Vereinbarkeit von Familie und Beruf dann doch nicht so ganz ...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Moderne Technik, flexible Arbeitszeit (soweit möglich), Vermögenswirksame Leistung, JobTicket
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hoher Altersdurchschnitt in der Belegschaft, was sich auch durch die Philosophie vieler Bereiche zieht. Es muss modern und zeitgemäßer gedacht und gearbeitet werden. Viele Prozesse gehören auf den Prüfstand und müssen überarbeitet werden. Den Spruch "das haben wir schon immer so gemacht" kann ich nicht mehr hören - das entspricht vielleicht einer Zeit von 1980 - aber nicht mehr dem Jahr 2023. Hier muss definitiv frischer Schwung rein, sonst wird diese Berufsspate für junge modern Leute immer unattraktiver und uninteressanter !
Verbesserungsvorschläge
Führungskräfte kritischer in die Mangel nehmen, wenn Bereiche eine starke Fluktuation aufweisen und Probleme nicht immer nur in den einzelnen Personen oder Teams sehen, sondern auch hinterfragen.
Auch der kleine "Mann" hat es verdient, hier Rückendeckung zu bekommen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmospähre im Team ist gut, wobei abteilungsübergreifend hier eine absolute Gruppenbildung stattfindet. Jede Abteilung versucht der anderen Fehler unterzuschieben und Probleme abzuwälzen. Es gibt Bereichsübergreifend wenig gemeinsame Motivation, Probleme zu bewältigen. Vielmehr werden Probleme einfach ausgelagert, sodass andere Personen sich damit herumschlagen müssen.
Das demotiviert und zeigt, wer hier von der Führungsebene eben der Liebling ist und wer eben nicht.
Kommunikation
Die Kommunikation im Team ist gut. Abstimmung finden schnell und unkompliziert, ob in Präsenz oder digital, statt. Allerdings lässt der Kommunikationsaustausch zwischen Abteilungen und Führungsriege leider zu wünschen übrig. Leider erfährt man wichtige Details oft nur über mehrere Ecken, aber nicht von seinem Vorgesetzen selbst.
Meist wird nur sporadisch über wichtige Themen berichtet und nicht in einem regelmässigen Austausch. Natürlich hat man auch eine Hol- und Bringschuld, allerdings beläuft sich das meistens auf die Holschuld. Ganz nach dem Motto, wer nicht fragt, bleibt doof ...
Kollegenzusammenhalt
Die KollegInnen im Team halten größtenteils zusammen. Man hilft sich gegenseitig, wo man nur kann und versucht als Team bzw. Abteilung das Bestmögliche für das Team. Allerdings der Zusammenhalt mit KollegInnen aus anderen Bereichen innerhalb des Amtes lässt zu wünschen übrig. Hier wird man nicht wie ein Kollege behandelt, sondern eher wie eine Person, welche immer nur mit den nötigsten Informationen abgespeist wird, damit man auch ja nicht zu viel weiß und machen kann.
Sicherlich mag dies auch von Amt zu Amt unterschiedlich sein, jedoch bezieht sich hier meine Erfahrung auch nicht nur auf ein Amt.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance könnte so einfach sein. Jedoch stark abhängig von den jeweiligen Fachbereichsleitern, bzw. Amtsleitern. Meistens wird sich hier stark daran orientiert, wie diese die Handhabung hier vorleben. Abweichungen hiervon werden selten toleriert. Legt man hier besonderen Wert auf eine ausgeglichene Balance zwischen beiden, sollte man sich die entsprechende Führungskraft aussuchen. Andernfalls wird man hier teilweise auf Granit beißen.
Ein Beispiel: Ein Freitag im Homeoffice von 6.00-12.00h. Ein spontaner Termin kommt rein, welcher vor Ort stattfinden soll. Statt einen Kollegen welcher in Hanau wohnt, der ebenfalls im Thema ist, zum Termin einzuladen, werden Leute lieber aus dem Homeoffice herbei zitiert (bei einem einfachen Anfahrtsweg von 45 Minuten).
Das macht nicht wirklich Sinn und widerspricht auch jeder Work-Life-Balance. Es sei noch erwähnt, dass es sich hier um keinen wirklich wichtigen Termin handelte, sondern das Thema absolut auch sicherlich bis Montag hätte warten können.
Vorgesetztenverhalten
Stark abhängig, an welchen Vorgesetzen man hier kommt. Egal welches Verhalten die oberste Führungsriege an den Tag legt, es wird immer toleriert und akzeptiert. Auch wenn man kritisches Verhalten an höheren Stellen äußert, wird dies zwar wahrgenommen - man tut überrascht - das war es aber dann auch. Wirklich evaluiert, hinterfragt, oder gar verändert, wird es definitiv nicht. Wenn man mit den Führungskräften nicht klar kommt - und seien es auch 90% der gesamten Abteilung, bleibt nur der Weg, die Abteilung, das Amt, oder gar den Arbeitgeber zu wechseln.
Demokratische Lösungen sehen leider anders aus.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben des öffentlichen Dienstes in Hanau sind wirklich sehr abwechslungsreich und spannend. Es wird nie langweilig und man hat immer wieder neue Erkenntnisse und lernt auch neue Aufgaben kennen und kann gemeinsam mit seinem Team neue Herausforderungen meistern. Definitiv spannend- auch mit Blick auf die Zukunft - eGoverment etc.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung der Geschlechter findet definitiv statt - hierauf wird geachtet und es gibt ein angenehmes Gleichgewicht. Meine Bewertung bezieht sich allerdings vielmehr auf die Gleichberechtigung aller MitarbeiterInnen. Diese gibt es leider nicht. Entweder man ist einer der Lieblinge der Führungsebene, oder eben nicht. Dementsprechend einfach, oder auch schwer, hat man es im Arbeitsalltag. Fehler werden entweder leichtfertig verziehen und gemeinsam gelöst, oder man lässt MitarbeiterInnen einfach auflaufen, sodass das Problem noch größere Ausmaßnahme annimmt.
Das ist leider kein wirklicher Zusammenhalt - sondern vielmehr ein Kokurenzkampf, welcher hier in Bezug auf die Gleichberechtigung stattfindet. Jeder versucht, für sich selbst, bzw. für das Team selbst, hier die Beste Berechtigung zu finden und sich zu sichern.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere KollegInnen werden gut behandelt. Man nimmt Rücksicht und entlastet, insofern dies hier möglich ist. KollegInnen, welche im Altersbereich für Altersteilzeit etc. sind, werden zumindest in entsprechende Listen aufgenommen um ggfs. einen Platz für die wenig begehrten Altersteilzeitplätze zu erhalten. Allerdings gibt es hier leider nicht viele - und die, die es gibt, sind sehr begehrt. Ältere KollegInnen werden respektvoll behandelt und auch mit ihrer Erfahrung ernst genommen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen rein technisch gesehen sind gut. Man ist sehr gut ausgestattet, meist besser, als bei anderen Arbeitgebern. Auch die technischen Möglichkeiten, die es gibt, hier im Homeoffice via Remote zu arbeiten sind gegeben.
Jedoch ist der Arbeitsalltag oft von negativen Einflüssen aus der Belegschaft und der schlechten Stimmung amtsübergreifend überschattet, sodass der Spaß, an der eigentlich spannenden Arbeit, hier manchmal zu kurz kommt. Da helfen auch die besten KollegInnen nichts, wenn immer wieder, negative Ereignisse das gesamte Team zurückwerfen in Motivation und Harmonie.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusst ist man hier definitiv. Man legt großen Wert auf das Digitale Arbeiten und auf die Einsparung von Papier und den Ausbau von digitalen Services. Hier gibt es diverse Arbeitsgruppen und Maßnahmen, welche hier ergriffen werden, sodass man dies auch noch weiterhin ausbaut und perfektioniert. Viele Bereiche haben bereits digitale Akten, was auch mit Blick in die Zukunft hier auch ein papierfreies Büro ermöglicht und die Weichen für ein digitales Arbeiten via Remote von zu Hause oder auch unterwegs im mobilen Arbeiten ermöglicht. Hier ist viel Potenzial da und es wird auch größtenteils ausgeschöpft. Wenn hier manchmal halt nicht die eigenen Vorgaben etc. einem selbst im Weg stehen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist nach TVÖD - daher starr und strikt vorgegeben. Abweichungen finden selten, bzw. sehr schwierig statt. Stellenbeschreibungen gibt es so gut wie nie und man muss sich meist damit zufrieden geben, dass man Arbeit X mit Gehalt X kompensiert. Wem das nicht reicht, der hat meist relativ wenig Chancen hier etwas daran zu ändern. Meistens blickt hier keiner wirklich durch, was die getane Arbeit wirklich wert ist und wie diese eigentlich entlohnt werden müsste. Teilweise sind zwei identische Stellen - von der einen Behörde, zur anderen, teilweise mit zwei Entgeltgruppen Unterschied bezahlt. Das unterstreicht die Unwissenheit die hier manchmal herrscht. Das sollte man sich von Anfang an Bewusst sein. Dann doch lieber die besser bezahlten Stellen lieber wo anders suchen.
Image
Das Image an sich ist in Ordnung - allerdings trägt die Philosophie, welche man nach außen trägt, bzw. tragen muss, meist dazu bei, dass externe Personen oder auch Dienstleister ein eher schlechtes Image vorgespielt bekommen, was eigentlich nicht der Realität entspricht. Allerdings hat man hier keine Möglichkeit, dies selbst zu ändern, weil viele Sachen eben Vorgabe sind und nicht dem Zufall überlassen werden. Das trägt leider nicht immer zur Begeisterung bei. Weder bei Belegschaft, noch bei Externen Kooperationspartnern.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung wird intern organisiert und das Angebot ist da, wenn auch meistens recht überschaubar. Im Durchschnitt meistens 3-4 Fortbildungen, welche im Quartal angeboten werden, dafür aber auch meistens nur für 10 Teilnehmer. Karriere wird durch einen internen Führungskräftenachwuchspool gefördert - allerdings für den weiteren beruflichen Weg nicht immer unbedingt sinnvoll oder gewichtig.