Kann man machen, muss man aber wirklich nicht
Gut am Arbeitgeber finde ich
Regional aufgestellt, Mitarbeiter halten halbwegs zusammen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Führungskräfte und der Umgang mit Problemen. Man versucht immer wieder über die rostigen Stellen zu überstreichen. Aber das löst eben das Problem nicht!
Verbesserungsvorschläge
Der Fisch stinkt immer von oben. Probleme werden meist gelöst, in dem unbequeme Mitarbeiter möglichst schnell das Haus verlassen müssen. Sinnvoller wäre es doch zu hinterfragen, wieso in manchen Geschäftsstellen ich jedes Jahr 10 neue Mitarbeiter benötige.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre liegt eigentlich bei 0. Lediglich der Kollegiale Zusammenhalt lässt es zu, dass man doch den ein oder anderen Tag mit einem Lächeln beenden kann. Gelobt wird wenig bis gar nicht, auch sonst ist der Ton eher rau und unfreundlich. Anfangs bekommt man " Grüne Wiesen" und das Paradies versprochen. Nach kurzer Zeit zeigt sich dann aber die nackte Wahrheit und der desolate Zustand des Unternehmens.
Kommunikation
Kommunikation unter Kollegen ist gut. Wahrscheinlich auch, weil man nur so gegen die Führungskräft ankommen kann. Als Einzelner hat man keine Chance. Kommunikation durch Führungskraft ist einfach ein Monologe, der durch Androhungen von Sanktionen in wöchentlichen Meetings aufrecht gehalten wird.
Kollegenzusammenhalt
Der ist zumindest in meinem Bereich sehr gut. Wie gesagt, man hat einen gemeinsamen "Feind", so etwas verbündet und bindet zusammen.
Work-Life-Balance
Auch hiermit wird großzügig geworben, allerdings merkt man schnell das es nicht gelebt wird. Wenn Mitarbeiterinnen sich nicht trauen zu sagen das sie schwanger sind oder man Arzttermine hat, und diese nur wirklich wenn man bettelt wahrnehmen kann, hat das für mich wenig mit Work-Life-Balance zu tun. Klare Regel: Erst die Arbeit, dann der Rest. Und: Erwarte kein Interesse der Führungskräfte an deinem Leben. Persönliche Schicksale sind egal, wichtig ist das du Leistung bringst.
Vorgesetztenverhalten
Man kann ja viele Meinungen dazu haben, wie sich ein Vorgesetzter zu verhalten hat. Leider ist bei vielen, nicht allen, der Stand noch bei 1970. Moderne Vorgesetzten, moderne Führungstechniken, motivieren, alles nicht vorhanden. Einige Geschäftsstellenleiter sitzen im Büro im 1 OG, Tür ist immer zu, Klima an. Wenn man Glück hat bekommt man Audienz. Bei Problemen bleibt die Tür zu, Führungskraft lässt sich auch gerne mal Verleugnen wenn Kunden Theater machen. Kurzum, viele wurden vor Jahren in diese Position gehoben ohne jemals auch nur ein Seminar oder Buch zu diesem Thema gelesen zu haben. Also führt jeder wie er will und meint das es richtig ist. Auf meiner Geschäftsstelle sind die logische Konsequenz anhaltende Personalwechsel. In 18 Monaten einmal fast alle Berater gewechselt, selbst neu eingestellte Kollegen sind meist schnell wieder weg. Grund ist zu 90 % die Führungskraft, die aber volle Rückendeckung von oben hat. Einfach ein Modell was zum Scheitern verurteilt ist und nicht in ein modernes Unternehmen passt.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben passen meist zu den Stellen und sind daher mal mehr oder weniger interessant. Aber eigentlich ein guter Mix. Wer Kernphysik studiert hat, wäre sicherlich hier falsch am Platz.
Gleichberechtigung
Führungskräfte im Vertrieb sind alle männlich. Von Vorstand, über Bereichsleiter bis einzelne Geschäftsleiter. Alle männlich. Als Frau hier Karriere zu machen ist relativ schwierig, aber nicht unmöglich. So hat man vielleicht auch aus der Not heraus eine Personalleiterin installiert, um hier die vermeintliche Gleichberechtigung zu demonstrieren. Ansonsten auch hier wie 1970: Frauen machen Schalter, Kasse und Assistenz, Männer sind meist die Berater. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber in der Regel ist das die Aufgabenverteilung.
Umgang mit älteren Kollegen
Glaube da gibt es kein Pauschales Problem. Man unterscheidet wenig zwischen alt und jung, eher bringt Leistung und leistet nix.
Arbeitsbedingungen
In Corona hat sich doch offenbart wie altertümlich man hier unterwegs ist. Während andere Unternehmen bereits viel Videoberatung und moderne Ansätze bieten, zählt hier noch der Irrglaube: Nur der Kunde am Tisch ist ein guter Kunde. Ja, es gibt ein Telefon und PC, vereinzelt auch ein Laptop, aber im Grunde ist der technische Zustand nicht modern. Belüftungen gibt es nur vereinzelt, meist sind die Sommermonate ein riesen Spaß für alle, da bei uns auch gerne mal die 28 Grad im Kundenbüro geknackt werden. Auch Kunden wissen das und meiden daher die Sommermonate.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Gibt es nicht. Es wird gedruckt wo es nur geht, Papier wird verschwendet, die Post wird täglich von A nach B gefahren. Also all das, was offensichtlich ist, und viele bereits umsetzen und es auch leben, wird hier ignoriert. Besprechungen wurden immer zentral gehalten, aus allen Bereichen des Landes sind die Leute zur Hauptstelle gefahren, 10 Autos hin und zurück. Und das in Zeiten von Zoom, Skype und co. Auch schlimm: Chefs knallen die Klima an, Fenster auf wenn es zu kalt wird, egal was es kostet. Positiver Beitrag: Die Mitarbeiter trennen den Müll in den Sozialräumen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt wird immer pünktlich gezahlt. Sozialleistungen sind auch okay. Es besteht auch ein Tarifvertrag der soweit okay ist. Problem ist nur die Eingruppierung. Hier wird dann doch gerne "individuell2 verhandelt, so dass der eine der extern kommt in Gehaltsgruppe XY kommt und der Kollege der die gleiche Arbeit macht, ein Büro weiter, 2 Stufen weniger verdient. Gerecht? Nein, Realität? JA!
Image
Das Image bei Kollegen aus anderen Sparkassen oder Banken aus dem Umkreis ist jedem bekannt. Daher finden wir auch kein neues Personal und viele Stellen sind unbesetzt. Es gibt kaum Bewerbungen. Auch hier sind die Probleme jedem bekannt, aber keiner ändert etwas. Derzeit werden Mitarbeiter, wenn sie Freunde oder Bekannte zur Sparkasse lotsen, mit Geld belohnt. Es kommt niemand freiwillig. Ich kenne aber keinen, der die Sparkasse seinen Freunden oder bekannten wirklich empfehlen will.
Auch von der Kundenseite leidet das Image. Viele Wechsel und viele neue Berater lassen die Sparkasse ausbluten. Die Kundenbeziehung leidet extrem, was sich dann auch wieder auf den Unternehmenserfolg auswirkt. Gründe sind bekannt, machen tut keiner was! Außer das alle Führungskräfte aufgefordert wurden, hier positive Bewertungen zu schreiben, was aber jeder direkt erkennen kann.
Karriere/Weiterbildung
Um eine gute Ausbildung und Wissen zu bekommen wirklich gut, danach sollte man vielleicht noch eine Fortbildung mitnehmen und dann möglichst schnell den Absprung finden. Die Hierarchie und Strukturen erlauben keine großen Weiterentwicklungen. Kollegen mit Studium versauern auf kleinen Geschäftsstellen.