Konservativ, unkreativ, hierarisch - Ein Arbeitgeber von gestern.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist zunehmend angespannt, da aufgrund einer fehlenden Fehlerkultur kleinere Ausrutscher in den täglichen Abläufen bereits für reichlich Ärger sorgen können.
Kommunikation
Klassische Hierachie. Du darfst gerne mit denen "unter dir" reden aber musst bei denen "über dir" aufpassen, dass du ja niemanden übergehst. Ich habe es sogar schon erlebt, dass Führungskräfte aufgrund der höheren Position nicht mit einfachen Verwaltungsmitarbeitenden sprechen wollten.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der Abteilungen verstehen sich die Leute meistens ganz gut denke ich. Allerdings herrscht ein starker Konkurenzkampf zwischen den einzelnen Ämtern und Abteilungen. Die Kollegen gönnen den anderen leider oft nichteinmal die "Butter auf dem Brot".
Work-Life-Balance
Flexible Arbeitszeiten gibt es so eigentlich nicht. In der Verwaltung gibt es zwar ein wenig Gleitzeit aber wenn mal spontan etwas dazwischen kommt wie ein Arzttermin oder ein krankes Kind, führt dies zu Problemen. Das liegt auch daran, dass es feste Zeiten gibt zu denen erwartet wird, dass man erreichbar ist. Mit einer Work-Life-Balance a lá moderenes Start-Up hat dies garnichts zu tun.
Vorgesetztenverhalten
Ich würde sagen 10% sind sehr nett, 30% nett, 30% okay und 30% wirklich keine netten Menschen. Je nachdem wo man da landet muss man durchaus in den sauren Apfel beißen.
Interessante Aufgaben
Der öffentliche Dienst ist bis auf wenige Ausnahmen (Soziales & Kultur) unfassbar eintönig. Es ist echt so wie man es sich vorstellt. Anträge über Anträge für jeden Kleinkram. Selbst intern ist die Bürokratie so stark ausgeprägt, dass nichts schnell geht. Es schlaucht schon sehr, da hierdurch viel Euphoire im Keime erstickt wird. Es ist also nichts vonwegen "Ich geh mal kurz zu meine echt gute Idee präsentieren und dann legen wir direkt los". Einen solchen Zustand habe ich in meiner Zeit dort eigentlich nie erlebt. Vom Aufwand der Arbeit her ist es meistens zu viel.
Gleichberechtigung
Wer auf das Organigram schaut sieht schnell. Hier sind alte, weiße, deutsche Männer am Hebel. Es gibt kaum Frauen die etwas zu sagen haben.
Umgang mit älteren Kollegen
Auch von älteren Kollegen wird noch ein sehr hohes Arbeitspensum verlangt. Daher gehen meiner Meinung nach auch viele vor der Rente, wenn sie es schaffen.
Arbeitsbedingungen
Alte Gebäude, alte Räume, alte Technik, ein Geruch nach Toner und Papier und das Schellen der ständig gleichen alten Telefone.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Unternehmen ist weit entfernt vom "paperless office" und auch in Bezug auf ein moderenes Sozialverständnis weit entfernt von dem was moderne Unternehmen bieten können. Ich denke hierfür ist der Altersdurchschnitt zu hoch. Die meisten kratzen an der Rente und können mit diesen "jungen Themen" nicht viel Anfangen.
Gehalt/Sozialleistungen
TVöD Vergütung eben. Wenn man lange dabei ist, ist es okay. Als Einsteiger eine Frechheit. Viel Handlungsspielraum gibt es nicht. Bezahlung läuft eben nach Vorschrift.
Image
Das Unternehmen gibt sich Online "Wannabe Young" aber haut ein Stock-Picture nach dem anderen raus. Von moderen Plattformen wie Instagram, Snapchat & Co. haben Sie noch nichts gehört. Die alten Mitarbeiter stört das nicht. Die jungen schämen sich öfters mal fremd. Beispielsweise über die immer gleiche altbackene und langweilge CI (Corporate Identity) der Stadt. In Großstädten gibt es hier echt coole und erfrischende Designs und Texte. Aber hier eher nicht. Das Image ist im großen und ganzen schnöde und langweilig.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt Inhouse-Schulung mit der immer gleichen Coachin, die schon alle beim Vornamen nennen. Viel kommt dabei nicht rum. Wer mal etwas extravagantes und externes will muss lange betteln.