Sehr viel Verbesserungspotenzial im Umgang mit Werkstudierenden
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Aufgaben sind vielseitig und nachdem man einige Monate in dem Unternehmen gearbeitet hat, hat man Wissen erlangt, dass sich positiv auf die spätere Laufbahn und Jobsuche auswirken kann. Ich fühle mich zudem in meiner Abteilung gut eingebunden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Als Werkstudent/in in diesem Unternehmen fühle ich mich nicht wertgeschätzt. Durch die meiner Meinung nach freche, teilweise gelogene und komplett uneinsichtige Antwort des Personalteams auf diese Bewertung dies noch bestärkt. Die Interessen von Werkstudierenden spielen in diesem Unternehmen wenn überhaupt eine untergeordnete Rolle. Dieser Eindruck hat wenig mit dem direkten Umgang untereinander zu tun, sondern kommt eher durch Umgang des Unternehmens mit Werkstudierenden zustande. Konkret finde ich, dass 20 Tage Urlaub im Jahr zu wenig sind und die um einen Monat versetzte Auszahlung des Gehaltes für Studierende zu großen Problemen führen kann, da man dadurch zu Beginn des Arbeitsverhältnisses zwei Monate überbrücken muss, bis das erste Monatsgehalt kommt. Das kann insbesondere für Studierende, von denen deutschlandweit 35% armutsgefährdet sind, zu großen finanziellen Problemen führen. So hat es für mich beispielsweise mehrere Monate gedauert, bis ich mich finanziell von den zwei Monaten erholt hatte. Außerdem sind Werkstudierende auch von anderen arbeitnehmerfreundlichen Regelungen, wie dem Arbeiten aus dem Ausland ausgenommen. In der Antwort auf diese Bewertung hat das Personalteam diesbezüglich schlicht gelogen. Im §1 der Betriebsverordnung zum Arbeiten im EU-Ausland ist explizit erwähnt, dass diese nicht für Werkstudierende gilt. Andere Unternehmen sind meiner Ansicht nach deutlich besser darin, Werkstudierende durch gute Bedingungen an sich zu binden und als potenzielle Arbeitskräfte für die Zukunft für sich zu gewinnen.
Verbesserungsvorschläge
Ich finde ein höheres Gehalt, welches die Lebenserhaltungskosten in einer Großstadt wie Berlin und die Inflation der vergangenen Jahre berücksichtigt, wäre angemessen. Das Personalteam behauptet zwar, dass die Vergütung für Werkstudierende kürzlich erhöht wurde, marktgerecht und vergleichbar mit anderen Unternehmen sei. Das stimmt allerdings so nicht. In mindestens den letzten zwei Jahren wurde die Vergütung nicht erhöht und bei anderen landeseigenen Versorgungsunternehmen, bspw. den Wasserbetrieben, liegt die Vergütung bei über 18€ pro Stunde. Außerdem sind 20 Tage Urlaub im Jahr meiner Meinung nach einfach zu wenig. Die Befristung sollte von sechs Monaten auf ein oder zwei Jahre erhöht werden, um Planbarkeit für die Werkstudierenden zu erhöhen. Am wichtigsten fände ich jedoch, dass die Auszahlung des Gehaltes in dem entsprechenden Monat erfolgt und nicht erst im Folgemonat. Dies wäre möglich, in dem in den Arbeitsverträgen konkret festgeschrieben wird, wie viele Stunden monatlich gearbeitet werden müssen. Das kann dann über den Stundenzettel kontrolliert werden. Mehrarbeit in der vorlesungsfreien Zeit könnte ebenfalls im Arbeitsvertrag oder über Aufstockungsverträge geregelt werden. Dadurch würde zudem die Planbarkeit erhöht werden. Ich kann als Werkstudi sagen, dass sich durch eine derartige Anpassung deutlich mehr Vorteile als Nachteile ergeben würden, anders als vom Personalteam behauptet. In dem die Arbeitsbedingungen von Werkstudierenden insgesamt besser werden, könnte früh ein besseres Image, eine stärkere Identifikation und längere Bindung an das Unternehmen erreicht werden, was sich Zeiten von Fachkräftemangel und Nachwuchsschwierigkeiten wiederum positiv für das Unternehmen auswirken kann.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich finde 14€ die Stunde für Bachelor- und 15€ für Masterstudierende zu wenig.
Image
Die meisten Angestellten haben ein sehr gutes Bild vom Unternehmen. Bei den Werkstudierenden sieht das meiner Erfahrung nach ganz anders aus.