Hier lernt man das Sparen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass ich meinen Arbeitstag selbst planen und einteilen kann. Auch Urlaubsanträge werden unkompliziert und schnell bearbeitet.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass es offensichtlich ist, dass an den Mitarbeitern, die das Tagesgeschäfts letztendlich am Laufen halten, gespart werden soll.
Da dieser Umstand schon lange bekannt ist, ist hier eine gewisse Engstirnigkeit erkennbar.
Oder kurz zusammengefasst: Der Geiz ist nicht auszuhalten!
Verbesserungsvorschläge
Nicht an den falschen Stellen sparen.
Meine konkreten Vorschläge wären, die Nachhilfelehrer fest einzustellen und die Leitungen auf Vollzeitbasis zu besseren Gehaltskonditionen zu beschäftigen.
Auf diese Weise könnte man die Lehrkräfte noch mehr motivieren und an den Studienkreis binden (leider ist es momentan ein ständiges Kommen und Gehen). Zudem könnten Leitung und Lehrkräfte so enger miteinander zusammenarbeiten und die Schüler haben festere Bezugspersonen.
Die Leitungen könnten mit einer Vollzeitbeschäftigung mehr schaffen und sich einem breiteren Spektrum an Aufgaben widmen. Viele Leitungen würden sich so mehr reinknien und könnten noch effizienter und erfolgreicher arbeiten.
Ich bin mir sicher, dass der Studienkreis noch erfolgreicher werden könnte, wenn nicht immer an den maßgeblichen Arbeitskräften wie den Nachhilfelehrern und den Leitungen gespart wird. Eben an den Arbeitskräften, die der direkte Ansprechpartner vor Ort sind und den Standort letztendlich ja somit auch repräsentieren.
Kommunikation
Es findet kaum Kommunikation zwischen der Zentrale und den Leitungen statt. Zwar wird man per Mail natürlich immer über Dinge wie Verkaufszahlen, Gewinne etc. auf dem Laufenden gehalten, aber als Leitung hat man keine Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge oder andere Anliegen an die Zentrale weiterzugeben.
Bei Sonderangeboten oder anderen vertraglichen Besonderheiten wird nicht genügend erklärt, sondern eine E-Mail verschickt, deren Inhalt mehr verwirrt als aufklärt, sodass viele Leitungen am Ende ahnungslos zurückbleiben.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt solche und solche. Manche Kollegen unterstützen sich gegenseitig und manche sehen es als ihre Aufgabe an, Kollegen anzuschwärzen und fertig zu machen.
Auch wirkt es so, als wäre das Ziel, die Leitungen gegeneinander auszuspielen. Jeden Monat gibt es eine Erfolgsübersicht, in der nicht nur die Zahlen des eigenen Standorts vermerkt sind, sondern auch eine Rückmeldung, auf welchem Platz des jeweiligen Gebiets man sich mit den Zahlen befindet. Erinnert fast an ein Ranking.
Work-Life-Balance
Man könnte denken, dass eine Studienkreis-Leitung eine gute Work-Life-Balance hat. Dem ist allerdings nicht so!
Dies liegt vor allem an der Tatsache, dass der Posten der Studienkreis-Leitung nur als Teilzeit- oder Minijob angeboten wird.
Die Arbeitszeit ist in beiden Fällen sehr knapp bemessen, sodass man dazu neigt, nicht erledigte Angelegenheiten noch nach Feierabend zu regeln.
Sollte man mehr Geld benötigen, ist man zudem darauf angewiesen, außerhalb der Arbeitszeit als Leitung noch im Standort zu unterrichten oder zusätzlich noch einem anderen Job nachzugehen.
Vorgesetztenverhalten
War anfangs beinahe schon freundschaftlich und durch einen sehr lockeren und unkomplizierten gegenseitigen Umgang geprägt. Hat also wirklich gepasst.
Allerdings vergeht die Freundlichkeit schnell, sobald man ein wenig gegen den Strom schwimmt, indem man etwa mal schlechtere Zahlen oder ein Problem hat.
Die Gebietsleitungen scheinen ihre Aufgabe vor allem darin zu sehen, die Leitungen zu kontrollieren und ihnen Druck zu machen. Eine Unterstützung kommt dabei kaum zustande. Probleme im Standort, mit denen die Studienkreis-Leitung Hilfe benötigt, werden ausgesessen und ignoriert, sodass man als Leitung letztendlich selbst erfinderisch werden muss.
Auch die Geschäftsleitung ist keine Unterstützung, sondern schickt eine E-Mail nach der anderen, in der es darum geht, über die Verkaufszahlen zu sprechen und den Leitungen mitzuteilen, was sie noch erreichen sollen.
Ebenfalls negativ: Sowohl Geschäfts- als auch Gebietsleitung schicken ständig Vergleiche der Zahlen herum. Bei der Geschäftsleitung erstreckt sich dies über die Standorte und die Gebietsleitungen. Bei den Gebietsleitungen erstreckt sich dies über die Standorte.
Zusammengefasst herrscht also ein ständiges Vergleichen.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind definitiv vielseitig und interessant. Kein Tag ist wirklich wie der andere.
Man ist Berater, Ansprechpartner für Bestandskunden und Schüler sowie für externe Institutionen wie Schulen oder Pressestellen. Das passt auf jeden Fall.
Nur vier Sterne, weil sich die Aufgaben aus Sicht der Geschäftsleitung vor allem aufs Verkaufen beschränken und die anderen Aspekte vernachlässigt werden.
Gleichberechtigung
Es gibt sowohl Männer als auch Frauen in Führungspositionen. Personen jeder ethnischer Gruppe und jeder sexueller Orientierung haben hier eine Chance. Das ist auf jeden Fall positiv und lobenswert!
Umgang mit älteren Kollegen
Zwei Sterne, weil auch ältere Mitarbeiter eingestellt werden und eine entsprechende Chance bekommen.
Der Umgang mit langjährigen Leitungen ist jedoch eine Frechheit. Die Wertschätzung ist so gut wie gar nicht vorhanden, denn die Aufmerksamkeiten, die man für ein Dienstjubiläum erhält, sind ein Witz.
Ein Blumenstrauß oder eine Packung Rocher sind bei 20 Jahren der Betriebszugehörigkeit wirklich ein bisschen wenig.
Arbeitsbedingungen
Man arbeitet in einer dreckigen und schäbigen Immobilie, die extrem kalt ist. Die Technik ist in Ordnung.
Ansonsten merkt man definitiv, dass bei den Standorten gespart wird und "Renovieren" bzw. "Erneuern" für den Studienkreis Fremdwörter sind.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auf die Umwelt wird nur geachtet, wenn es darum geht, sparen zu können. Fast alles, was das Zuschicken von Dokumenten an Kunden betrifft, wird per E-Mail gemacht.
Allerdings müssen diese Dokumente zum Teil vorher unnötigerweise auf Papier ausgedruckt und wieder eingescannt werden.
Zudem müssen Reisekostenabrechnungen jedes Mal auf Papier dokumentiert und per Post verschickt werden.
Man merkt also, dass das Digitale nicht der Einfachheit oder dem Umweltschutz, sondern definitiv dem Sparen dienen soll.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist immer pünktlich da. Das ist positiv.
Die Höhe des Gehaltes ist jedoch wirklich eine Frechheit und motiviert nicht gerade dazu, sich in diesen Job wirklich reinzuhängen.
Zum einen ist die Arbeitszeit für das, was man im Standort alles leisten und erledigen soll, wirklich knapp bemessen und zum anderen ist das Geld wirklich zu wenig, um als Motivation zu dienen.
Man kann einen solchen Job, der Verantwortung und so viele verschiedene Aufgaben, die zum Teil wirklich stressig sind, mit sich bringt, nicht mit dem Mindestlohn vergüten.
Daneben gibt es Boni wie zum Beispiel bei der Aktivierung von 12- und 24-Monats-Laufzeit-Veträgen oder den Rohertragsbonus.
Überstunden werden grundsätzlich nicht ausbezahlt.
Die Arbeitszeit richtet sich übrigens danach, wie viele Schüler man pro Standort hat.
Image
Das Image, das nach außen präsentiert wird, stimmt definitiv nicht mit dem überein, was man als Arbeitnehmer erlebt.
Die Schüler und die Kunden stehen hier definitiv nicht im Fokus, sondern einzig und allein der Profit.
Als Studienkreis-Leitung sollen die Gruppen möglichst voll gerammelt werden, damit auch hier gespart und möglichst viel Profit gemacht werden kann. Profit, von dem weder die Lehrkräfte noch die Leitungen etwas sehen.
Die Unzufriedenheit ist deutlich bemerkbar, denn kaum jemand lobt den Studienkreis als Arbeitgeber.
Karriere/Weiterbildung
Aufstiegschancen gibt es so gut wie keine.
Weiterbildungen werden in Form von Verkaufscoaching und anderen Webinaren (zum Beispiel zur Stundenplanoptimierung) angeboten.