unmenschliche Urlaubsvorbereitung - müsste das Gehalt deutlich höher sein. Wobei im Grunde kein Gehalt der Welt über das, was hier abgeht, hinwegsehen lässt.
Image
Wie auch immer das möglich ist: Socentic hat tatsächlich ein recht gutes Image. Viele Kunden werden über persönliche Beziehungen angeworben, viele wissen natürlich auch nichts davon, wie hier mit Mitarbeitern umgegangen wird. Auch kritische Bewertungen hier auf dieser Plattform sind wie von Geisterhand wieder verschwunden. Dennoch: Einige Kunden haben in den letzten Monaten die Zusammenarbeit mit Socentic beendet. Auch im Team herrscht eine hohe Fluktuation. Viele Mitarbeiter gehen nach kurzer Zeit wieder, andere halten es etwas länger aus. So wirklich lange bleibt aber niemand. Da im Grunde auch niemand im Guten geht bzw. dabei von oben versucht wird, nochmal ein paar ordentliche Brocken in den Weg zu legen, ist die Meinung der scheidenden Mitarbeiter verständlicherweise eher schlecht. Es bleibt festzuhalten: Das Image hat mit der Realität rein gar nichts zu tun.
Karriere/Weiterbildung
Beim Vorstellungsgespräch hört man natürlich die klassischen Floskeln: Flache Hierarchien, gute Aufstiegsmöglichkeiten, auch mit Gehaltserhöhungen wird gelockt. In der Realität sieht man davon herzlich wenig. Aufstiegsmöglichkeiten hat man vor allem dann, wenn man in der Gunst der einen Person aus der Chefetage steht oder diese im besten Fall schon vorher persönlich kannte und vor allem keine Wiederworte gibt. Ganz wichtig, gib keine Wiederworte!!! Und sei niemals krank! Dann sind die Chancen sehr gut, auf der Karriereleiter Schritt für Schritt nach oben zu kommen.