Ich hab von meinen Vorgesetzten gelernt, wie man das Unternehmen NICHT führen sollte (:
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich fand gut, dass man in der Unterschicht viele gute Menschen kennenlernen durfte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es ist schade, dass die Mitarbeiter von den Benefits nur den Mitarbeiterrabatt erhielten. Alle Bereiche waren ungenügend. Es lohnt sich nicht diese aufzuzählen.
Verbesserungsvorschläge
Ich würde vorschlagen, kein Unternehmen zu führen, wenn man nicht die Kompetenzen aufweist. Aber da wir Menschen lernfähige Individuen sind, würde ich empfehlen, dass man sich die schlechten Bewertungen zu Herzen nimmt, sich mal an den Kopf fasst und an sich arbeitet. Es bringt nichts, jegliche schlechte Bewertungen entfernen zu lassen. Dadurch verbessert sich das Unternehmen nicht. Es gibt die schlechten Bewertungen nicht ohne Grund. Sie schildern dem Unternehmen, wieso Mitarbeiter:innen die Firma verließen und unzufrieden waren. Aber gut, wenn der Betrieb denkt, aus den Augen, aus dem Sinn, kann ich auch nicht mehr weiterhelfen.
Arbeitsatmosphäre
Am besten war das Arbeitsklima, als das Personal vom Management nicht da war. Leider war diese Gegebenheit nur vorhanden, wenn das Management im Urlaub war. Lob oder Wertschätzung gab es meines Ermessens trotz guter Leistung kaum oder nie persönlich, als ich dort arbeitete. Die meisten erhielten im Arbeits-WhatsApp-Gruppenchat nur ein "Danke" mit Panda-Emoji oder Praying-Emoji. Vertrauen herrschte zu einem geringen Grad. Nach zum Beispiel einem starken Samstag waren die Regale am Montag infolgedessen ebenso stark vergriffen. Aber dennoch spammte das Management mit WhatsApp-Bildern von vergriffenen Regalen. Dadurch waren die Mitarbeiter:innen oft angespannt. Fairness gab es in meinen Augen nicht. Einige unserer Mitarbeiter:innen hatten viel Potenzial. Statt diese Talente zu pflegen, wurden diese nicht fair behandelt, wodurch die meisten die Firma verließen.
Kommunikation
Kommunikation verlief größtenteils sehr unprofessionell über WhatsApp. Zusätzlich waren die Mitarbeiter:innen gezwungen ihre privaten Nummern zu benutzen. Nur die Managementebene und höchstens noch die Führungskräfte erhielten ein Arbeitshandy. Relevante Informationen wie Ziele, Anforderungen, Erfolge, usw. werden nur vage übermittelt.
Kollegenzusammenhalt
Die Kassierer:innen und deren Schichtleiter:innen sind sehr herzlich untereinander. Jedoch besteht eine große Kluft zwischen dieser Arbeiterebene und der Ebene darüber. Gemeinsames Essen wird meist nur dem Management spendiert.
Work-Life-Balance
Kassierer:innen und Schichtleiter:innen arbeiten trotz Erkrankungen, da sie Angst haben den anderen zur Last zu fallen. An Mitarbeiter:innen wird gespart, wo es geht. Es werden fast nur Student:innen eingestellt. Wodurch die meiste Last bei den Festangestellt:innen lag, welche trotz Urlaub einsprangen, da viele Student:innen wegen ihres Studiums nicht flexibel waren. Das Managementteam durfte zur meiner Zeit Urlaub während der Weihnachts- und Neujahrszeit nehmen, während die Mitarbeiter:innen nicht das Privileg hatten.
Vorgesetztenverhalten
Verbringen die meiste Zeit mit Nicht-Arbeiten am Handy oder wenn sie mal aufstehen, dann zum Rauchen vor die Tür. Es werden viele unrealistische Ziele gesetzt und Entscheidungen sind oftmals nicht nachvollziehbar. Die Meinung der Mitarbeiter:innen werden kaum oder gar nicht einbezogen.
Interessante Aufgaben
Während meiner Beschäftigung gab es nur Lebensmittel ins Regal oder ins Lager räumen und die Verkäufe kassieren. Unsere Auszubildenden waren auf sich alleine gestellt. Der einzige Ausbilder war meistens nicht vor Ort und wenn dann am Handy oder vor der Tür rauchen. Man hatte nicht viel Mitspracherecht. Die meiste Zeit wusste man gar nicht, was das Management plante, welche Ziele und Vision verfolgt wurden. Leider fehlte der Firma frischer Wind, wo viel Betriebsblindheit herrschte.
Gleichberechtigung
Aufstiegschancen für Frauen gab es während meiner Beschäftigung keine. Trotz eines Masterabschlusses wurde eine Mitarbeiterin nur als Assistentin eingestellt. Die Managementebene ist nur mit Männern besetzt worden, wenn man die Frau von der Leitung nicht mitzählt.
Umgang mit älteren Kollegen
Während meiner Beschäftigung wurden sehr viele junge Frauen eingestellt. Insgesamt war das Personal recht jung. Ältere Mitarbeiter waren überwiegend im Management vertreten.
Arbeitsbedingungen
Als ich dort noch beschäftigt war, waren die Arbeitsbedingungen nicht besonders gut. Es war während der Corona-Pandemie-zeit. Man trug die ganze Arbeitszeit über Masken. Die Arbeitsbereiche waren bis auf den Kassenbereich, der am Eingang ist, sehr schlecht belüftet. Nach den langen Arbeitstag war ich komplett erschöpft und müde von der schlechten Beatmung. Das Büro war schlecht ausgeleuchtet und die Lampen waren teilweise defekt. Viele Mitarbeiter:innen mussten ihre eigenen Privathandys für die Arbeit verwenden. Trennung von Privat und Arbeit gab es dadurch eher weniger.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Nötigste wird unternommen, damit man keine Abmahnungen bekommt. Aber wirklich achtete man nicht darauf.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Löhne entsprachen nicht der Verantwortung. Am Personal wurde nach meinem Eindruck nach zu sehr gespart und die Gehälter waren nicht zufriedenstellend. Urlaubs- oder Weihnachtsgeld existierte nicht. Liefen Events gut und die Tage waren umsatzstark, spürte man nur die müden Knochen nach der Arbeit. Bei Lohnabrechnungen passierten desöfteren Fehler, welche nach Bemängelung mal ins Lot gebracht, mal unter den Teppich gekehrt wurden.
Image
Von Außen bewirbte die Chefetage die Firma als ein "Wir sind eine Panda Familie"-Unternehmen. Aber dieses Image entsprach meiner Meinung nach nicht der Realität. Mitarbeiter:innen fühlten sich nicht wohl, wenn das Management anwesend war. Und dies fast täglich. Wir waren keine Familie. Wir waren einfach nur das Werkzeug, das Geld in die Kasse spülte. In erster Linie ging es der Firma meiner Auffassung nach nur um den Profit. Wie sich einzelne Mitarbeiter:innen entwickelten, waren den Mitarbeiter:innen selbst überlassen. Waren Mitarbeiter:innen unglücklich, dann sollten sie halt gehen. Arbeitssuchende Personen fand man ja genug. Dadurch fluktuierte die Mitarbeiterschaft stark und man konnte gefühlt jeden Monat wechselnde neue Gesichter sehen.
Karriere/Weiterbildung
Persönlichkeitsentwicklung, Weiterbildungen gab es nur bei höher positionierten Personal. Wenn überhaupt. Die Auszubildenden waren zu meiner Beschäftigungszeit preiswerte Mitarbeiter:innen, denen man zu viele Aufgaben übergab.