Wenn Unternehmensgewinn mehr zählt als der Mensch
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Die kurze Kündigungsfrist
- 30 Tage Urlaub
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Sehr viele Punkte, welche nachfolgend beschrieben werden.
Einnahmen sind wichtiger als der Mensch, was für ein Unternehmen, welches sich Soziaunternehmen nennt fragwürdig.
Verbesserungsvorschläge
- Bessere Bezahlung
- Besser ausgestattete Räume
- Bessere Kommunikation
- Hohe Flukuation nicht als Norm ansehen
- Der gesamte Führungsapperat sollte sich einmal selbst reflektieren und Maßnahmen ausarbeiten, wie bessere Arbeitsbedingungen geschaffen werden und dadurch auch langfristig Mitarbeiter gehalten werden können. Dies würde auch zu einer deutlich höheren Qualität in den Projekten und Maßnahmen führen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre orentierte sich daran, ob ein zeitnaher Besuch des externen Geldgebers zur Besichtigung des Standortes anstand. Wenn dies der Fall war, wurde künstlicher Druck aufgebaut, um eine heile Welt zu präsentieren. Dazu wurden z.B. eine Kaffeemaschine oder Drucker für jedes Büro temporär aufgestellt und nach dem Besuch wieder an einen anderen Standort gebracht, welcher als nächstes vom externen Geldgebers besucht wurde. ERSCHRECKEND
Kommunikation
Auch hier gibt es kaum positive Aspekte zu benennen.
Die Führungsebene kommuniziert stark widersprüchlich oder schreit sich lautstark an. Direkte Kommunikation mit dem externen Geldgeber ist ausdrücklich nicht gewünscht, da die Missstände aufgedeckt werden könnten. Das Schlimmste ist, das die Teilnehmerinnen (Migrantinnen oder Langzeitarbeitslose) keine Informationen über ihren Verbleib bekommen- müssen momatelang um Informationen betteln.
Kollegenzusammenhalt
Hätte ich das Team nicht gehabt, wäre ich schon nach Woche 4 gegangen. Liebe und respektvolle Kommunikation. Alle haben verstanden, das man nur als Team in dem Unternehmen überlebt und sich gemeinsam gegen die Missstände währt. Natürlich gibt es auch hier Kolleginnen und Kollegen, welche nur auf ihr eigenes Wohl bedacht waren. Von diesen wurden man teilweise auch für die Führungskräfte ausspioniert.
Work-Life-Balance
Da die Leitungspositionen kein Intresse an dem wöchentlichen Stundenkontigent hatte, waren die Arbeitzeiten sehr flexibel. Man konnte wortwörtlich kommen und gehen wann man mochte (wurde oft von anderen ausgenutzt). Verständnis für eine Erkrankung oder Verletzung, welche durch den Arbeitsplatz verursacht wurde gabe es nicht. Homeoffice gibt es natürlich nur für Führungskräfte und ausgewählte Mitarbeiter.
Vorgesetztenverhalten
Viele Vorgesetzte waren mit der Gesamtsituation in dem Unternehmen überfordert und suchten sich dann aus dem Team einen "privaten Helfer", welcher für die fehelnde Struktur aufkommen musste. Ich hatte sehr viele Wechsel von Vorgesetzten in nur kurzer Zeit. Unhöfliches Verhalten sowie unpassende Kommentare auf Fragen, waren leider der
Standard von vielen Vorgesetzten. Teamsitzungen wurden von den Vorgesetzten nicht für wichtig erachtet und kaum bis unregelmäßig besucht.
Interessante Aufgaben
Leider musste ich viele Aufgaben übernehmen, für welche ich nicht ausgebildet bin. Viele Aufgaben wurden mir zugeteilt, da sich das Unternehmen eine Arbeitskraft in dem jeweiligen Bereich sparen wollte (auch offen kommuniziert).
Meiner Tätigkeit als Pädagogin bin ich trotzdem gerne nachgekommen und hat auch meist Spaß gemacht.
Gleichberechtigung
Wenn man Teil der Führungsebe war oder eine Stelle hatte, für welche es keinen zeitnahen Ersatz gab, konnte man sich viele Dinge erlauben. Als einfacher Angestellter mit befristeten Vertrag, hatte man keine Chance gleiche Bedingungen zu erwarten. Belächelndes Verhalten von Führungskräften in Berzug auf Kultur und Sprache von Teilnehmerinnen gehört zum alltäglichen Erscheinungsbild. Menschen die eine körperliche Beeinträchtigung haben sind in diesem Unternehmen falsch, da auf ihre Bedürfnisse kaum eingegangen wird
Umgang mit älteren Kollegen
Gab es keine, da viele entlassen wurden, da diese dem Unternehmen zu viel kosten. Außerdem wären diese sowieso schon längst freiwillig gegangen...
Arbeitsbedingungen
SCHRECKLICH- egal was man gebraucht hat, man musste es sich mühsam erbetteln z.B. Bleistifte für den Unterricht
Der eigene Schreibtisch und Stuhl sahen aus, als wären sie vom Sperrmüll. Masken für den Arbeitsplatz wurden kaum bis selten gestellt.
Gestresste Führungskräfte, welche für eine angespannte Stimmung sorgten, wurden als Norm gesehen.
Die Räume sorgten dafür, dass man sich nicht sicher und gut geschützt in Bezug auf die Coronapandemie fühlen konnte (es haben sich auch viele dadurch angesteckt - mich einbezogen).
Viele Materialien konnten nicht benutzt werden, da diese alt oder kaputt waren oder wichtige Teile fehlten. Bspw. gab es Beamer aber keine Laptops.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Wort Sozial ist leider in dem Unternehmen eine Nebensache. Es zählen Zahlen und Gelder, keine Menschen und deren Zukunft.
Ob das Unternehmen ein Umweltbewusstsein hatte ist fraglich, da darüber nicht gesprochen wurde. Es war nur wichtig, viele Produkte lange zu benutzen, da so Gelder gespart werden konnten.
Gehalt/Sozialleistungen
Viele Kolleginnen mussten fast selbst zum Sozialamt, da sie ihren Lebensunterhalt mit dem gezahlten Gehalt nicht beschreiten konnten. Auf die Frage, warum es kein Weihnachtsgeld oder Sonderzahlungen gibt wurde nur ein "ist halt nicht eingeplant" geantwortet.