Tradition und verpasster Aufstieg kämpfen um den endgültigen Winterschlaf
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Gehaltspaket ist okay.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe oben.
Das schlimmste ist der Kompromiss aus Mittelstand und Großkonzern. Hier wurde aus beiden Welten das Ungünstigste kombiniert.
Verbesserungsvorschläge
Eine klarere Orientierung am Mutterkonzern.
Reduzierung der organisatorischen Zwischenebenen.
Einhaltung der Versprechen.
Verbesserung des Bewerberverfahrens.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre auf der gleichen Hierarchie-Ebene ist weitestgehend angenehm. Je nach aufgebautem Stress ist es kollegial auszuhalten. Aber das ist der Treibstoff der Menschen.
Kommunikation
Die Kommunikation wird auf der Ebene des "Du" geführt. Das leider ausschließlich mit mitgebrachten Nachteilen. Echte Kritik und Probleme werden so gerne kumpelhaft weichgespült.
Die zwei Sterne die ich hier vergebe, gebe ich für einen Vorgesetzten. Einsam gegen Windmühlen.
Kollegenzusammenhalt
Tatsächlich hat sich hier eine Blase der Überambition gebildet. Einige Menschen greifen mit ihren Armen nach Sternen, an denen sie sich verbrennen und lassen ihren Frust im sozialen Umfeld aus. Dadurch bilden sich leider Gruppen mit unterschiedliche Moralvorstellungen. Das Klima in den einzelnen Teams ist wirklich angenehm, aber die Führungsebene begünstigt ein Konkurrenzdenken bzw. fördert dieses indem sie unsoziales Verhalten ignorieren oder sogar belohnen. In Einzelfällen war Mobbing leider ein Thema und wurde halbherzig in "offenen" Gesprächsrunden thematisiert, ohne eine endgültige Klärung zu erwirken. Mit dieser Strategie wurde das Mobbing tatsächlich ehr befeuert.
Der kollegiale Zusammenhalt au abteilungsübgreifender Sicht hingegen ist leider ein Totalausfall. Hier fehlt der gegenseitige Respekt. Es gibt keinerlei Empathie und die Abteilung werten sich gegenseitig ab.
Work-Life-Balance
Ein Gleitzeitsystem mit allen Fehlern der Kunst. Natürlich kann man theoretisch gehen wann man möchte.
Aber durch den Workload und die "Du"-Botschaften entsteht teamübergreifend eine Rechtfertigungsatmosphäre für Arbeitszeitende - und Beginn. Es werden sehr schnell Urteile über die Arbeit der teamfremden Kollegen gefällt und hinterläufig, weiträumig kommuniziert. Das "Du" wird ab hier dann nicht mehr direkt gelebt.
Man wird über sanfte Überredungskünste dazu motiviert das Life in Work-Life-Balance bitte noch einmal zu überdenken.
Vorgesetztenverhalten
Über Kampagnen wurde versucht ein Purpose zu entwickeln und es wurde versucht sich den Mitarbeitern zu nähern. Hier wurde ein wirklich angenehmes Seminar veranstaltet. Tatsächlich wollte man dem Seminar vertrauen und es hat in einigen Kollegen eine Sehnsucht nach einem angenehmen Arbeitsklima geweckt. Leider wurde einige Wochen nach dem Seminar eine semi-freiwillige Samstagsarbeit etabliert, die über öffentlich einsehbare Listen organisiert war.
Taktisch sehr unklug wenn man das psychologische Druckszenario bedenkt. Hier wurde wieder das Konkurrenzdenken geschärft und mit dem Finger auf die weniger "aufopferungsvollen" Kollegen gezeigt. Ein Seitenspiel zwischen Loyalitätserzwingung und dunklen Mustern des Führungsstils.
Das kumpelhafte Verhalten als Einstiegstor in das Gewissen.
Ein "Ja" oder ein Zustimmen bedeutet hier leider nichts. Es wird alles abgenickt und ausgesessen.
Interessante Aufgaben
Tatsächlich ist man für das eingestellt, für das man eingestellt wurde. Hier ist nichts modern oder variabel.
Gleichberechtigung
Tatsächlich spielt kein Aspekt der Vielfalt überhaupt, irgendwo in diesem Unternehmen eine Rolle. Das kann positiv auffallen, aber auch negativ.
Die Behindertenvertretung ist leider nur sehr schwer greifbar und auch schwer erreichbar. Hier muss man sehr dringend etwas verbessern.
Das Bild der Schwerbehinderung sollte dringend etwas moderner gelebt werden.
Umgang mit älteren Kollegen
Das ist ein wirklich schwerer Punkt. Und auch nur ein Moment aus meinem Alltag. Ich habe den Umgang mit älteren Kollegen sehr unfair wahrgenommen. Bei einer sichtbaren Überlastung wurde mit halbgaren Verbesserungsversuchen das tatsächliche Problem übergangen und gute Vorschläge und konkrete Ansätze der Arroganz des Kompetenzgerangels geopfert. Es tut mir leid
Arbeitsbedingungen
Die Materialien sind da. Die Ausrüstung liegt immer ein paar Jahre zurück, aber man kann alles erhalten, was man für seine Arbeit braucht - wenn man danach fragt oder es sich über sehr lange bürokratische Wege selber organisiert.
Die Sicherheit ist nicht unbedingt immer auf dem neuesten Stand und wird nur vollständig durch Hinweise und ständiges Nachfragen erreicht. Versäumte Schulungen werden im Stakkato bei der morgendlichen Besprechung prozessionshaft oder fehlerhaft nachgeschult, da man Fristen nicht versäumen will, die unsorgfältig unter den Teppich gekehrt wurden. Man scheut sich hier leider vor den Kosten und der Verantwortung, oder hat hiermit einfach noch keine modernen Erfahrungen gesammelt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wie umwelt- und sozialbewusst kann ein Pharmawerk/Konzern sein? Das ist schwer zu bewerten. Hier wird sich, vermutlich auch aufgrund der gefürchteten Repressalien und der Schärfe der öffentlichen Meinung, Mühe gegeben. Das übliche Greenwashing und Spendengesammle. So wie alle anderen auch.
Gehalt/Sozialleistungen
Der Chemietarif. Es wird sich Mühe gegeben alle gleich zu bezahlen. Erfahrungsstufen werden ungeschickt berücksichtigt. Das ist der erste Grund der mir einfällt um hier zu arbeiten: Geld.
Image
Mittelständiges Pharmawerk in den Mühlwerken eines Großkonzerns, irgendwo zwischen gestern und der Moderne am schlummern.
Pharmazeutische Produkte die von urbanen Legenden leben.
Karriere/Weiterbildung
Das gesamte Weiterbildungskonzept beruht auf E-Learnings, die mit Multiple-Choice-Aufgaben abgefragt werden. Sehr viel Content, der häufig unbrauchbar ist oder einen nicht betrifft und ehr den Workload auflädt und das Stressniveau anpeitscht. Hier ist viel einfach viel. Wie viele Schulungen wünschen/brauchen Sie? Ja!
Zusatzqualifikationen, Scheine etc. sind quasi nicht vorhanden bzw. müssen ultrabürokratisch über den Großkonzern organisiert werden. Hier gibt es dann keine offenen Termine mehr oder in Wahrheit möchte man einfach niemanden so lange an seinem Arbeitsplatz missen, denn diese müssen weiter weg im Großkonzern geschult werden. Die Kosten möchte man natürlich minimal halten und man will ja auch was verkaufen.
Wie oben bereits erwähnt: Man ist für das eingestellt, für das man eingestellt wurde.
Interne Bewerbungen sind nicht gewünscht und werden nonchalant unter den Tisch ignoriert. Das offizielle Bewerbungssystem des Großkonzerns kann hier zu beliebe umgangen werden. Hier funktioniert tatsächlich alles nur über Vitamin B. Natürlich gibt es bei ignorierten Bewerbungen den Rechtsweg, aber wer will sich so seine Zeit verschwenden?