Mittelmanagement kann keine modernen und wirtschaftlich sinnvollen Impulse in der Softwareentwicklung setzen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Zumindest wurde man nicht zu sehr bei der operativen Arbeit gestört.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Rückschritte in Arbeitsorganisation und in der Prozesslandschaft seit Anfang 2022.
Verbesserungsvorschläge
Massive Investition in Wissen, für das Management-Personal ist notwendig, um eine nachhaltige, arbeiterfreundliche und ökonomisch resilientes Unternehmen entwickeln zu können.
Arbeitsatmosphäre
Das Team war eingespielt und ein vertrauensvoller Arbeitsbereich entstand oft dort, wo die Selbstorganisation noch eine sichere Nische fand. Leider reichte das nicht aus, um erfolgreich und besonders motiviert arbeiten zu können. Die ferne zum Markt und mangelndes wirklich reales Feedback, von echten Kunden, führte zu einer Arbeitsatmosphäre, die gefühlt überkritisch und zum Mikromanagement neigte. Fehlerkultur existierte nahezu nicht und Dienst nach Vorschrift hielt, seit Beginn des Jahres '22, mehr und mehr Einzug.
Kommunikation
In größeren Runden mit Management und Stakeholdern herrschte mitunter Ratlosigkeit ob der teils unverständlichen Kritik und wenig zielführenden Kommunikation. Moderne Planungszyklen, Lean Produktentwicklung oder realistische Zielsetzungen mit einer ausgewogenen Fehlerkultur, um in einem komplexen Umfeld arbeiten zu können, fehlte gänzlich. Teile-und-Herrsche zusammen mit vielen Einzel-"bewertungs"-gesprächen war in einigen Bereichen gängige Praxis.
Kollegenzusammenhalt
Die Zusammenarbeit in den Teams war harmonisch. Die Zusammenarbeit mit anderen Teilen der Organisation war beschwerlich und wurde durch bürokratische Hürden und/oder übertriebenen Meeting-Aufwand, ohne sinnvollen Inhalt, stark erschwert!
Work-Life-Balance
Remote Arbeit war durchgängig möglich, Überstunden wurden nicht gefordert.
Vorgesetztenverhalten
Teils völlig aus der Luft gegriffene Äußerungen führten immer wieder zu Unmut und Ratlosigkeit. Kritikfähigkeit war ein Fremdwort und wurden eher als persönlicher Angriff wahrgenommen. Entscheidungen wurden nahezu keine getroffen und wenn doch, dann war es gut möglich, dass diese am nächsten Tag schon wieder umgeworfen wurden. Man war sich eigentlich nie sicher, ob Zustimmung echt war oder nur erteilt wurde, um eine Diskussion beenden zu können. Daher ist es mir bis heute nicht möglich zu verstehen, ob eigene, dem Management vorgetragene, sinnvolle Argumente nicht verstanden wurden oder nicht akzeptiert wurden, weil sie die eigene Kompetenz infrage stellten.
Interessante Aufgaben
Da die Ideen des Teams oder eigene Ideen nur argwöhnisch, wenn überhaupt, umgesetzt wurden, blieben die interessanten Aufgaben nach und nach aus. Auch wurden Aufgaben, die eigentlich für eine Rolle gedacht waren, im ganzen Unternehmen verteilt. Dass damit der Abstimmungsaufwand massiv zunahm und inkonsistente Lösungen erarbeitet wurden, war nur eine logische Konsequenz.
Gleichberechtigung
Hier gibt es noch Nachholbedarf bei geschlechterneutraler Behandlung von Rollen in der Produktentwicklung. Hier wird noch mit zweierlei Maß gemessen.
Karriere/Weiterbildung
Es wurde nur geringes Budget für notwendige Weiterbildung zur Verfügung gestellt. Die Faustregel hier, wenn es das Unternehmen und das Management als sinnvoll erachtet, wird es gemacht, ansonsten nicht.