Wer die Ausbildung hier schafft, kann echt stolz auf sich sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gehalt, Benefits, ein paar sehr gute Kollegen, gemeinsames Wochenende mit der Filiale, wenn man im Versicherungswettbewerb gut verkauft hat. Das waren echt unvergessliche Nächte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Schon alles oben genannt eigentlich. Man ist nie genug, wollte ich noch dazu schreiben. An alle, die schon mittendrin sind: zieht es durch und geht dann einfach zu einer anderen Bank. Glaubt mir: Es geht auch anders. Es gibt auch kompetente Führungskräfte.
Verbesserungsvorschläge
Führungskompetenz der Filialleiter fördern oder überprüfen, Flexi Arbeitszeiten wirklich umsetzen, Geld in interne Abteilungen investieren um Telefonische Wartezeit zu verringern, weniger Vertriebsdruck, keinen Aktionismus.
Die Ausbilder
Meine Ausbilderin ist eine gute Verkäuferin, aber keine gute Ausbilderin. Du sollst am Anfang des Tages deinen Tag planen, aber am Ende machst du sowieso alles nur so, wie sie es für dich plant. Die eigene Meinung zu irgendwas sagen ist absolut nicht erwünscht, und alles aus Unterweisungen wird an die Filialleiterin weitergesagt. In zweieinhalb Jahren wurde immer nur Kritik geübt, nie wurden auch nur im Ansatz eigene Fehler eingesehen. Am vorletzten Tag kam dann noch der Kommentar „Dir ist schon klar, dass wir dich hier durchgeschleppt haben“. 2 weitere Azubis (Vergangenheit und aktuell) hatten genau dieselben Probleme.
Spaßfaktor
War durchaus vorhanden, wenn die Filialleiterin nicht da war. Man kann sich mit einigen Kollegen wirklich gut unterhalten und Späße machen, allerdings wird auch extrem viel hinterrücks geredet. Alle tun es, und über jeden. Trotzdem: Wenn man irgendwann an den Punkt kommt, an dem man das alles nicht mehr so ernst nimmt, kann man über einige Entscheidungen und Situationen echt gut lachen. Ohne Humor wird es sehr schwer, da ohne psychischen Schaden durchzukommen :D
Aufgaben/Tätigkeiten
Kaltakquise per Telefon ist nach ein paar Monaten selbstverständlich, eigentlich unfassbar. Telefonzeiten (Azubis eigentlich nur eine std pro Tag) werden von den Vorgesetzten NIE eingehalten. Wenn du keinen Termin hast, telefonierst du. Ansonsten: Termine machen, Kredite verkaufen (Zinssätze lagen glaube ich nie bei unter 10%), Versicherungen verkaufen, Konto und Kreditkarte verkaufen. Druck auf Azubis wird da auch sehr schnell ausgeübt. Servicetermine, in denen man teilweise 1 Stunde in der Warteschlange der Nachlassabteilung ist, sind auch normal. Die machen eigentlich noch am meisten Spaß. „Vertriebsmannschaft mit Banklizenz“ nennen sie sich in Bereichsmeetings, passt schon sehr gut.
Variation
Man darf mal für 2 Monate in den Investmentbereich reinschauen, das war’s. Sonst wie oben beschrieben. Nur Vertrieb, Service auf den keine der MA Lust haben und Kaffee kochen.
Respekt
Meine Filialleiterin war da eine Katastrophe, hat mir teilweise die Tür vor der Nase zugeknallt. Die MA sind ansonsten wirklich sehr nett und respektvoll meistens, gab in zweieinhalb Jahren eigentlich nur 2 Ausnahmen. Von 8 von 11 Mitarbeitern, die über die Jahre da waren, wurde ich eigentlich durchgehend ganz nett behandelt. Aber: die Führungskraft ist entscheidend, und die war leider unglaublich schwierig.
Karrierechancen
Kaum vorhanden. Nach der Ausbildung wirst du Kundenbetreuer, kannst dann noch Berater und nach vielen Jahren vielleicht mal Senior Berater werden. Führungsposition ist unglaublich schwierig, weil es einfach kaum freie Stellen gibt und sich darauf so viele langjährige Mitarbeiter bewerben.
Arbeitsatmosphäre
Sehr viele wollen eigentlich nicht mehr da arbeiten und würden sofort gehen wenn es ein gutes Angebot gäbe, das spiegelt sich in den jährlichen Mitarbeiterumfragen ganz klar. Die Kritik da war schon unglaublich, und die VDs und Filialleiter wissen offenbar nichts davon oder tun dann immer überrascht.
Ausbildungsvergütung
War echt gut, dazu noch Inflationsausgleich. Das Surface war ne absolute Katastrophe, da müssen einfach iPads her. Immerhin kann das Ding schnell verkaufen, da man es in der Ausbildung eh nicht braucht eigentlich.
Arbeitszeiten
Mo 8.45-18.15, Di 8-18, Mi 8.45-13.15, Do 8-18, Fr 8,45-17.15.
Joa, viel Privatleben hat man da nicht. Aber das will die Targo auch so. Flexi Arbeitszeiten Modell wurde eingeführt, aber es ist nur für einen flexibel: die Targobank. Ich konnte nie dann früher gehen oder später kommen wenn es mir passt, es muss vor allem der Filialleitung passen.