Sowohl positive als auch negative Aspekte, welche stark teamabhängig sind.
Arbeitsatmosphäre
Der Umgang miteinander ist sehr konservativ, distanziert und kühl. Jeder ist sich selbst der Nächste. Ich konnte nur zu wenigen Kollegen im eigenem Team Vertrauen aufbauen und Distanz abbauen. Mit Kollegen aus anderen Bereichen bin ich deutlich besser zurechtgekommen und die Zusammenarbeit ging super von der Hand und hat großen Spaß gemacht. - Hier kommt es sehr darauf an, in welchem Bereich man arbeitet. In anderen Teams geht es deutlich lockerer zu, was allerdings in keiner Weise die Produktivität negativ beeinflusst. Ich habe mich leider sehr unwohl gefühlt.
Kommunikation
Die Mitarbeiter werden stets sowohl in monatlichen Meetings, Mitarbeiterveranstaltungen, täglichen Teamleiterrunden und dem Intranet sehr detailliert auf dem Laufenden gehalten. Beim plötzlichen Ausscheiden von Mitarbeitern sollte die Belegschaft allerdings zeitnah informiert werden. Hier erfährt man meistens nur durch den Buschfunk, dass man vom Kollegen XY keine Antwort auf seine Mail mehr erwarten darf, weil er nicht mehr im Unternehmen ist.
Kollegenzusammenhalt
Es sind viele „alte Hasen“ im Unternehmen, die maßgeblich zur Erfolgsgeschichte der Convenience beigetragen haben, worauf man auch sehr stolz ist. Als neuer Kollege in „diesen Kreis“ aufgenommen und als „vollwertiger Kollege“ anerkannt zu werden, gestaltet sich enorm schwer. Eine Kommunikation auf Augenhöhe seitens der unteren Managementebene findet kaum statt. Kleinere Probleme und Fehler werden grundsätzlich in höhere Hierarchieebenen weitergetragen, ohne vorher konkret Hilfestellung zu leisten um Defizite schnell lösen zu können. Die Motivation dahinter erschließt sich mir nicht. Die Entfaltung der eigenen Arbeitsweise sowie persönliche Besonderheiten, wie z.B. ein ruhiger Charakter sind hier außerdem komplett fehl am Platz. Hier muss man sich wirklich offensiv mitteilen und seine eigene Arbeit in den Fokus rücken, ansonsten hat man keine Chance zu bestehen. Insgesamt ist es mir nicht gelungen im Team anzukommen, was sehr schade ist. Auch gegenüber anderen, ebenfalls neuen Kollegen, habe ich die ein oder andere nicht ganz faire Äußerung hinter dem Rücken mitbekommen. Auch hier muss man abschließend wieder anmerken, dass es in anderen Teams deutlich kollegialer zugeht.
Work-Life-Balance
Es wird in Gleitzeit gearbeitet. Ich habe i.d.R. zwischen 7 – 9 Stunden am Tag gearbeitet, dass in Wochensumme 40 Stunden herauskamen. Gelegentlich sind bei Spätschichten, Dienstreisen und Meetings einige verpflichtende Überstunden angefallen, die aber völlig im Rahmen waren. Bis dahin völlig in Ordnung. Allerdings gibt es gerade bei mir im Team einige Kollegen, die i.d.R. tägl. 9 – 10 Stunden arbeiten. Man gab mir indirekt zu verstehen, dass das eigentlich der Maßstab sei, dem man sich anzupassen habe und ich auffalle, weil ich aus diesem Muster herausfalle. Hierbei ist das Verständnis für kleine Kinder und damit einhergehenden familiären Verpflichtungen nicht wirklich vorhanden, da die Kollegen meines Teams davon ohnehin nicht betroffen waren. Außerdem ist es ein ungeschriebenes Gesetz, auch dann zu arbeiten, wenn der Arzt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt hat. Wenn es einen schwerwiegender erwischt und man nicht erreichbar ist und der Laptop ausbleibt, fällt man dadurch negativ auf. Ich habe zeitweise eine regelrechte Panik davor entwickelt, krank zu werden. Die Genesung der Mitarbeiter sollte hier unbedingt an erster Stelle stehen!
Vorgesetztenverhalten
Es hat nach der bestandenen Probezeit kein Feedbackgespräch gegeben und ich bin davon ausgegangen, dass leistungsmäßig alles passt. Dieses wurde von mir angefragt, weil ich mich im Team nicht wohlgefühlt habe und ein ungutes Gefühl hatte. Es stellte sich heraus, dass es auch von der anderen Seite Themen gab, die auf den Tisch mussten. Meine Arbeitsleistung konnte aufgrund der Distanz zum operativen Tagesgeschäft nur sehr grob eingeschätzt werden, was an sich verständlich ist. Allerdings wurde sich ausschließlich die Meinung nicht wohlgesonnener Kollegen eingeholt. Trotz Unzufriedenheit gegenüber meiner Person konnten die Probleme nicht im Detail benannt werden. Es gab keine Hilfestellungen oder Handlungsempfehlungen, mit denen ich konkret etwas hätte anfangen können. Nur Floskeln, wie ich solle „die Rakete zünden“ und „den Laden nach vorne bringen“. An dieser Stelle hätte ich mir Hilfe gewünscht und ggf. einen Plan B, wie den Wechsel in einen anderen Bereich. Ich bin mir sicher, man wäre hier wieder auf einen Nenner gekommen.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind sehr komplex und abwechslungsreich. Man sollte mindestens sechs bis zwölf Monate einplanen, um ein Grundverständnis für die Unternehmensabläufe zu bekommen und wirklich produktiv arbeiten zu können. Es gibt sehr viele Besonderheiten und eine Unmenge an Datenmaterial, an dem man sich austoben kann. Viele Abläufe kann man sich mit der Zeit selbst herleiten und ausprobieren, braucht hierfür aber einiges an Zeit. Ich hatte was die Aufgaben betrifft keinen Tag der langweilig war und habe eine Menge lernen können.
Gleichberechtigung
Niemand wird aufgrund von Geschlecht, Herkunft etc. benachteiligt.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden sehr geschätzt. Es werden auch Kollegen im mittleren Alter noch eingestellt.
Arbeitsbedingungen
Die Büroräume sind hell, groß und sauber und es gibt im ganzen Komplex eine Klimaanlage. Außerdem gibt es einen gemütlichen Pausenraum und eine vernünftige Küche. Die Technik ist z.T. stark veraltet, wird aber nach und nach ausgetauscht. Eine sinnvolle Ergänzung und von vielen gewünscht sind höhenverstellbare Tische.
Gehalt/Sozialleistungen
Mein Gehalt liegt im Vergleich mit ähnlichen Positionen ziemlich genau im Durchschnitt und ist für mich angemessen. Die Gehaltsstruktur ist nicht transparent oder tarifgebunden und die Vergütung ist Verhandlungssache. Weihnachts- oder Urlaubsgeld gibt es nicht. Es gibt auf Wunsch ein Jobrad, eine betriebliche Unfallversicherung, eine betriebliche Altersvorsorge und eine umfangreiche Auswahl an Getränken. Bei Veranstaltungen bietet Team Beverage weit überdurchschnittliches Entertainment und Verpflegung, dass das Feiern mit den Kollegen wirklich großen Spaß macht.
Image
Das Unternehmen kann mit Leistung überzeugen, wird allerdings nicht immer vom Kunden wahrgenommen.
Karriere/Weiterbildung
Die Entwicklungsmöglichkeiten sind für ein mittelständiges Unternehmen in Ordnung.