Familienfreundlicher Arbeitgeber im öffentlichen Dienst - mit allen Vor- und Nachteilen des öffentlichen Dienstes
Gut am Arbeitgeber finde ich
Hinsichtlich Vereinbarkeit von Beruf und Familie suchen die Stadtwerke Lübeck in Lübeck und Umgebung ihresgleichen - großes Lob!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Eingeschränkte Karrieremöglichkeiten da auf den unteren Führungsebenen die Kolleg:innen einfach bis zur Rente bleiben und die oberen Führungsebenen fast ausschließlich mit Externen besetzt werden
Verbesserungsvorschläge
Der Prozess der Stellenbewertungen gehört auf den Prüfstand. In einem Unternehmen, in dem Mitarbeiter:innen bei vergleichbaren Aufgaben deutlich unterschiedlich bezahlt werden kommt es leicht zu Unzufriedenheit und Missgunst unter Kolleg:innen. Das kostet Energie und Zeit, die andernfalls besser in die Erledigung der tatsächlichen Arbeitsaufgaben fließen könnte.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist gut, die meisten Mitarbeiter:innen arbeiten gerne hier. Die eigene Leistung wird wertgeschätzt, es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass jeder sein/ihr Bestes gibt.
Kommunikation
Die Geschäftsführung kommuniziert zu wenig, in Change-Prozessen wesentlich zu spät und intransparent. Auf Arbeitsebene mit dem direkten Vorgesetzten wird regelmäßig, offen und auf Augenhöhe kommuniziert.
Kollegenzusammenhalt
In meinem Team herrscht ein toller Zusammenhalt, man unterstützt sich gegenseitig, geht respektvoll und offen miteinander um.
Work-Life-Balance
großzügiger Gleitzeitrahmen, weitreichende Homeoffice-Möglichkeiten, jede Stelle kann auch in Teilzeit (bis 19,5 h/Woche) ausgeübt werden, garantierte KiTa-Plätze in einer KiTa in der Nähe des Firmenstandorts, Zuschüsse zu Kindertagespflegekosten
Vorgesetztenverhalten
Der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden ist fair, Entscheidungsprozesse sind in den meisten Fällen nachvollziehbar. Zielvereinbarungen sind optional, werden aber durchaus genutzt um eine Strategie/Richtung vorzugeben.
Interessante Aufgaben
Das eigene Aufgabengebiet kann in Abstimmung mit dem/der Vorgesetzten nach den eigenen Stärken und Vorlieben gestaltet werden. Aufgaben werden nicht einfach nach dem Gießkannenprinzip auf alle verteilt, man hat die Möglichkeit Einfluss zu nehmen und sich entsprechend der eigenen Präferenzen einzubringen.
Gleichberechtigung
Trainee-Programm für Wiedereinsteiger:innen, Jobsharing bei der Besetzung von Führungspositionen in Teilzeit, Eltern-Kind-Büros in die man sein Kind mitbringen kann wenn z. B. die Tagesmutter ungeplant ausfällt, kurzfristige Kindernotbetreuung zu Hause oder im Eltern-Kind-Büro wenn man gleichzeitig wichtige Termine wahrnehmen muss. Kolleginnen werden ebenso geschätzt wie Kollegen, ich nehme da keinerlei Unterschied wahr.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kolleg:innen werden geschätzt, es wird jedoch deutlich zu wenig Wert auf die Weitergabe von Wissen an jüngere Kolleg:innen gelegt. Statt Stellen eine Zeit lang parallel zu besetzen oder bei bereits eingestellten jüngeren Kolleg:innen entsprechend einen Teil der Arbeitszeit für den Wissenstransfer einzuplanen geht Wissen mit dem Renteneintritt einfach verloren, was die betroffenen Kollegen die sich viele Jahre für das Unternehmen engagiert haben verständlicherweise traurig macht.
Arbeitsbedingungen
Modernes Bürogebäude, höhenverstellbare Schreibtische, je nach Aufgabenbereich kleine Büros sodass der Geräuschpegel angenehm niedrig ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bei der Wärmeerzeugung wird Wert auf Kraft-Wärme-Kopplung gelegt, jedoch noch weitestgehend fossiles Erdgas verbrannt. Die erneuerbare Stromerzeugung wurde in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Auf individueller Ebene wird z. B. bei den Dienstwagen auf Elektroautos gesetzt und es gibt die Möglichkeit, ein JobRad zu leasen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gegenüber der freien Wirtschaft wird hier (öffentlicher Dienst) schlechter bezahlt. Die Eingruppierung erfolgt nach TV-V, der Prozess der Stellenbewertungen ist jedoch absolut intransparent und erscheint unfair, da vergleichbare Stellen mit ähnlichem Verantwortungsbereich teils mit zwei Gruppen Abstand bewertet werden.
Image
Aus Kundensicht haben die Stadtwerke Lübeck kein gutes Image. Fast jede:r hat irgendeine Horrorgeschichte zu erzählen. Die Mitarbeiter:innen sind meinem Eindruck nach überwiegend zufrieden und arbeiten gerne hier.
Karriere/Weiterbildung
Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind sehr offen, wer sich selbst sinnvolle Weiterbildungsmaßnahmen sucht bekommt diese meist auch genehmigt. Karriere zu machen ist oft trotzdem nicht so einfach, da selten neue Stellen geschaffen werden und wenn die Führungsebene oberhalb der eigenen Stelle besetzt wird, bleibt sie das auch bis der-/diejenige in Rente geht.