"Teil des Schiffs, Teil der Crew"
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ein gutes Sprungbrett um in der Branche Fuß zu fassen und Kontakte zu knüpfen.
Nutzung der Räumlichkeiten und Show-Küche vor Ort.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Keine Einsicht bei Problemen und "Unfehlbarkeit" der Führungspositionen.
Gehaltsvorstellungen und Umgang mit Mitarbeitern.
Verbesserungsvorschläge
Auf Anregungen und Probleme der Mitarbeitenden hören und Vorschläge umsetzen. Wertschätzungen von Mitarbeitern sollte kein Fremdwort sein, hiermit sind keine 6-10€ Becher, Brotdosen oder Hüte mit Firmenlogo gemeint, sondern z.B. ein "Gute Arbeit", etc.
Die Ausbilder
Es gibt keinen dedizierten/ verifizierten Ausbilder, außer den Chef welcher bis vor kurzem nie im Büro anwesend war oder die Rolle eines Ausbilders ausgeführt hat.
Man wird eher dem nächsten in der Abteilung "zugeteilt", auch wenn niemand bis dato einen Ausbilderschein besitzt. Zwar kann man so gutes "Street Knowledge" sammeln, aber verliert deutlich in anderen Bereichen.
Ist der zugeteilte "Ausbilder" nun nicht in Krefeld wohnhaft, hat man auch keine direkte Ansprechperson vor Ort, sondern kann nur über MS Teams, Outlook, etc. Kontakt aufnehmen und ist somit eher auf sich alleine gestellt.
Spaßfaktor
Da sich viele Nerds an einem Ort einfinden kommen so auch regelmäßige Spieleabende zustande, sei es Online oder Offline.
Der Spaßfaktor kann auf Produktion/Event durch immer wiederkehrende innerbetriebliche Probleme leider oft flach fallen.
Aufgaben/Tätigkeiten
Kommt hier eindeutig auf den Bereich an. Allgemein betrachtet werden viele Events im E-Sport Bereich bedient und auch kleine unterschiedliche lokale Aufträge angenommen.
Wenn man außerhalb der Ausbildung noch weiteres Wissen hat, wird dieses gerne genutzt auch wenn man darauf achten muss, dass die Firma einen für dieses Wissen nicht ausnutzt und man zusätzliche Aufgaben für diesen Bereich erhält und erwartet wird, dass man diese zusätzlich noch erledigt.
Learning by doing - und wenn du es nicht sofort perfekt kannst, wird dir das deutlich gemacht. Wenn man sich über den Zeitraum "beweist", werden einem aber auch viele selbstständige Aufgaben zugeteilt an welchen man auch wachsen kann. Hier sind Externe auch nicht wenig oft überrascht, wenn man Ihnen mitteilt, dass man noch Auszubildender ist.
Leider fallen auch Nicht-Ausbildungsbezogene Aufgaben wieder und wieder bei den Azubis - oftmals auch nur um eine Aufgabe zu finden. So die Renovierung/ Instandsetzung einer von der Firma gemieteten Wohnung, Wechsel von Toilettensitzen, Schimmelreinigung an Wänden im Keller, etc.
Es gibt regelmäßige Performance-Gespräche die man leider oftmals selbst einfordern muss.
Variation
Es gibt einige unterschiedliche Eventarten und Themen welche einen gewissen Spaß mit sich bringen und auch das Hobby zum Beruf machen können. Nur werden diese leider durch schlechte und oftmals kurzfristige Planung/ Änderungen zu Problembaustellen, welche einen den Spaß am Beruf nehmen können.
Veranstaltungen können sowohl in der eigenen Location, als auch bei Partner-Locations in der ganzen DACH-Region stattfinden.
Respekt
Respektvoller Umgang im Alltag und Inklusivität (LGBTQ+).
Bei überarbeiteten Mitarbeitern kann es mal dazu kommen, dass diese "forsch" oder ungerecht handeln. Hier wird sich aber sehr oft nach der Situation bei den jeweiligen Beteiligten entschuldigt.
Wertschätzungen gibt es nur untereinander und sehr wenig, bis gar nicht von der Führungsebene.
Karrierechancen
Wenn es die finanziellen und örtlichen Möglichkeiten hergeben, bestehen Übernahmechancen nach der Ausbildung.
Viele unterschiedliche Positionen von der "Rangordnung" intern gibt es nicht. Es gibt einen Bereichsleiter mit seinen zugehörigen und dann die Führungsetage on top. Somit eher weniger bis keine Aufstiegschancen, es sei denn die Firma kann daraus einen wirtschaftlichen Nutzen ziehen oder die Führungsetage entlasten.
Arbeitsatmosphäre
Galgen-Humor und Albernheiten unter den Kollegen halten die Laune oben und helfen oftmals anstrengende Tage zu überstehen. Somit ist die Crew auch das größte Argument für Mitarbeitende zu bleiben und der größte Verlust, wenn man die Firma verlässt. Somit gibt es in der Crew sehr flache Hierarchien und ein starkes "Wir"-Gefühl entsteht durch ein wunderbares Miteinander, welches man sonst nur selten erleben darf.
Durch eine gewisse Macht Verteilung und Wertschätzung entsteht fast schon eine zwei Klassen Gesellschaft, so zwischen den C-Level und jenen die darunter arbeiten. Leider schwingt bei vielen Mitarbeitern das Gefühl mit beim kleinsten Fehler sofort ersetzbar zu sein.
Nach der Crew kommt erstmal eine Weile nach oben nichts und dann mit noch mehr Abstand das C-Level. Zwar werden Maßnahmen getroffen dagegen anzukommen, aber leider erzielen diese oftmals eher das Gegenteil. Bedenken/ Anregungen werden von der Führungsebene oftmals als "Einzelfälle" oder ähnliches abgetan, sodass kaum eine wirkliche Änderung entstehen kann.
Ausbildungsvergütung
In der Branche ein relativer Mittelwert.
Hier kommt es sehr auf die Größe und Marktanteil von anderen Firmen in den Berufsschulkreisen an. Es geht besser, aber auch wesentlich schlechter.
Bahntickets werden nur über den Zeitraum der Berufsschule bezuschusst und das auch nur Rückwirkend. Es gibt zwei PKW Stellplätze - first come first served. Parkplatzsuche in der Umgebung kann 5-20min dauern.
Arbeitszeiten
Außerhalb von Eventtagen erwartet einen ein normaler 8h Tag im Büro, da es für Auszubildende ohne triftigen Grund keine Home-Office Tage gibt.
Bei Umsatzschwachen Monaten passiert es auch, dass man ohne Aufgaben im Büro sitzt und sich die Auszubildenden untereinander Wissen weitergeben, oder die Zeit "absitzen" da durch Kurzarbeit kein Personal vor Ort ist um Wissen zu vermitteln.
Selbst als Auszubildender wird erwartet, dass man an Aufbau-/Showtagen in regelmäßigen Abständen über 10h arbeitet und bei mehreren Showtagen eine Ruhezeit von 11 Stunden verschwindend gering eingehalten wird.
So passiert es nicht gerade selten, dass man drei Tage hintereinander mit jeweils 12h-16h+ pro Tag arbeitet. An zwei oder mehr Wochenenden hintereinander zu arbeiten ist auch keine Seltenheit, oder gar eine 7 Tage+ Woche. Zwar darf dafür Ausgleich genommen werden, welcher 1:1 verrechnet wird, aber diesen "Luxus" haben auch nur die Azubis. Festangestellte "schenken" der Firma die ersten 20 Überstunden den Monats ohne dafür Ausgleich zu erhalten.
So darf auch im Berichtsheft an die IHK nur eine maximale Arbeitszeit von 10h angegeben werden, auch wenn man wesentlich länger gearbeitet hat.