Alle Vor- und Nachteile eines riesigen Konzerns
Gut am Arbeitgeber finde ich
Viele Chancen in unterschiedlichen Projekten zu arbeiten. Wer interkulturelle Aspekte mag (Sprache, Kultur) ist hier richtig.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Viele Prozesse sind zu träge. Die indische Kultur neigt zum Mikromanagement. Profitorientierung liegt zwar in der Natur der Sache, aber dennoch sollte auch in die Mitarbeiter investiert werden (nicht nur Geld, sondern auch zeitliche Freiräume für Weiterbildung etc.).
Verbesserungsvorschläge
Mehr (sichtbare) Investition in die Mitarbeiter. Externe Mitarbeiter Zertifizierung helfen auch der Firma. Bei den Promotions wird meiner Meinung bewusst der Prozess Verkompliziert und die Budgets sind viel zu klein. Die Fluktuationsquote ist auch deshalb explodiert.
Arbeitsatmosphäre
Grundsätzlich gibt es sehr viele Möglichkeiten in spannenden Kundenprojekten eingesetzt zu werden. Allerdings ist hier auch Eigeninitiative wichtig, damit man sich in seinem Lieblingsthema auch um-to-date hält.
Kommunikation
Die Firma befindet sich immer noch in einem gewaltigen Veränderungsprozess (statt interne IT jetzt auf dem externen Beratungsmarkt). Da kann man nie genug Abgeholt/Mitgenommen werden. Gelegentlich hat man den Eindruck das die Konzernmutter die deutschen Besonderheiten nicht kennt beziehungsweise kennen möchte.
Kollegenzusammenhalt
Den Zusammenhalt konnten wir zum Glück aus der alten Firma rüberretten. Auch mit den neuen (internationalen) Kollegen kommt man sehr gut aus. Hilfe ist immer nur einen Anruf entfernt.
Work-Life-Balance
Man gewinnt den Eindruck, dass aus den Mitarbeitern das letzte herausgeholt werden soll. Meine Hypothese ist, dass das ein wenig indische Kultur ist.
Vorgesetztenverhalten
Auch wenn die Belastung der Führungskräfte extrem ist, erhält man die Unterstützung die notwendig ist.
Interessante Aufgaben
In diesem riesigen Konzern stehen einem (theoretisch) alle Türen offen. Internationale Aufgaben erweitern den persönlichen Horizont und es gibt viel Abwechslung.
Gleichberechtigung
Beim Gendern kann ich keine Einschränkungen feststellen. Da ist eher noch die Kultur und Geografie ein Faktor. Der indische Anteil liegt bei ca. 90%, da fühlt man sich als Deutscher Mitarbeiter schonmal wie aus einem kleinen gallischen Dorf.
Umgang mit älteren Kollegen
Grundsätzlich gilt auch hier ein sehr guter kollegialer Umgang. Allerdings ist es durch die neue Situation (jetzt IT Berater zu sein) für die älteren Semester häufig schwieriger sich in neue Themen einzuarbeiten.
Arbeitsbedingungen
IT Equipment ok, Homeoffice in hohem Anteil möglich, am Standort Bonn ein neues Gebäude. Allerdings ist das Open Space ( Großraumbüro) Konzept hinderlich bei der täglichen Arbeit sehr hinderlich. Dafür ist man viel zu oft in virtuellen Meetings unterwegs und wird von den Nebengeräuschen gestört.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Meiner Meinung durchschnittlich.
Gehalt/Sozialleistungen
Man sollte gut beim Einstieg verhandeln. Danach wird’s schwierig. Stichwort Cost avoidence. Jede zusätzliche Ausgabe ist böse.
Image
Obwohl die TCS mit mehr als 700.000 Mitarbeitern ein Riesen Konzern ist, ist dieser Konzern auf dem deutschen Markt eher unbekannt.
Karriere/Weiterbildung
Ein extrem gutes internes Weiterbildungs-Ökosystem. Allerdings gilt auch hier wieder; sobald etwas Geld kostet (externe Mitarbeiter Zertifizierung) werden die Genehmigungsprozesse schwierig bis unmöglich.