Leider sind hier sehr große Defizite auf vielen Ebenen sichtbar und spürbar.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Sichere, systemrelevante, sinnstiftende Jobs.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Zu viel Bürokratie, zu wenige Mitarbeitende, zum Teil schlechte Führungspersonen, veraltete Büros, zu wenig Kommunikation, Work-Life-Balance ist noch nicht wirklich konkurrenzfähig.
Verbesserungsvorschläge
Mitarbeitende mehr einbeziehen. Mehr Kommunikation im gesamt Unternehmen fördern und fordern. Vakante Führungspositionen schneller und mit hoher Priorität nachbesetzen. Mehr und frühzeitige Transparenz für Entscheidungen schaffen. Belegschaft verjüngen. Sofern irgendwie möglich, mehr Mitarbeitende einstellen, da die vorhandenen es zum Teil einfach nicht mehr bewältigen können. Für gute und funktionierende Hardware und Ausstattungen der Büros sorgen. Zumindest Wasser und Obst allen Mitarbeitenden kostenlos anbieten. Und was fast noch am wichtigsten ist: Bürokratie abbauen!!!!
Arbeitsatmosphäre
Sowohl im gewerblichen Bereich, als auch im kaufmännischen Bereich ist die Stimmung angespannt bis schlecht. Zu viele Aufgaben müssen von zu wenigen Mitarbeitenden erledigt werden. Das geht schon länger so und spitzt sich langsam immer mehr zu. Hinzu kommt auch der sehr hohe Altersdurchschnitt der Mitarbeitenden in einigen Bereichen. Viele gehen in den Ruhestand und die Positionen werden nicht adäquat nachbesetzt. Es wurde schlicht versäumt, hier rechtzeitig einer Verjüngung nachzugehen. Die Krankenquoten sind daher recht hoch.
Kommunikation
Kommunikation gibt es teilweise gar nicht. Und damit meine ich tatsächlich, dass man sich zu wirklich wichtigen Themen selten bis nie aktiv austauscht. Das ist sowohl innerhalb der Belegschaft so, als auch zwischen den Führungspositionen oder aber auch zwischen den Ebenen.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt ist ziemlich gut, doch auch das ist trügerisch. Oft ist der Zusammenhalt dann besonders groß, wenn vieles schlecht läuft. Dennoch hat man das gute Gefühl, dass hier eigentlich jeder jeden wertschätzt und unterstützt.
Work-Life-Balance
Im gewerblichen Bereich gibt es kaum Möglichkeiten einer guten Work-Life-Balance. Im kaufmännischen Bereich gibt es zwar eigentlich eine Art Gleitzeit, Homeoffice, 30 Tage Urlaub (ggf. mehr) usw., aber gelebt werden darf das nur in beschränktem Maße. Man darf auch mal früher gehen, wenn was wichtiges ist. Grundsätzlich herrscht eine Art Gruppenzwang. Es wird z.B. Abteilungsübergreifend sehr früh mit der Arbeit begonnen (sehr viele starten, auch im kaufmännischen Bereich, schon gegen 6 Uhr) und entsprechend früh wird die Arbeit auch wieder beendet.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten, mit denen ich zu tun hatte, waren in Konfliktsituationen eher unbeholfen. Ziele wurden nur teilweise (schriftlich) definiert. Weitere (vom Vorgesetzten) erdachte Ziele wurden nie kommuniziert, das nicht Erreichen aber angeprangert und sanktioniert. Wichtige Positionen wurden nicht nachbesetzt. Entscheidungen waren oft nicht transparent und die Mitarbeiter werden zu selten in Entscheidungsprozesse einbezogen.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben im kaufmännischen Bereich sind schon sehr interessant und vielseitig. Leider sind die Aufgaben aber oft ungerecht verteilt und kaum zu bewältigen. Die Mittel und die Ausstattung zum Lösen der Aufgaben, sind teilweise nicht so gut.
Gleichberechtigung
Das kann ich nicht wirklich beurteilen. Grundsätzlich scheint das bei der SRH aber einigermaßen ok zu sein. Natürlich ist es auch hier leider so, dass die meisten höheren Führungspositionen von Männern besetzt sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Belegschaft ist insgesamt recht alt. Ältere Kolleginnen und Kollegen im kaufmännischen Bereich werden aber sehr geschätzt und fair behandelt. Auch ältere Mitarbeitende werden eingestellt und wertgeschätzt.
Arbeitsbedingungen
Ausstattung im kaufmännischen Bereich ist teilweise alt. Grundsätzlich ist fast alles Wichtige vorhanden, aber es hinkt schon alles um viele Jahre zurück. Und möchte man vielleicht einen elektrisch höhenverstellbaren Schreibtisch oder auch nur einen neuen zusätzlichen und wichtigen Drucker, dauert das viele Monate. Manchmal klappt es auch erst im zweiten oder dritten Anlauf oder gar nicht. Die Räume/Büros sind teilweise gruselig. Sehr gedrungen, dunkel. Die Kantine ist gut. Die kleinen Teeküchen in einigen Bereichen sind ein Witz. Eine absolute Frechheit ist aber, dass es nicht mal Wasser für den kaufmännischen Bereich gibt. Man hat ja Wasser aus dem Wasserhahn. Das ist leider tiefstes "Mittelalter."
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das ist hier natürlich vorhanden, aber längst nicht so selbstverständlich und ausgeprägt, wie man meinen sollte.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist nicht üppig aber ok. Ist halt tarifgebunden. Gibt aber automatische Anpassungsstufen und natürlich alle paar Jahre neue und angepasst Tarifverträge. Zum Gehalt gibt es auch noch ein paar Sondervergütungen die zum Teil von Fehlzeiten abhängen und auch nicht jedem gewährt werden. Betriebliche Rentenversicherung, Lenbensarbeitszeitkonto usw. gibt es auch.
Image
Nach außen hin ist das Image sicherlich gut und die Arbeit der SRH insgesamt sehr angesehen. Intern jedoch wird viel und oft kritisiert und schlecht über die Firma (oder einzelne Bereiche und Geschehnisse) geredet. Insofern stimmt das eigentlich gute Image nicht wirklich mit der Realität überein.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt schon einige Möglichkeiten. Karriere innerhalb des Unternehmens und Weiterbildungen sind, zumindest intern, auch mal möglich. Insgesamt aber auch alles kein Aushängeschild.