Minijob: für eine begrenzte Zeit in Ordnung, jedoch nicht langfristig zu empfehlen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gehalt kam pünktlich. Essen und Trinken wurden gestellt, aber nicht immer genug für alle Mitarbeiter. Reinigung der Schürzen und Hemden wurde vom Arbeitgeber übernommen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es wird viel gejammert und gemeckert. Kommt man etwas zu spät, weil beim Check-In oder Uniformausgabe viel los war, muss man sich rechtfertigen. Alles wird elektronisch überwacht. Ein goldenes Accessoire am Schuh führt gefühlt zu einer Rüge mit dem Zeigefinger. Manche Abläufe sind unverständlich. Festangestellte machen ihre eigenen Regeln und das ohne Begründung.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Schulungen anbieten. Ich habe in einem anderen Stadion gearbeitet und da wurde eine Serviceschulung angeboten.
Beim Vorstellungsgespräch hieß es: "man kann alles lernen". Aber wie?! Man wird direkt ins kalte Wasser geworfen. 5-6 Gläser 0,5 Bier auf dem Tablett balancieren kann nicht jeder zwischen den schmalen Gängen und Massen an Menschen.
Weniger Mails verschicken, da es oft ein Rundschreiben an alle ist. Nach Spieltagen muss man als Mädel abends Angst haben zum Auto zu laufen. Keine Security-Menschen mehr zu sehen am Eingang.
Nicht Alles und Jeden einstellen. Es ist eine Mehrbelastung für alle, wenn manche Kollegen nur ein bisschen das Spiel anschauen wollen und keine Lust auf die Arbeit haben.
Arbeitsatmosphäre
Es ist alles stressig und meistens eine Massenabfertigung an Menschen. Mal hat man einen festen Bereich, mal macht jeder, was er will. Die Laufwege sind oftmals sehr lang und die Tabletts schwer. Schmerzen in den Füßen und Handgelenken sind keine Seltenheit.
Lob erntet man eher selten. Eher Beschwerden der Gäste, dass es zu langsam geht. Klimaanlagen laufen oft nicht, dadurch sehr warm. Vieles wirkte sehr chaotisch und hektisch auf mich. Man ist oftmals in einem zufällig zusammengewürfeltes Team. Manche haben keine Ahnung und Erfahrung und andere denken, sie wissen alles besser und können einem die Welt erklären.
Kommunikation
Man bekommt regelmäßig Newsletter zugesendet. Teilweise ist es eine Flut an Infos, welche man als Minijobber kaum bewerkstelligen kann. Es sind oftmals Erinnerungen die hervorgerufen werden. Als Mama, Ehefrau und hauptberuflicher Tätigkeit kann man nicht noch alle Nachrichten durchlesen.
Kollegenzusammenhalt
Geht so... Wenn man sich kennt, dann hilft man sich mal aus, aber auch hier eher eine Seltenheit. Man hat in seinem Bereich schon mehr als genug zu tun. Es ist oft ein Kommen und Gehen. Einige Kollegen sieht man einmal und dann nie wieder. Oftmals weiß man nicht einmal, wie der Kollege eigentlich mit Namen heißt. Am Ende "kämpft" jeder für sich. Wenn mal jemand hilft, dann ist das schon viel.
Oftmals ein gegeneinander, statt miteinander. Vor allem zwischen Festangestellten und Minijobbern. Da werden oftmals "Regeln" aufgestellt, die keinen Sinn ergeben.
Work-Life-Balance
Tatsächlich ganz gut. Man kann selbst entscheiden, wann man zur Arbeit kommt und wann nicht. Sagt man kurzfristig (Tag vorher) ab, weil das Kind krank geworden ist oder man für den Hauptarbeitgeber einspringen muss, wird das akzeptiert, aber die Begeisterung hält sich in Grenzen.
Vorgesetztenverhalten
Teils, teils... Man hat immer verschiedene Vorgesetzte. Manche sind freundlich und nett, andere machen Dienst nach Vorschrift und wirken sehr reserviert.
Interessante Aufgaben
Es ist immer das gleiche Programm. Service für den Gast und wenig Wertschätzung. Kaum einer gibt Mal Trinkgeld, was ja kein Muss ist. Bloß, bei den Ticketpreisen frage ich mich, ob da 1-2€ wirklich schmerzt?!
Gleichberechtigung
Als Mädel hat man eher seine Ruhe. Manchmal flirten die Kollegen mit einem oder fassen einen an, was nervig ist. Da hat man Mann und Kind Zuhause und muss sich irgendwelche Sprüche anhören. Geht gar nicht!
Umgang mit älteren Kollegen
Nicht viel mitbekommen, war in Ordnung.
Arbeitsbedingungen
Beim besten Willen kann ich hier nur zwei Sterne geben. Oft sind die Servicetabletts noch von der vorherigen Schicht mit Flüssigkeiten verklebt. Will man die mal eigenständig durch die Spülmaschine jagen, heißt es, dass dafür jetzt keine Zeit sei. Man kann das auch mit dem Lappen und Universalreiniger sauber machen? Das schafft nur bedingt Abhilfe.
Klimaanlagen laufen oft nicht. In den VIP -Logen ebenfalls nicht. Defekt oder abgeschaltet - keiner weiß was.
Einfach zu warm und gleichzeitig anstrengend. Oft habe ich Kollegen gesehen, die ununterbrochen gearbeitet haben oder auch keine richtigen Pausen einlegen, weil sie einfach nicht aufhören konnten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier wird sehr viel weggeworfen, was sehr schade ist.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt war überdurchschnittlich, aber eben kein Highlight. Bevor man mit der Arbeit beginnen darf, muss man erstmal eigenes Geld investieren. Schulung vom Gesundheitsamt, eigene schwarze Schuhe, sowie eine schwarze Hose.
Kommt man mit dem Auto, zahlt man auch die Parkgebühren. Eigene Parkplätze für Mitarbeiter gibt's nicht.
Image
Eine Freundin hat mich geworben bzw. mir vorgeschwärmt wie toll es sei. Ich bin froh, dass ich gekündigt habe. Es ist ein Kommen und Gehen unter Kollegen. Das Unternehmen sucht ständig Mitarbeiter, zahlt Prämien für geworbene, neue Kollegen. Man ist in einem Mitarbeiterpool. Alles soll cool nach außen wirken, aber man wird nicht immer so cool behandelt.
Karriere/Weiterbildung
Nie ein Angebot erhalten als Minijobber.