Stellen sich als Top Arbeitgeber dar, sind leider das Gegenteil.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es fällt mir extrem schwer. Wahrscheinlich am ehesten das soziale Engagement. Damit wird aber viel zu sehr geworben, weshalb ich das ernsthafte Interesse dahinter fast hinterfragen würde. Wirkt oft eher wie ein Marketinginstrument, was in der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung wohl auch als solches funktionieren kann. Ich habe mich auch zum Teil davon blenden lassen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe meine Ausführungen oben zu den einzelnen Punkten.
Verbesserungsvorschläge
Mal ganz tief in sich gehen und hinterfragen, ob die richtigen Personen auf den wichtigen Posten sitzen. Interne Kontrollsysteme über die Personalführung hinterfragen und Red Flags wie hohe Abgangsquoten bei jungen Kollegen nicht ignorieren, sondern mal hinterfragen. Dazu die Zwei-Klassen-Gesellschaft zwischen verschiedenen Standorten hinterfragen. Auch wenn es intern in den besser bezahlten/behandelten Einheiten kommuniziert wird, dass man nicht darüber sprechen soll, kommt so etwas zwangsläufig raus.
Arbeitsatmosphäre
Wenn man Glück mit seinen Kollegen hat, ist es wohl ok. Nichts besonderes, weder besonders schlecht, noch besonders gut.
Kommunikation
"Flache Hierarchien" - Ja, der Abteilungsleiter sitzt nicht abgeschottet, sonder mit bei allen anderen im Großraumbüro. Das war es dann aber auch. Je niedriger die STelle, desto mehr bekommt man von irgendwelchen Geschehen mit. Entscheidungen werden einem dann von oben aufgedrängt und eigene Anliegen gekonnt ignoriert.
Kollegenzusammenhalt
Leider sehr hinterlistig, es wird viel hinter dem Rücken über andere Kollegen gesprochen. Sobald diese dann aber da sind, ist wieder heile Welt.
Work-Life-Balance
Eine der wenigen positiven Erfahrungen. Hängt aber auch damit zusammen, dass man leider wenig aus eigenem Interesse beisteuern kann. Man macht halt 8 Stunden seinen Job und kann dann gehen. Man kann auch gerne länger bleiben, aber es wird dazu überhaupt kein ANreiz im Sinne von spannenden Tätigkeiten gegeben.
Vorgesetztenverhalten
Umgehend Private Nachrichten auf dem Handy, wo man denn sei, wenn die Mittagspause mal länger als 30 Minuten geht (ohne verpassten Termin und ohne mehrmaliges Auftreten. Die Pause ging ca. 50 Minuten, die Zeit wurde aber auch nachgearbeitet und es waren keine dringenden Aufgaben offen). Mehrere Anrufe an Urlaubstagen mit Nachfragen zum Bearbeitungsstand der Aufgaben. Einmal sogar spontane und grundlose Auflösung der HomeOffice-Erlaubnis aus heiterem Himmel. Daraus resultierte heftige Kritik, weil der Weg aus dem HomeOffice ins Büro mehrere Stunden dauerte (HomeOffice war abgesprochen und daher an externem Standort). Außerdem sehr hinterlistig, vertrauliche Gespräche wurden nach außen getragen.
Interessante Aufgaben
Leider nur das Nötigste, bei eigenem Interesse für andere Gebiete oder weitergehendes Interesse sei leider keine Zeit/keine Möglichkeit gegeben. Das höchste der Gefühle waren Präsentationen im Update Meeting...PowerPoint über seine Arbeit..)
Gleichberechtigung
Auf jeden Fall gegeben. Zwar teilweise sogar so weitgehend, dass Frauen anderen Geschlechtern bevorzugt werden, aber keine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts.
Umgang mit älteren Kollegen
Sie dürfen zwar ganz normal teilnehmen, bekommen aber wirklich nur die leichtesten Aufgaben. Sobald es technisch wird, werden sie komplett ignoriert.
Arbeitsbedingungen
In der Selbstdarstellung wird von super modernen Büroräumen gesprochen und Arbeitsbedingungen gesprochen. Man wartet lange auf einen eigenen Laptop. Und auch sonst alles eher durchschnittlich, vielleicht sogar unterdurchschnittlich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Der mit Abstand positivste Aspekt. Viele soziale Engagements, klare Werte. Die werden zwar eher nach außer als intern gelebt, aber das passt wirklich.
Gehalt/Sozialleistungen
Bloß nicht von Posts auf Social Media täuschen lassen. Bonuszahlungen werden in der Hauptverwaltung noch und nöcher bezahlt. Filialen bekommen scheinbar auch recht viel. In Duisburg ist man leider Mitarbeiter 2. Klasse und bekommt ausschließlich seinen Hungerlohn. Der Inflationsausgleich, den es mal gab, wird hoch angepriesen, ist aber auch das Einzige, was man als kleines Goodie bekommt. Den hat man dann aber meistens auch dringend nötig.
Image
In der Selbstdarstellung ist man der große König. "Top Employer" Zertifikat, auf das man sich allerdings als großes Unternehmen bewerben kann und das sehr einfach vergeben wird. Quasi ganz Deutschland besitzt dieses Zertifikat, sofern man sich denn drauf bewirbt. Negative Nachrichten werden möglichst vertuscht. Die kleinsten positiven Nachrichten werden dafür völlig überzogen nach außen getragen.
Karriere/Weiterbildung
Man wird wohl in fast allen Fällen übernommen nach seiner Ausbildung/Studium. Ob man darauf allerdings noch Lust hat, nachdem die eigene Kreativität und man selbst 3 Jahre völlig unterdrückt wurde, sei jedem selbst überlassen. Und ob man selber eines Tages in diese Führungskultur einsteigen möchte, weiß ich auch nicht. Ich würde mich da ziemlich sicher sehr unwohl fühlen.