Das Konstrukt TAKETV - die sinkende Titanic
Arbeitsatmosphäre
Die allgemeine Arbeitsatmosphäre bei TAKETV lässt sich in zwei Bereiche unterteilen: die Büro-Atmosphäre und die Atmosphäre während Produktionen mit der Crew.
Innerhalb des Teams herrscht insgesamt ein positiver Zusammenhalt. Die Kolleg:innen unterstützen sich gegenseitig und meistern gemeinsam anspruchsvolle Herausforderungen, auch wenn dies mit unbezahlten Überstunden und nicht immer eingehaltenen Ruhezeiten einhergeht. Es entsteht ein Gefühl des „gemeinsam an einem Strang Ziehens“.
Im Büro zeigt sich die Atmosphäre jedoch differenziert. Wie bereits in früheren Bewertungen angemerkt, ist Galgenhumor bis heute ein präsentes Mittel, um mit belastenden Situationen umzugehen. Gespräche drehen sich laut Beobachtungen häufig um Tratsch oder negative Themen, was besonders in letzter Zeit verstärkt wahrgenommen wurde. Dies trägt dazu bei, dass die Stimmung insgesamt sehr angespannt wirkt.
Kommunikation
Früher fanden wöchentliche Meetings statt, bei denen jede Abteilung ihren Stand präsentieren konnte. Updates von der Geschäftsführung blieben jedoch selten und Entscheidungen aus der oberen Ebene oft unklar. Kürzlich wurde ein monatliches Meeting eingeführt, das mehr Zeit bietet und Einblicke in Finanzen sowie strategische Themen gewährt.
Ein wichtiger Aspekt der Kommunikation ist der Austausch innerhalb des Teams, insbesondere bei Projekten. Hier gab es in der Vergangenheit häufig Probleme. Oft wurden wichtige Informationen zu Kundenprojekten nicht klar weitergegeben. Beispielsweise blieben Aufwandsstunden aus Angeboten unkommuniziert, sodass Mitarbeitende nicht wussten, wie lange oder wofür sie arbeiten sollten.
Die Kommunikation mit dem Geschäftsführer erfolgt häufig direkt über WhatsApp, vor allem für kurzfristige Aufgaben, die zügig erledigt werden müssen. Dies gestaltet die Abläufe gelegentlich herausfordernd.
Zudem werden einfache Themen oft per E-Mail-Verlauf geklärt, statt einen direkten Anruf zu tätigen. Dadurch fühlt man sich bei projektbezogenen Themen nicht immer ausreichend informiert.
Kollegenzusammenhalt
Ein positiver Punkt ist der Zusammenhalt unter den Kolleg:innen. Wie bereits erwähnt, gibt es ein gemeinsames Verständnis dafür, die Aufgaben "irgendwie, schnell und günstig" zu erledigen. Die schwierigen Arbeitsbedingungen schaffen eine Art Solidarität, da alle in der sinkenden Titanic sitzen und versuchen, mit den Herausforderungen umzugehen.
Work-Life-Balance
Hier kursieren einige gruselige Geschichten, vor allem aus der Produktionscrew, die größtenteils auch am Wochenenden arbeiten muss. Das unterscheidet die Situation deutlich von den Büro-Mitarbeitenden. Arbeitszeiten überschreiten hier regelmäßig gesetzliche Vorgaben, und Ruhezeiten werden häufig ignoriert. Ein Paradebeispiel ist die gamescomLAN, bei der Beschwerden darüber meist auf wenig Verständnis stoßen. Stattdessen wird man vom Chef zurechtgewiesen.
Die Erwartung, sich voll und ganz für die Firma aufzureiben, steht im starken Kontrast zur geringen Wertschätzung, die zurückkommt. Besonders neue Mitarbeitende werden oft bis zum Limit gefordert und anschließend entlassen, weil sie „zu teuer“ sind. Dieses Vorgehen hinterlässt einen faden Beigeschmack und sorgt für Fremdscham.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt eine klare Trennung unter den Vorgesetzten: Die „Unantastbaren“, die sich scheinbar alles erlauben dürfen, und die wenigen, die die Last der Verantwortung tragen müssen und actually versuchen den Laden zu retten.
An der Spitze steht der Chef, dessen Entscheidungen wie erwähnt oft fragwürdig wirken. Besonders problematisch ist die wiederholt beobachtete Einmischung in Kundenprojekte, ohne dabei den tatsächlichen Projektstand zu kennen. Das führt nicht selten zu Problemen, und am Ende wird das Team zur Verantwortung gezogen, wenn ein Projekt nicht wie gewünscht läuft. Die daraus resultierende Frustration ist spürbar.
Der Eindruck entsteht, dass der Chef in einer eigenen Welt lebt, die er durch eine rosa Brille betrachtet. Es fehlt an einer klaren Vorbildfunktion, denn in kritischen Momenten schützt er seine Mitarbeitenden nicht oder stellt sich vor sie. Stattdessen steht er oft daneben und zeigt mit dem Finger auf dich.
Interessante Aufgaben
Zwar sind die Aufgaben grundsätzlich interessant, doch die Rahmenbedingungen und der Fokus auf möglichst niedrige Kosten lassen die Arbeit oft sinnlos erscheinen.
Ein weiteres Problem ist die fehlende Einarbeitung. Obwohl es viele spannende Aufgaben gibt, zeigt dir niemand, wie es richtig geht – du musst dir alles selbst beibringen. Vorgesetzte, die eigentlich ausbilden und unterstützen sollten, sind meist mit ihren eigenen Themen beschäftigt. Als Mitarbeiter lernst du kaum etwas durch das Unternehmen. Machst du jedoch eine Ausbildung, wirst du direkt ins kalte Wasser geworfen und kannst durch die praktischen Erfahrungen bei Produktionen etwas mitnehmen.
Gleichberechtigung
es gibt aktuell keine Kolleginnen die hier angestellt sind - nur Kollegen. hm
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt kaum ältere Kolleg:innen, die meisten befinden sich im gleichen Alter.
Arbeitsbedingungen
Zu den positiven Aspekten: Es gibt Rechner und eine Küche, in der man sich selbst etwas zu essen zubereiten kann.
Zu den negativen Aspekten: Das Büro ist alt, und es kommt immer wieder zu Problemen mit den Stromleitungen, die oft ausfallen, weil sie schlecht verlegt sind. Das Internet ist ebenfalls häufig instabil. Die vorderen Büros haben keine Klimaanlage, und man fühlt sich durch die Fenster von draußen beobachtet, während im hinteren Bereich kein Tageslicht vorhanden ist. Die Lizenzen für Adobe-Produkte müssen von mehreren Personen geteilt werden, was mehrfach zu Frustration geführt hat. Zudem gibt es Schimmel an vielen Wänden. Früher konnte man sich Red Bull kostenlos nehmen. Das Büro ist insgesamt viel zu eng, und der einzige Meetingraum ist oft belegt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Müll wird getrennt - wow!
Gehalt/Sozialleistungen
Es ist schwer nachzuvollziehen, wie manche Gehälter zustande kommen, wenn man sieht, was andere Mitarbeitende verdienen. Es gibt Fälle, in denen manche Personen deutlich mehr verdienen, was Fragen aufwirft, was die jeweilige Rolle eigentlich umfasst. Im Vergleich dazu könnte man mit diesem Betrag mehrere Azubis bezahlen. Es wird an vielen Stellen gespart, und es wird versucht, Kosten so weit wie möglich zu minimieren. Jedes Jahresgespräch ist unerträglich, da man oft komplett schwitzen muss, um eine kleine Gehaltserhöhung zu erreichen. Zudem gibt es keine zusätzlichen Sonderleistungen – keine Bahntickets oder ähnliche Vergünstigungen. Es wird einem versprochen, dass man in fünf Jahren deutlich mehr verdienen könne, doch diese Zusagen erweisen sich oft als leere Versprechungen. Praktikanten werden nicht bezahlt. Es gibt auch immer wieder fragwürdige Vereinbarungen: Ein Beispiel war, dass jemand für einen Monat kein Gehalt erhielt und als Entschädigung einen Fernseher sowie weitere Produkte aus dem Keller mitnehmen durfte .Es kam auch vor, dass einem ein verranzter Bürostuhl zur Verfügung gestellt wurde, aber nur unter der Voraussetzung, dass man die „Arbeitszeit“ dafür abarbeitet.
Image
Das interne Image ist insgesamt sehr negativ. Der Chef scheint in den sozialen Medien in einer eigenen Welt zu leben, teilt jeden „Erfolg“ und stellt sich selbst als den Besten dar, während er seine eigene Firma insgeheim belächelt. Ein Beispiel dafür: „Das T in Taketv steht für Professionalität.“ Von außen hört man von nahestehenden Personen größtenteils nur negatives Feedback über vergangene und aktuelle Ereignisse.
Das einzige, was als Aushängeschild von Taketv gilt, ist der Homestorycup. Dieser wird jedoch jedes Jahr schlechter produziert – hauptsächlich aufgrund interner und wirtschaftlicher Probleme – und durch äußere Faktoren wie Internetausfälle immer peinlicher.
Karriere/Weiterbildung
Im Unternehmen scheint die einzige Möglichkeit, voranzukommen, darin zu bestehen, dem Chef besonders nahe zu stehen. Weiterbildungen gibt es keine, und das Beste daran: Mitarbeiter werden nicht für höhere Positionen in Betracht gezogen, obwohl sie jahrelange Erfahrung im Unternehmen haben und ihre aktuelle Rolle der ausgeschriebenen Stelle sehr ähnlich ist. Es ist einfach enttäuschend – es fehlen Perspektiven. Stattdessen werden „erfahrene“ externe Mitarbeiter eingestellt, die deutlich mehr kosten und einem eigentlich etwas beibringen sollen. In der Praxis passiert das jedoch nicht, weil diese Personen oft zu sehr mit ihrer eigenen Arbeitsbelastung beschäftigt sind. Es scheint mehr darum zu gehen, bekannte Gesichter ins Unternehmen zu holen, während wenig Wert auf die Entwicklung von Azubis oder festangestellten Mitarbeitern gelegt wird.