Arbeitgeber mit tollen Mitarbeitern, Führungsebene lässt zu wünschen übrig
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Die absolut tollen, herzlichen Kollegen mit den man lachen und Spaß haben kann und die einen vergessen lassen, dass man im Büro sitzt. :)
- Die flache Hierarchie zum direkten Vorgesetzten und die umkomplizierte Kommunikation mit diesem
- Die guten Arbeitszeiten bzw., dass es eigentlich keine Mehrarbeit gibt
- Gemeinsame Abende, um sich besser kennenzulernen und auszutauschen (welche allerdings nicht von der HR sondern von engagierten Mitarbeitern organisiert werden)
- Im Sales gibt es hier die Chance für junge Leute erste Büroluft zu schnuppern und das "richtige" Arbeitsleben kennenzulernen - auch ohne 1er Abi und abgeschlossenes Studium. Hausgolds Sale-Abteilung ist theoretisch ein Ort für alle, die Lust auf die Erfahrung haben. Das finde ich toll!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Mitarbeiter wird kaum wertgeschätzt (schlechte Bezahlung, wenig Urlaub, HR-Abteilung war zu meiner Zeit schlecht aufgestellt und wirkte unmotiviert).
- Kaum Benefits (billiger Filterkaffee, 44€ Zuschuss nach Wahl). Seltenst gab es mal frisches Obst o.ä., meistens waren Kollegen so lieb und haben was mitgebracht :)
- GF, die sich nicht im geringsten für dich, sondern nur für deine Leistung interessiert
Verbesserungsvorschläge
Vermittelt dem Mitarbeiter mehr Wertschätzung für ihre Person und die Arbeit die sie leisten. Dadurch wird mit Sicherheit auch die Performance besser! Ein Grundgehalt knapp über dem gesetzlichen Mindestlohn und die gesetzliche Mindestanzahl für Urlaubstage (1 Tag mehr für jedes Jahr im Unternehmen) tragen bestimmt nicht dazu bei.
Außerdem wäre es toll, wenn die HR präsenter wäre und Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung entwickelt. Die HR-Abteilung war während meiner Zeit praktisch nicht vorhanden, bei Nachfragen musste man mit kurzen Antworten und teilweise langen Wartezeiten rechnen.
Momentan geht es null um den Mitarbeiter sondern nur um den Profit, den dieser Mitarbeiter aber bitte einzufahren hat.
Arbeitsatmosphäre
Die Umgang untereinander ist sehr entspannt, man kann mit allen offen reden, sich Hilfe holen. Außerdem gab es (durch Corona im kleinen Rahmen) recht regelmäßig Treffen nach der Bürozeit, bei der gequatscht und das ein oder andere Bierchen getrunken wurde.
Der Umgang mit dem Arbeitgeber, sprich der Führungsebene bzw. den Abteilungsleitern ist eher mäßig. Ich glaube nicht, dass die GF auch nur die geringste Ahnung davon hat, wer genau da jetzt für ihn arbeitet. Dabei ist Hausgold kein 100-Mann Unternehmen. Dass die Geschäftsführung kein wirkliches Interesse an seinen Mitarbeitern hat, zeigt sich leider auch in andereren Bereichen.
Kommunikation
Die Kommunikation bei mir im Sales-Bereich war immer gut. Ich konnte sowohl meinen direkten Vorgesetzten als auch meine Kollegen immer ansprechen, wenn ich Fragen. Innerhalb meiner Abteilung konnte ich auch ohne Angst Kritik äußern.
Ansonsten regiert leider der Flurfunk. Viele Informationen sickern nach und nach durch, offizielle Ansagen gibt es nur sehr wenig und wenn dann viel zu spät. Das ist echt schade, weil man so oft das Gefühl hat, nicht wirklich Teil der Unternehmensentwicklung zu sein.
Es gibt allerdings einmal im Monat ein Update-Meeting mit der Geschäftsführung, das finde ich gut.
Kollegenzusammenhalt
Ich war super integriert und habe während meiner Tätigkeit nicht nur tolle Kollegen sondern auch Freunde gefunden. Ich hatte trotz Corona eine tolle Zeit im Büro, in der ich nie mit Bauchschmerzen zur Arbeit gefahren bin, sondern mich immer auf meine Kollegen gefreut habe.
Es gibt da allerdings auch Ausnahmen und es wird viel gelästert.
Im Großen und Ganzen war der Kollegenzusammenhalt aber richtig super und dafür möchte ich mich nochmal bedanken!
Work-Life-Balance
Ich kann da nur für meinen Job im Sales sprechen aber ich musste während meiner ganzen Zeit bei Hausgold nicht eine einzige unfreiwillige Überstunde machen. Ich hab nach der Arbeit den PC ausgemacht und wusste, dass alle meine Aufgaben erledigt sind. Das habe ich bei Hausgold sehr geschätzt.
Vorgesetztenverhalten
Hier muss ich zwischen meinem direkten Vorgesetzten, zu dem ich ein sehr gutes Verhältnis hatte und der Geschäftsführung unterscheiden.
50% der Geschäftsführung sind im Tagesgeschäft absolut unsichtbar und vermitteln konstant das Gefühl, nicht das geringste Interesse an der Belegschaft zu haben. Es wird oft vom Start-Up Spirit gesprochen und von flachen Hierarchien. Das würde für mich aber auch heißen, dass die GF noch mitten drin ist und einen Bezug zu seinen Leuten und dem Tagesgeschäft hat.
Dazu kommt, dass die Mitarbeiter im Sales bei Hausgold absolut unterbezahlt sind und deswegen schnell wieder gehen. Es gibt keine Maßnahmen, die die Mitarbeiter langfristig an den Arbeitgeber binden sollen. Die - meistens unter 30-jährigen - Mitarbeiter werden verschlissen und dann direkt durch den nächsten ersetzt. So kann sich außerdem kein guter Service einstellen, da ständig neue Mitarbeiter da sind. Außerdem gibt es keine wirklichen Aufstiegsmöglichkeiten. Hausgold arbeitet da ein bisschen nach dem Prinzip "Friss oder stirb".
Interessante Aufgaben
Ich fands interessant :) Ich hab viele Menschen kennengelernt und teilweise wirklich tolle Gespräche geführt.
Das Tagesgeschäft ist tatsächlich etwas repetitiv, da man eigentlich den ganzen Tag nur telefoniert und danach Einträge in einem CRM-System vornimmt. Im Großen und Ganzen waren die Aufgaben aber stets machbar und mit netten Kollegen zusammen sogar oft spaßig.
Gleichberechtigung
Man bekommt den Unterschied der zwischen einzelnen Abteilungen gemacht wird, seeehr deutlich zu spüren. Das Sales-Team musste während der ganzen Corona-Zeit immer wieder pflichtmäßig ins Office, während alle anderen Abteilungen von Zuhause arbeiten durften. Das Sales ist leider ein bisschen der Schmutz an der Schuhsohle des Unternehmes, zumindest wird es so behandelt. Das liegt sicher an den meist jungen, unerfahrenen Mitarbeitern, denen man so aber auch jede Chance sich zu beweisen und aufzusteigen verwehrt.
Umgang mit älteren Kollegen
"Ältere" Kollegen sind bei Hausgold eigentlich alle, die die 40 überschritten haben - und das sind nicht viele. Deswegen kann ich dazu nicht viel sagen aber ich hatte das Gefühl, dass den älteren eher noch mehr Respekt zuteil wurde, eben weil die meisten deutlich unter 30 sind.
Arbeitsbedingungen
Gut:
-Die Arbeitszeiten sind top und sogar halbwegs flexibel
- Urlaub kann man auch sehr spontan nehmen
Weniger gut:
- Arzttermine o.ä. muss man nacharbeiten, da gibt es keine Kulanz
- Homeoffice (im Sales) so gut wie gar nicht möglich (wurde selbst während Corona nur widerwillig umgesetzt)
- Einziger Benefit sind 44 Euro, entweder für HVV-Karte, Kindergarten oder Amazon etc. (Es wird nicht mal nach der Probezeit das HVV-Ticket übernommen - hallo?)
- Hausgold hat keine Geburtstagsregelung. Geld sammeln die Abteilungen selbst, was dazu führt, dass weniger beliebte Kollegen nur mini-Geschenke bekommen, während beliebtere aufwändige Geschenke erhalten. Das führt - verständlicherweise - zu Unmut und ist auch nicht zeitgemäß.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich hatte nicht das Gefühl, dass hier irgendjemand besonders auf Nachhaltigkeit achtet.
Gehalt/Sozialleistungen
Absolute Downside des Unternehmens ist das Gehalt. Es gibt ein Grundgehalt (sehr schlecht), dass mit einem Bonus aufgebessert werden kann. Die maximalen Bonus erreicht man aber so gut wie nie. Der Bonus ist nicht von den eigenen Leistungen abhängig sondern ein Team-Bonus, welcher wiederum von den Leistungen der Makler beeinflusst wird. Ein nicht ganz faires System, dass dazu führt, dass am Ende des Monats nicht viel auf der Lohnabrechnung steht.
Wen man nach mehr Geld fragt, wird meist schon vom direkten Vorgesetzten abgewunken, dass es hier eh nicht mehr geben würde.
Ich muss jedoch dazu sagen, dass sich mein direkter Vorgesetzter hier immer für mich eingesetzt hat und das Problem wohl eher eine Etage höher sitzt.
Wenn man Mitarbeiter dauerhaft und über Jahre halten möchte, so dass diese irgendwann einen echten Mehrwert für das Unternehmen darstellen, dann muss man sie auch dementsprechend bezahlen oder ihnen zumindest eine Verbesserung des Gehalts mit der Zeit in Aussicht stellen können.
Image
Hierzu kann ich nicht viel sagen, da Hausgold kein riesen Unternehmen ist. Die Branche in der sich Hausgold bewegt hat sicher keinen allzu guten Ruf. Allerdings ist das wie gesagt unternehmensübergreifend zu sehen und sicher nicht nur auf Hausgold zutreffend. Lead-Geschäft ist Lead-Geschäft.
Karriere/Weiterbildung
Hausgold hat leider kein wirkliches System, dass dafür sorgt, dass Mitarbeiter schrittweise aufsteigen, mehr Verantwortung tragen und dann dementsprechend auch mehr verdienen können. Die einzigen Kollegen, die sich signifikant in ihrer Position verbessert haben, sind seit 4-5 Jahren dabei. Bei dem problematischen Einstiegsgehalt kann das allerdings kaum jemand durchhalten.
Thema Weiterbildung: Es werden (mehr oder weniger) regelmäßig Schulungen und Einzelcoachings durchgeführt. Dafür gibt es einen eigenen Unternehmenscoach, der allerdings weder mit Kompetenz noch mit Empathie glänzt und nicht mal das eigene CRM-System wirklich durchblickt.
Die Idee, dass es jemanden gibt, der regelmäßig über die Schulter schaut und den Mitarbeitern dabei hilft langfristig besser zu performen, ist toll.
Allerdings sollte man dann darauf achten, dass der diese Person dafür auch ausreichend geschult ist und auch wirklich Lust auf seinen Job hat.