Arbeitgeber nicht zu empfehlen- Geschäftsmodell der Sparkassen längerfristig fragwürdig
Gut am Arbeitgeber finde ich
In der Sparkasse hat man einen relativ sicheren Arbeitsplatz. Da die Sparkasse Bayreuth nur regional operiert, sind keine Versetzungen an sehr entfernte Orte zu befürchten, sofern keine Fusionen mit Nachbarsparkassen erfolgen.
Desweiteren gibt es eine betriebliche Altersversorgung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Bei der Sparkasse Bayreuth handelt es sich wie bei allen Sparkassen um ein öffentlich-rechtliches Kreditinstitut. Die Ertragslage ist derzeit nach meiner Einschätzung angespannt, was auch an der Anzahl der Geschäftsstellenschließungen in der letzten Zeit erkennen kann. Der Grund dafür ist hauptsächlich die schon seit einiger Zeit anhaltende lange Niedrigzinsphase. Das traditionelle Geschäft der Sparkassen mit den Kleinsparern, dem Kerngeschäft der Sparkassen, droht immer mehr wegzubrechen. Es können dieser Kundengruppe keine risikofreien Produkte mehr zu attraktiven Zinsen angeboten werden. Stattdessen werden die Berater gedrängt den Kunden zunehmend risikobehaftete Anlagen (Wertpapierkonstrukte, Fonds, Aktien etc.) zu verkaufen. Doch die immer besser aufgeklärten und internetaffinen Kunden möchten solche Produkte nicht (oder nicht bei der Sparkasse) erwerben und legen stattdessen ihr Kleinvermögen lieber unters Kopfkissen.
Achtung: bei Teilzeit gibt es meist kein Zurück zur Vollzeit!
Verbesserungsvorschläge
Die Sparkasse Bayreuth muss innovativer werden. Viele Tätigkeiten, hauptsächlich im Stabsbereich, können über Homeofficeplätze genausogut erledigt werden. Das Einspar-Potential dieser Art zu arbeiten wird von den Führungskräften nicht erkannt.
Arbeitsatmosphäre
Die einfachste Möglichkeit Kosten zu sparen stellt der Personalabbau dar, was auch erfolgreich praktiziert wird. Es wird zwar niemandem direkt gekündigt, was auch in einem öffentlich-rechtlichen Betrieb nicht so leicht geht. Aber, wer gehen möchte wird nicht daran gehindert. Die so zusammen mit der natürlichen Fluktuation entstehenden Personallücken werden nicht mehr aufgefüllt; die Arbeitsbelastung steigt immer mehr an. Wie angespannt die Lage wirklich ist zeigt sich auch daran, wie viele Geschäftsstandorte der Sparkasse Bayreuth inzwischen schon geschlossen worden sind. Doch das Personal dieser Geschäftsstellen ist noch vorhanden, aber in den internen Bereichen nur bedingt einsetzbar. Somit steigt der Druck diese Leute loszuwerden.
Kommunikation
in vielen Abteilungen ist die Kommunikation sehr gut, aber in manchen Stabsabteilungen herrscht eher die Meinung vor, dass Kommunikation und Information eine Hol- bzw. Bringschuld von einem selber ist. Gerade als Teilzeitkraft kann das sehr problematisch werden wenn man den Informationen ständig hinterherlaufen muss.
Kollegenzusammenhalt
In meiner jahrzehntelangen Zeit in der Sparkasse Bayreuth hatte ich es mit vielen netten Kollegen zu tun. Die Kamerad- und Hilfsbereitschaft untereinander war vorbildlich. Das Betriebsklima mit den Kollegen kann man in den meisten Abteilungen als gut bezeichnen.
Work-Life-Balance
Es gibt immer wieder mal Seminare zum Thema Gesundheit, ebenso existiert eine Betriebssportgruppe mit sehr vielfältigen Untersparten.
Überstunden fallen nur selten an, Abfeiern dann wieder möglich. Urlaub nehmen klappt weitgehend nach Absprache mit Kollegen. Aber Rücksicht auf familiäre Belange gibt es nicht wirklich. In manchen Abteilungen kein Verständnis wenn kleine Kinder noch morgens in den Kindergarten gebracht werden bzw. abends um 17.00 Uhr abgeholt werden müssen.
Vorgesetztenverhalten
bedingt durch den Zwang zum Personalabbau bekommt nicht jeder die Förderung und Chancen die er braucht. Generell waren meine letzten Vorgesetzten eher kognitiv einfach strukturiert.
Interessante Aufgaben
werden weniger je älter man wird.....
Gleichberechtigung
ist weitgehend vorhanden
Umgang mit älteren Kollegen
Bedingt durch die mit regelmäßigen Gehaltserhöhungen (in bescheidenem Umfang) verbundenen Erfahrungsstufen im öffentlichen Dienst wird man der Sparkasse Bayreuth im Alter schnell zu teuer. Als erstes wird versucht mittels niedriger Tätigkeiten einen „kalt“ zu stellen, die nicht der persönlichen Qualifikation entsprechen. Der nächste Schritt sind Personalgespräche mit dem Ziel der Einschüchterung und Zermürbung bzw. die Aberkennung der jahrzehntelangen Arbeitsleistung für das Unternehmen. Es fallen dabei Ausdrücke „wir werden sie von ihrem hohen Ross herunterholen“ „man würde noch ganz tief abstürzen“ „sie werden noch Federn lassen“ etc.. Taktik solcher Personalgespräche mit Aufbau entsprechender Drohkulisse zielt darauf ab entweder freiwillig auf die einem zustehende Gehaltsstufe bzw. den bestehenden Bestandsschutz des öffentlichen Diensts zu verzichten, schlechte und mit Verlust verbundene Altersteilzeitmodelle anzunehmen oder gleich resigniert den Hut zu nehmen einschließlich lächerlicher Abfindungssummen. Mehr muss man sich dann gerichtlich erstreiten. Die Personalleitung der Sparkasse Bayreuth lässt es darauf ankommen, es empfiehlt sich ein guter Rechtsschutz für Arbeitsrecht.
Arbeitsbedingungen
normale, zweckmäßige Büroeinrichtungen
Umwelt-/Sozialbewusstsein
man versucht vieles papierlos abzuwickeln.
Ein wichtiger Umweltaspekt in der heutigen Zeit wäre das Forcieren von Homeoffice-Plätzen. Die gibt es zwar in geringer Zahl, doch werden diese sukzessive abgebaut anstatt gefördert. In der heutigen Zeit ein "No-Go".
Gehalt/Sozialleistungen
im Vergleich zu den Großbanken vor allem in jungen Jahren sehr niedrige Gehälter bedingt durch Zugehörigkeit zum Öffentlichen Dienst. Erst durch entsprechende "Erfahrungsstufen" nach vielen Jahren der Betriebszugehörigkeit wird´s allmählich besser. Dennoch kein Vergleich zum woanders gezahlten Bankentarif
Image
Die Sparkasse Bayreuth ist zudem wenig innovativ. Während in anderen Betrieben zunehmend auf flexible Arbeitszeitmodelle in Verbindung mit Homeofficeplätzen gesetzt wird versucht die Sparkasse Bayreuth diese in völlig rückständiger Art und Weise zu reduzieren. Die Sparkasse Bayreuth erkennt nicht den Vorteil solcher modernen Arbeitsplätze, die eine bessere Vereinbarkeit von Familie, Kindererziehung, Pflege und der Arbeit ermöglichen. Stattdessen wird einem nahegelegt, dass man den Homeofficeplatz nur behalten könne, wenn man freiwillig auf eine Gehaltsgruppe trotz Bestandsschutz verzichtet, ansonsten könne man „an den Arsch der Welt“ versetzt werden (unannehmbare Fahrzeiten und Kosten). Den vertraglich zugesicherten Fortbestand meines Homeofficeplatzes musste ich mir gerichtlich erstreiten.
Karriere/Weiterbildung
weitestgehend nur in der Sparkassenakademie in Landshut möglich