Viel Investition in die Außendarstelllung, weniger in die längerfristige Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Diversität
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Unprofessionelle Kommunikation aufgrund von persönlichen Differenzen. Es mag vielleicht für ein knallhart neoliberales Unternehmen gängig sein, dass man sich im Ton vergreift. Aber bei einem Unternehmen, was Dienstleistungen im sozialen Bereich anbietet, kann man mehr erwarten.
Verbesserungsvorschläge
Das Thema Wertschätzung muss eine wesentlich größere Rolle spielen und dazu zählen auch abteilungsübergreifende Supervisionen. Andererseits ist es vielleicht auch genauso gewollt. Wenn ich allerdings frisch von der Uni käme und eine Karriere anstreben würde, dann würde ich mir genau anschauen, ob mir die Strukturen nicht zu starr und hierarchisch sind. Im Zeitalter von New Work Paradigmen wirkt der Führungsstil sehr antiquiert. Weiterhin müssen die Abteilungsleitungen personell aufgestockt werden.
Arbeitsatmosphäre
Das ist natürlich, wie in jedem anderen Job, sehr abhängig von der jeweiligen Abteilung, den Kolleg*innen und dem Arbeitsfeld. Innerhalb der Geschäftsstelle herrscht vordergründig ein kollegiales und respektvolles Auftreten. Es herrscht insgesamt aber ein sehr hierarchischer und direktiver Führungsstil, der den nicht leitenden Mitarbeiter*innen wenig partizipativen Gestaltungsraum lässt.
Kommunikation
Nicht unüblich für die Branche ist der Umstand, dass am Overhead gespart wird und es zur Folge hat, dass wenige Führungskräfte verantwortlich für sehr viele Mitarbeiter*innen sind. Dies bemisst sich dann in dem weiter oben geschilderten Führungsstil.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt ist aber über die Abteilungen hinweg nicht per se gegeben. Aber es gibt natürlich auch nette Kolleg*innen.
Work-Life-Balance
Der Workload in den leitenden Tätigkeiten ist sehr hoch und hat zur Folge, dass viele Mitarbeiter*innen Überstunden machen, die nicht immer aufgeschrieben werden. Gerne werden auch Angestellte während ihres Urlaubs oder ihrer Krankheit angerufen.
Vorgesetztenverhalten
Abhängig von der jeweiligen Abteilung und der Position. In meinem Arbeitsbereich habe ich Situation erlebt, die ich in meiner Wahrnehmung als äußerst unprofessionell empfunden habe. Dies spiegelte sich im Beziehungsverhalten und der daraus resultierenden Kommunikation zwischen Leitung und Mitarbeiter*innen ab, die je nach Sympathie/Antipathie sehr abschätzig sein konnte. Tandem wirbt nach außen für eine offene Fehlerkultur, aber lebt diese nicht in der Praxis. Das Geschäftsmodell ist hart, der Markt umkämpft und der Druck entsprechend hoch. Betriebswirtschaftlich ist die Mitarbeiter*innen Fluktuation viellleicht einkalkuliert und natürlich ist es günstiger, neue Leute einzustellen als Mitarbeiter*innen über Jahre im Betrieb zu haben. Entsprechend wird auch viel in die Außendarstellung investiert und weniger in die Wertschätzung der Mitarbeiter*innen.
Interessante Aufgaben
Durchaus. Aber natürlich auch abhängig von der Position und dem Aufgabenfeld. Es gibt aber wenig eigenen Gestalungsspielraum.
Gleichberechtigung
Vorbildlich
Umgang mit älteren Kollegen
Es wird zwar so nach außen verkauft, aber in dem Zusammenhang wäre es interesant zu sehen, wie viele ältere Kolleg*innen in den letzten Jahren eingestellt wurden.
Arbeitsbedingungen
Abhängig von Position und Aufgabenfeld
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Da ist auf jeden Fall Luft nach oben.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Leitungspositionen sind gut bezahlt, alles Andere ist eher unterer Durchschnitt. Verhandlungspielraum ist durch die Anlehnung an den Tarifvertrag nicht gegeben. Andere Arbeitgeber*innen zahlen definitiv besser.
Image
Es wirkt alles sehr zeitgemäß, die IT ist auf einem guten Stand, Tandem weiß sich öffentlich zu inszenieren, aber das bedeutet nicht im Umkehrschluss, dass der Inhalt gut ist. Ich persönlich würde keine Dienstleistung von Tandem in Anspruch nehmen, aber das bedeutet nicht, dass andere Träger das besser hinbekommen, da natürlich auch gewisse Probleme in dem Arbeitsfeld strukurell bedingt sind. Wichtig ist aber in dem Zusammenhang die Kommunikation nach außen und diese bleibt häufig auf der Strecke, da sich der Träger in ständiger Konkurrenz behaupten muss.
Karriere/Weiterbildung
Wie durchlässig das System ist, kann ich insgesamt nur sehr vorsichtig bewerten. Ich habe aber auch keine Aufstiege erlebt. Fortbildungen werden ungerne bezahlt bzw. Mitarbeiter*innen dafür freigestellt.