Viel zu viel Arbeit für viel zu wenig Geld.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Abwechslungsreichere und interessantere Tätigkeit als z. B. im Supermarkt Regale einzuräumen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Honorarbeschäftigung der Lehrkräfte ist eine bodenlose Unverschämtheit, der ein Riegel vorgeschoben gehört.
Die Lehrkräfte müssen sich an die Anweisungen des Studienkreises halten und sind oft auch nur für diesen tätig, sodass von selbstständigen Nachhilfelehrkräften keine Rede mehr sein kann.
Mit der Honorarbeschäftigung kommen für die Nachhilfelehrkräfte eine Menge Nachteile:
- Pflicht zur Steuererklärung
- eigenes Kümmern um Kranken- und Rentenversicherung
- Verdienstausfall, wenn kein Unterricht stattfindet (auch bei Krankheit der eigenen Person)
- keine Sicherheit beim Einkommen (jeder Monat schwankt)
- kein Kündigungsschutz
Verbesserungsvorschläge
Die Qualifizierung der Nachhilfelehrer verbessern. Bessere und umfangreichere, vergütete Schulungen sowie bessere Einarbeitungen neuer Lehrkräfte.
Auch sollte die Dokumentation vergütet werden, ebenso die Teilnahme an Elterngesprächen nach Zeitaufwand.
Größter Verbesserungsvorschlag: Nachhilfelehrkräfte auf Basis geringfügiger Beschäftigung einstellen. Mehr dazu weiter unten.
Arbeitsatmosphäre
Man spürt auch als Nachhilfelehrkraft den Druck, der von oben kommt. Die Gruppen müssen immer voller gemacht werden, das Honorar bleibt aber natürlich gleich.
Von der Zentrale erhält man keinerlei Wertschätzung oder Lob.
Kommunikation
Man wurde in überhaupt nichts involviert oder über Neuerungen informiert. Eigentlich bekam man alles nur beiläufig mit.
Kollegenzusammenhalt
Sagen wir es mal so: Die Kommunikation war in Ordnung. Kollegenzusammenhalt gab es in dem Sinne nicht, da man kaum etwas miteinander zu tun hatte.
Work-Life-Balance
Man hatte seine festen Gruppen und Zeiten. Das passt. Aber im Grunde sollte man immer abrufbereit sein, falls jemand ausfällt und man einspringen soll. Außerdem gehört nicht nur das Unterrichten zu den Aufgaben, sondern auch das Dokumentieren und Vorbereiten (für lau versteht sich).
Im besten Fall nahm man für kleines Geld (Pauschalbetrag im einstelligen Bereich) noch an Elterngesprächen teil.
Vorgesetztenverhalten
Mal besser, mal schlechter. Die Leitungen waren oft selbst gestresst und bekamen eben den Druck von oben ab. Außerdem blieb oft keine Zeit, um wirklich Teammanagement oder Ähnliches zu betreiben, da die Leitungen nur sehr wenig Arbeitszeit haben, dafür aber umso mehr Aufgaben.
Interessante Aufgaben
Nachhilfe eben. War mal mehr und mal weniger interessant. Die Kinder und deren Eltern konnten zum Teil schon sehr fordernd und sehr anstrengend sein.
Gleichberechtigung
Alle haben keine Chancen, aufzusteigen. Da wird kein Unterschied beim Geschlecht gemacht.
Umgang mit älteren Kollegen
Alteingesessene Kollegen wurden in keiner Form wertgeschätzt. Ganz im Gegenteil: Wenn diese mehr Geld wünschten und ihr Honorar eben entsprechend an ihre Erfahrung und ihre Unternehmenstreue angepasst werden sollte, stellte sich der Studienkreis quer und überlegte eher, wie man diese am besten durch eine günstigere (und häufig auch jüngere und unerfahrenere) Nachhilfelehrkraft ersetzen kann.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen waren wirklich eine Frechheit. Teilweise standen noch Büchern aus den 1970ern in den Bücherregalen und es herrschte ein striktes Bücherbestellverfahren, bei dem nur ganz bestimmte Bücher neu bestellt werden durften. Insofern waren die Bücher in aller Regel veraltet.
Daneben gab es noch eine Materialdatenbank, aber auch in dieser fand man entweder nicht sehr viel oder nur veraltete Materialien.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Da es kaum digitale Angebote für die Schüler gab, musste alles kopiert oder ausgedruckt werden, was keineswegs einem umweltbewussten oder zeitgemäßen Arbeiten entspricht.
Gehalt/Sozialleistungen
Sehr niedriges Honorar. Mir wurden allen Ernstes 10 € für den Einstieg geboten. Da der Studienkreis mit Honorarverträgen arbeitet, ist man hier nicht an den Mindestlohn gebunden, sondern kann die Vergütung der Nachhilfelehrkraft selbst festlegen.
Sozialleistungen oder Benefits gab es keine.
Die Auszahlung des Honorars erfolgte immer in der Mitte des Folgemonats.
Image
Das Unternehmen präsentiert sich nach außen hin sehr professionell und wirbt ebenso mit professioneller Nachhilfe.
Tatsächlich aber entspricht das Arbeiten dort keineswegs dem Image.
Vielmehr verhält es sich so, dass in aller Regel Studenten oder Rentner für wenig Geld unter Vertrag genommen werden.
Logisch, denn entsprechend ausgebildetes und professionelles Personal würde ja auch dementsprechend mehr kosten.
Die ganze Geschichte mit den "professionellen Lehrern" ist ohnehin geschickt gemacht: Der Studienkreis kann durchaus damit werben, dass sie richtige Lehrer hätten, denn hierbei handelt es sich nicht um einen geschützten Begriff, sodass durchaus die Rede von "richtigen Lehrern" sein darf.
Was die Professionalität und die Qualifizierung angeht: Jeder Nachhilfelehrer durchläuft die sogenannte Zertifizierung. Dabei handelt es sich um einen Text, zu dem anschließend Fragen beantwortet werden.
Fertig ist die Qualifikation und damit am Ende der professionelle Lehrer.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt keine Aufstiegschancen und Nachhilfelehrkräfte können generell nichts zum Unternehmen beitragen.