Der Fisch stinkt vom Kopf her
Gut am Arbeitgeber finde ich
Keine Anrufe in Abendstunden oder an Wochenenden. Urlaub wird meistens unkompliziert genehmigt. Gehalt kommt pünktlich am Monatsende. Es gibt die Möglichkeit ein Job-Rad zu beantragen. Die Kolleg*innen sind in der Regel nett, aber eben meistens frustriert und haben keinen Bock mehr. Das merkt man in der Unternehmensatmosphäre.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
So ziemlich einiges. Wenn es interessiert kann unten in den Einzelbewertungen der Bereiche lesen.
Wer mal bei einem etwas angestaubten Mittelständler, wie er im Buche steht, und unter einem traditionell, konservativen Führungsstil arbeiten möchte, die und der sollte sich hier unbedingt schnell bewerben. Man weiß nicht, wie lange es soetwas überhaupt noch gibt.
Verbesserungsvorschläge
Der Hauptgrund für das Problem bei SoftProject liegt bei der Geschäftsführung, nicht bei den Mitarbeiter*innen und nur begrenzt bei den Mitarbeiter*innen im mittleren Management. Die Teamleiter*innen handeln und agieren entsprechend ihrer (begrenzten) Fähigkeiten und bemühen sich nach besten Kräften. Daher ist ein Führungskräfte-Coaching auf der Ebene der Teamleiter*innen bzw. dem mittleren Management noch nicht zielführend. Es muss erst Mal auf einer höheren Hierarchieebene, nämlich der Geschäftsführung, angefangen und angesetzt werden. Vielleicht durch externe Beratungsfirmen. Es ist dringend erforderlich, dass das Unternehmen diese Erkenntnis gewinnt, radikale Änderungen einleitet und alternative Führungsansätze implementiert. Sonst rennen die Mitarbeiter*innen weiter weg. Es wäre vielleicht für das Unternehmen SoftProject und die Mitarbeiter*innen eine Chance sich von einer größeren Firma mit geordneten Prozessen und Strukturen und einen gefestigten Unternehmenskultur aufkaufen und modernisieren zu lassen.
Arbeitsatmosphäre
Vorne rum versucht man auf Führungsebene oberflächlich gut Wetter zu machen, das hilft aber nicht, die tieferliegenden Missstände zu vertuschen. Die Geschäftsführung besteht aus vier Herren älteren Semesters (leider keiner einzigen Frau!! Wo bleibt die Frauenpower?!) und es wird konsequent und uneinsichtig konservativ und altväterisch regiert. Mikromanagement an allen Ecken und Enden, man führt die Mitarbeiter*innen an der kurzen Leine, kontrolliert und weiß es als Geschäftsführung selbst am Ende immer besser und am besten und Ideen und Vorschläge werden weggebügelt. Dieses überhebliche Auftreten ist nervenaufreibend, unbefriedigend und die ganze Stimmung überträgt sich negativ auf die Arbeitsatmosphäre. Mehr Wertschätzung der Mitarbeiter*innen, mehr Vertrauen in ihr Können und ihre Fachexpertise täte der Motivation und der Arbeitsatmosphäre gut.
Kommunikation
Es gibt Mitarbeiter*innenversammlungen die allerdings kaum Probleme, sondern nur positive Dinge thematisieren, alles läuft demnach immer supertoll im Unternehmen, die Unternehmenszahlen sind immer top. Und wenn nicht, werden sie so verkauft. Das Meiste und wirklich Wichtige erfährt man informell von Kolleg*innen beim Flurfunk und in Gesprächen in den Pausen.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt viele tolle und nette Kolleg*innen, die allerdings von ihrer Arbeit, dem Umgang von oben herab und der geringen Wertschätzung geknickt und frustriert sind und einfach keinen Bock mehr haben. Ein Zusammengehörigkeitsgefühl als Firma oder Ansätze eine Unternehmenskultur in diese Richtung zu schaffen, gibt es kaum. Dazu gehört nämlich mehr als ein Sommerfest, ein Weihnachtsfest auf dem man glücklich und ausgelassen tanzen soll, ein Lebkuchenhaus, ein Rucksack oder ein Mal B2Run im Jahr.
Work-Life-Balance
Anrufe nach Feierabend oder an Wochenenden gibt es so gut wie nicht. Urlaube werden eigentlich immer unkompliziert genehmigt. Allerdings ist die Frustration, der Druck, der fehlende Spaßfaktor und die beklemmende Stimmung aus dem Arbeitsalltag für die ein oder andere auch nach Feierabend mental belastend.
Vorgesetztenverhalten
Hier liegt das größte Problem und zwar in der Geschäftsführung. Die braucht dringend ein Führungskräftecoaching, eine Frau (also in der Geschäftsführung ;)) oder sollte mal in anderen Unternehmen hospitieren. Zudem werden Teamleiter*innen häufig aufgrund ihrer langen Betriebszugehörigkeit und nicht aufgrund ihrer Führungskompetenz eingesetzt. Andere sind unerfahren und haben Schwierigkeiten, sich gegenüber einer beratungsresistenten Geschäftsführung durchzusetzen. Die Situation wird erschwert, da vier Geschäftsführer, häufig und plötzlich ihre Meinungen und Anweisungen ändern. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Teamleiter*innen und somit auch auf deren Teams, die letztendlich das Schlamassel ausbaden müssen. Teamleiter*innen sind oft überarbeitet (oder tun so ;)), so dass sie sich nicht um die Förderung ihres Teams kümmern können. Eine systematische Mitarbeiterentwicklung gibt es nicht. Der aktuell inflationäre Gebrauch des Begriffs "Führungskraft" und „Führungskräftecoaching“ verdeutlicht, dass eine starke Betonung auf hierarchischen Strukturen liegt, die deutlich ausgeprägt sind obwohl flache Hierarchien vordergründig propagiert werden. Die Realität sieht also anders aus.
Interessante Aufgaben
Anfangs als vermeintlich interessant verkaufte Aufgaben (zum Beispiel im Vorstellungsgespräch), sind später komplett anders und nur noch eintönig und frustrierend, da man sehr oft mit seinen Ideen und Vorschlägen gegen Windmühlen (die Geschäftsführung) rennt und vor den Kopf gestoßen wird. Tagelange Arbeit landet regelmäßig im Papierkorb und wird weggebügelt. Die Mitarbeiter*innen, die noch bei SoftProject arbeiten, wissen genau wovon ich rede . Kein Plan und keine Förderung zum Weiterwachsen und das miserable Mitarbeiter*innenmanagement sind auf Dauer zermürbend für Kolleg*innen, die Ambitionen haben und sich weiterentwickeln wollen. Sie verlassen das Unternehmen früher oder später.
Gleichberechtigung
Die Tatsache, dass alle vier Geschäftsführer männlich und älter sind, ist ein klares Statement. Immer wieder aber gerade die Leiterin der Personalabteilung als Alibi und Beispiel dafür angeführt, dass das Unternehmen auch Frauen in Führungspositionen hat und fördert. Warum gibt es in der Geschäftsführung eigentlich keine einzige Frau? Die Tatsache, dass kürzlich der Herrenclub erweitert wurde, indem ein vierter männlicher Geschäftsführer eingestellt wurde, vermittelt eine eindeutige Botschaft. Ein oder zwei Frauen täten der Geschäftsführung gut und wären ein wichtiges Zeichen, ein Schritt in Richtung eines modernen Unternehmens und würde und sich positiv auf das Arbeitsklima auswirken. Frauen in mittleren Führungspositionen, die kleinere Teams leiten, haben oft Schwierigkeiten, sich gegenüber einer dominierenden männlichen Gruppe zu behaupten. Auch kam es schon vor, dass eine Idee, die eine Kollegin in einem Meeting hatte, von einem Mann danach als die seine verkauft wurde. Top! Klasse, gemacht! ;)
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kolleg*innen werden auch eingestellt und auch behandelt wie jede*r andere. Nicht mehr und auch nicht weniger.
Arbeitsbedingungen
Die Schreibtische sind elektrisch höhenverstellbar. Klimaanlage gibt es auch. Laptops sind auch okay. Es gibt eine Terrasse auf der ein Fussballkickertisch steht. Dennoch wirkt das Gebäude, die Büros und der Aufenthaltsraum indem manche Mitarbeiter*innen essen ungemütlich, etwas kalt und steril. Alles nicht Besonderes und absoluter Durchschnitt. Parkplätze sind knapp.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mal eine Spende an eine Schule, ein paar Solarzellen auf dem Dach... Man macht nicht mehr als was halt so jeder durchschnittlicher Mittelständler in der Provinz macht. Nachhaltiges Denken wäre in der Mitarbeiterführung und in der Unternehmensentwicklung nötig, damit die Kolleginnen*innen auch im Unternehmen bleiben.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist in der Branche etwas unter dem Durchschnitt und wo anders gibt es in vergleichbaren Positionen einen guten Batzen mehr. Das Gehalt wird zuverlässig zum Monatsende ausgezahlt, was positiv zu erwähnen ist. Allerdings gestalten sich Gehaltsverhandlungen als äußerst anstrengend, schwierig und zäh. Auch wenn das Unternehmen mit einer jährlichen Gehaltsanpassung wirbt, gibt es tatsächlich kaum Spielraum für Gehaltserhöhungen. Das Einstiegsgehalt im Unternehmen ist nur schwer zu erhöhen, und jeder zusätzliche Euro, den man im Laufe der Zeit anstrebt, erfordert einen harten Kampf. Diese Situation ist äußerst unangenehm und nervt einfach.
Image
Man würde sich am liebsten als Marktführer verkaufen. Klappt aber nicht, Wie auch bei dem was man zu bieten hat? Das Image bei den Kunden ist durchwachsen. In der Region ist SoftProject unbekannt. Die Firma setzt keine eigenen Trends, schnappt regelmäßig neue Schlagworte der Branche auf, die gerade in und angesagt sind und versucht hinterherzurennen bzw. die Software daran auszurichten und hinterherzuentwickeln. Nach einiger Zeit verpufft die Begeisterung für den Trend und es wird unvollendeter Dinge ein neues Steckenpferd gesucht.
Thema Image polieren... es wie gerne vom Arbeitgeber gesehen wenn aktuelle Mitarbeiter*innen gute 4 bis 5 Sterne Bewertungen für SoftProject auf kununu schreiben darum werden sie auch darum gebeten und dafür gelobt ... Honni soit qui mal y pense.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen werden im Mitarbeitergespräch aktiv angeboten. Allerdings sind die beruflichen und fachlichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten insgesamt im Unternehmen sehr schlecht. Es besteht die Tendenz, als Mitarbeiter*in auf dem gleichen Stand zu verharren, wie man am Anfang gestartet ist. Vorbilder oder Führungspersonen, von denen man etwas lernen kann gibt es so gut wie nicht. Gelegentlich werden zwar scheinbar höherwertige Titel wie „Director“ oder „Senior“ verpasst, jedoch ändert sich die Arbeit und das Gehalt nicht wesentlich oder gar nicht.