Vom Innovator zum Mittelmaß
Gut am Arbeitgeber finde ich
Als Berufseinsteiger bietet Sysmex die Möglichkeit in die komplexe Welt der Medizinprodukte einzusteigen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das die Meinung von Mitarbeitern nicht ernst genommen wird und man besonders von HR den Satz „Das sehen wir nicht so!“ hört.
Mangelndes Projektmanagement und fehlende Sicht in die Zukunft die Innovationskraft limitieren.
Verbesserungsvorschläge
Den Wert Ressource Mitarbeiter schätzen lernen
Über den Tellerrand schauen
Produktorientierung durch Kundenorientierung ersetzen
Mitarbeiter am Geschäftserfolg beteiligen
Kommunikation
Die Kommunikation hat sich in den vergangenen drei Jahren deutlich verbessert. In einem Lounge Meeting wird regelmäßig über aktuelle Entwicklungen informiert und es werden auch Einblicke in die verschiedenen Geschäftsbereiche geliefert. Kritische Anmerkungen oder Diskussionen sind jedoch leider nicht gerne gesehen.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt zwischen den Kollegen und der Aufbau informeller Netzwerke ist meiner Meinung nach einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren von Sysmex. Besonders in der Corona-Phase wurde jedoch deutlich, das HR und Geschäftsführung sich dieses Schatzes nicht bewusst sind. Fehlende Corporate Events und digitale get together während der Pandemie haben dazu geführt, dass dieser Zusammenhalt spürbar abgenommen hat.
Work-Life-Balance
Freizeit und Familie lassen sich problemlos mit der Arbeit bei Sysmex verbinden. Ob flexible Arbeitszeit oder spontaner Urlaub, hier steht einem meist keiner im Weg.
Vorgesetztenverhalten
Variiert sehr zwischen den verschiedenen Geschäftsbereichen und Führungspersönlichkeiten. Je länger Führungskräfte bei Sysmex sind, desto altbackener der Führungsstil und desto mehr steht das Sichern des eigenen Sonnenplatzes der Mitarbeiterentwicklung im Wege. Jüngere Führungskräfte legen zwar einen moderneren Führungsstil an den Tag, haben jedoch meist zu wenig Einfluss, um Mitarbeiter weiterentwickeln zu können.
Interessante Aufgaben
In meiner Situation sind die Aufgaben sehr divers und können aktiv mit gestaltet und entwickelt werden. Innovative Ansätze werden jedoch oft nicht verfolgt.
Gleichberechtigung
Aus meiner subjektiven Sicht sehe ich in meinem Umfeld und Wirkungskreis nicht, dass Frauen Männern gegenüber schlechter gestellt sind, für die Geschäftsführung gilt dies jedoch nicht, hier regiert noch der weiße Altherrenklub.
Umgang mit älteren Kollegen
Auch hier kann ich aus subjektiver Sichtweise nicht sehen, dass ältere Kollegen den jüngeren gegenüber schlechter gestellt sind. Allerdings werden einige ältere Mitarbeiter, welche sich zu fachlichen Experten entwickelt haben derart durch Vorgesetzte protegiert, dass auch schlechtes Mitarbeiterverhalten ignoriert wird und Innovation auf der Strecke bleiben.
Arbeitsbedingungen
Die aktuelle Bürosituation entspricht vielleicht nicht mehr dem Zeitgeist, ermöglicht jedoch gute Arbeitsbedingungen und ein moderner Neubau ist in Produktion. Mobiles Arbeiten war schon immer eine Option und so ist auch die Ausstattung bedarfsgerecht.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehaltsniveau ist deutlich unter Branchenniveau, auch wenn man das im Vergleich zu gewissen amerikanischen Konkurrenzunternehmen deutlich bessere Work-Life-Balance berücksichtigt. Gehaltsanpassungen trotz exzellenter Geschäftsentwicklung gibt es entweder nicht oder sie fallen geringer als die Inflationsrate aus. Eine Überarbeitung der Kompensationsschemata wird seit langem versprochen, jedoch ohne Mitarbeiterbeteiligung und konkreten Zeitplan.
Image
Sysmex ist bei Kunden definitiv für seine Qualität und Innovationskraft bekannt und wird dafür geschätzt. Das Image bröckelt jedoch, den Innovation wird durch Facelifting ersetzt und die Vision ‚Shaping the advancement of healthcare‘ ist unerreichbar, solange das Silo Hämatologie die Sichtweisen dominiert und die Augen vor Digitalisierung verschlossen werden. Insgesamt steht die starke Produktorientierung der Kundenorientierung im Wege.
Karriere/Weiterbildung
Weiterentwicklung liegt in der eigenen Verantwortung und wird oft nicht unterstützt. Der Aufstieg in Führungspositionen ist intransparent, aber auch unmöglich, wenn man es wagt geltende Konventionen in Frage zu stellen und kritisch zu Denken. Der Wert der Ressource Mitarbeiter wird leider als zu gering betrachtet, als dass man hier sinnvoll handelt, irgendein Studienabsolvent findet sich halt immer um erfahrenes Personal zu ersetzen.