Viel Licht, aber auch viel Schatten. Insgesamt für die meisten Softwareentwickler nicht zu empfehlen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Viele fähige, motivierte Mitarbeiter. Teilweise wirklich toller Kollegenzusammenhalt, aber mit Einschränkungen.
Einige tolle Events. Man ist zumindest etwas an der Meinung der Mitarbeiter interessiert und versucht gemeinsam was zu erreichen.
Die guten Seiten der Leistungsorientierung: Aufbruchsstimmung. Lust, Qualität abzuliefern, Projekte erfolgreich durchzuführen, etwas zu leisten. Kein Rumgeeier.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Unfairer Umgang mit Mitarbeitern. Zu hoher Leistungsdruck, Work Life Balance auf Dauer nicht tragbar. Mitarbeiter werden unter Druck gesetzt und ausgebrannt. Ist aber aus meiner Sicht Tabuthema. Survival of the Fittest!
Kollegenzusammenhalt nicht überall gut. Man wird ständig in den Teams rumgewürfelt und muss sich auf komplett neue, komplexe Projekte und auf neue Leute und Teams einstellen, was auf Dauer extrem anstrengend sein kann.
Wichtige Probleme werden trotz Feedback nicht angegangen.
Zu laute und keine persönlichen Arbeitsplätze.
Verbesserungsvorschläge
Auf dem Teppich bleiben! Fair bleiben!
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist stark durch den Leistungsgedanken, der von der Sybit auch intern propagiert wird, geprägt. Im Guten wie im Bösen.
Man hat es hier mit vielen fleißigen, motivierten und fähigen Leuten zu tun. Es herrscht ein Spirit vor, der darauf abzielt, mit gutem Teamwork sehr gute Leistungen in kürzester Zeit zu erzielen. Die Projekte verlaufen tatsächlich häufig effizient und erfolgreich. Rumgeeier kommt selten vor und wird auch nicht geduldet. Man versucht ständig sich zu verbessern. Die Teammitglieder unterstützen sich meistens gut. Es gibt auch Lob. Was dort als Sybit Spirit propagiert wird, ist mehr als reines Marketinggewäsch.
Die Schattenseiten dieser Leistungsorientierung sind aus meiner Sicht ein Tabuthema, über die meist nur hinter vorgehaltener Hand geredet wird. Ich habe ausgebrannte, gestresste Mitarbeiter, die von den Führungskräften teilweise heftig und unfair unter Druck gesetzt wurden. Auch viele langjährige, sehr fähige Mitarbeiter wirken auf mich äußerst gestresst. Dass das Teamwork nicht überall gut ist und sich Führungskräfte teilweise unfair verhalten, macht natürlich die Arbeitsatmosphäre kaputt.
Kommunikation
Kommunikation zu allgemeinen Informationen und Stand der Firma ist in der Regel in Ordnung.
Persönliche Angelegenheiten werden aber von einem Moment auf den anderen kommuniziert. Es gibt beispielsweise häufige "spontane" Teamwechsel, die vorher nicht kommuniziert werden, die eigene tägliche Arbeit aber massiv beeinflussen.
Kollegenzusammenhalt
Sehr unterschiedlich, stark geprägt durch den Leistungsgedanken. Insgesamt gibt es keine festen Teams, sondern die Mitarbeiter werden für das jeweilige Projekt teilweise sehr spontan mit häufigen abrupten, vorher nicht kommunizierten Teamwechseln, zusammengewürfelt. Man kann sich nie sicher sein, in welchem Projekt man morgen ist und mit welchen Leuten man morgen zusammenarbeitet, worunter der Kollegenzusammenhalt stark leidet.
Unter den Kollegen, gibt es diejenigen, die trotz Getue letztendlich nur auf sich schauen und dich ans Messer liefern. Es gibt diejenigen die wirklich für einen fairen und gleichberechtigten Umgang einstehen, anderen helfen und dafür im Zweifel auch persönliche Nachteile in Kauf nehmen. Und es gibt die dazwischen.
Ein großes Konfliktherd ist, dass Projektneulinge dringend auf Informationen von Kollegen, die schon länger in den Projekten sind (Meist 1 oder 2 Leistungsträger, die man ständig nicht von einem ins nächste Projekt wirft) angewiesen sind und das von manchen dann zu unfairen und groben Verhalten führt.
Work-Life-Balance
Insgesamt werden Überstunden in den meisten Projekten nicht vorausgesetzt und man kann diese auch wieder abbauen. Aber Arbeitsbelastung in der Softwareentwicklung nur über Arbeitszeiten zu definieren spiegelt die Realität nicht wieder. Ich habe viele gestresste Kollegen in meiner Arbeit dort wahrgenommen.
Die Projekt sind meistens äußerst komplex und verlangen enorme Konzentration. Es wird erwartet, dass man sich schnell in unterschiedliche Technologien einarbeitet. Es gibt einen enormen Leistungsdruck. Man wird oft von einem Projekt ins nächste geworfen. Führungskräfte verstehen oft nicht, dass man sich in Projekte, die oft in jahrelanger Arbeit mehrerer Mitarbeiter entstanden ist, erst einarbeiten muss. Stattdessen wird gleiche oder ähnliche Leistung erwartet, wie die der Kollegen, die schon einige Jahre in dem Projekt sind. Teilweise werden erledigte Storypoints verglichen, um damit Mitarbeiter unfair und heftig unter Druck zu setzen!
In manchen Projekten wird vorrausgesetzt, dass man unangekündigt so lange bei der Arbeit bleibt, bis diverse unerledigte Arbeiten fertig sind. Teilweise bis spät in die Nacht! Wer das nicht will oder kann, hat anstrengende Diskussionen!
Vorgesetztenverhalten
Kann man sicherlich nicht alle über einen Kamm scheren, ich schildere nur meine eigenen Eindrücke. Eigentlich gibt es an und für sich viele fähige Führungskräfte. Mir ist aber letztendlich das unfaire Verhalten sehr bitter aufgestoßen. Auch wenn man jahrelang und ernsthaft in die Firma seine Zeit und Energie steckt, wird man am Ende nur ausgepresst wie eine Zitrone und dann fallengelassen. Es soll immer noch schneller gehen. Dafür wird teilweise heftig und unfair unter Druck gesetzt. Abgelieferte Leistung wird am Ende nicht anständig gewürdigt.
Obwohl viel geredet wird, steht man im Konfliktfall alleine da. Besser man klärt die Konflikte untereinander selber im Team.
Der Hauptgrund, weswegen ich auch den meisten Softwareentwicklern die Firma nicht empfehlen würde.
Interessante Aufgaben
Man kann sich innerhalb des SAP Umfeldes austoben. Je nachdem in welchem Bereich man ist, kann man sich auf eine Technologie spezialisieren und dann, grob gesagt, mehrere Projekte im E-Commerce, Service oder Marketing Bereich damit machen.
Wenn die SAP in einem Gebiet neue Technologien einsetzt, hat man sich damit auseinanderzusetzen. Meistens ist man aber im Alltag eher damit beschäftigt, herauszufinden, was ein unbekannter Kollege mit einem Stück Programmcode vor ein paar Jahren mal gemeint hat und wie das mit anderen Teilen des komplexen Projektes zusammenwirkt. In der Entwicklung kommt zu der reinen Softwareentwicklung oft die Betreuung von Projekten, die oft umfangreich ist. Man muss öfters vor dem Kunden präsentieren.
Wie interessant man das findet, muss jeder selber wissen. Es ist nicht die NASA, aber im Grunde auch sinnvolle Arbeit, die jemand tun muss.
Gleichberechtigung
War für mich persönlich kein großes Thema aber in Ordnung. Es gibt einige Frauen in Führungspositionen. Ich habe keine ernsthafte Diskriminierung wahrgenommen.
Am Ende geht alles nur nach Leistung nach dem Motto "Mir ist egal, ob eine Katze schwarz oder weiß ist, Hauptsache sie fängt Mäuse" ...Und das bei Sybit natürlich möglichst schnell...
Umgang mit älteren Kollegen
Gibt kaum ältere Kollegen und wenn muss man sich dafür eine Nische suchen.
Arbeitsbedingungen
Hardware ist in Ordnung. Moderne Rechner. Aktuelle Softwaretools.
Büros teilweise viel zu laut, was zusätzlich enorm stressen kann. Wer es ruhig will, muss immer lauten Kollegen ausweichen.
Das Arbeiten ohne festen Arbeitsplatz bedingt nerviges Buchen und Einchecken. Arbeitsplätze dürfen nur sehr beschränkt customized werden, also beispielsweise durch persönliche Gegenstände, andere Bildschirme oder Hardware. Es gibt mit Ausnahmen also den Einheitsarbeitsplatz für alle. Man muss den Arbeitsplatz nach Ender der Buchung wieder so verlassen, wie man ihn vorgefunden hat.
Arbeit im Homeoffice ist aber möglich, aber das will auch nicht dauerhaft jeder.
Bei Sybit wird der ständige Wandel propagiert, das heißt, dass man sich ständig auf Neues einstellen soll. Also immer mal was neues, auf das man sich einstellen kann / muss.
Scrumprozess ist in der Regel gut organisiert und gibt gute Rahmenbedingungen für strukturiertes und produktives Arbeiten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Davon habe ich persönlich nicht viel wahrgenommen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das große Plus bei der Sybit. Das Gehalt ist für die Region und Branche überdurchschnittlich. Kann man wirklich nicht meckern.
Image
Image der Sybit ist gut. Ich persönlich habe aber das Gefühl gehabt, dass alles was auch nur irgendwie scheinbar cool ist, fürs Marketing ausgeschlachtet wird.
Karriere/Weiterbildung
Gibt es.