Viele Stärken und Schwächen, wie überall. Unternehmen ist OK.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt sehr viele Reflektionsphasen, die Führungsebene ist sichtlich darum bemüht, das Unternehmen positiv zu entwickeln. Sowohl vom Geschäftswert her, als auch bei der Mitarbeiterführung. Die Fehlerkultur ist (natürlich bis auf Ausnahmen) sehr konstruktiv.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Sehr hohe Fluktuation bei den Mitarbeitern und sogar Vorgesetzten aller Ebenen. Dauernd gehen und kommen neue Leute, auch sehr kurzfristig. Das raubt das Vertrauen ins Unternehmen bei denen, die es eigentlich entwickeln wollen.
Verbesserungsvorschläge
Der Generationenkonflikt ist deutlich zu spüren: je älter der Vorgesetzte, desto konservativer das Bild vom Angestellten. Das hält das Unternehmen insgesamt stark zurück, sich auf dem Markt junge und motivierte Leute zu greifen. Es braucht junge Ideen in der Unternehmensführung.
Arbeitsatmosphäre
Das menschliche Miteinander ist sehr gut, auch mit (oder wegen) den Vorgesetzten. Aber es gibt in den Ansichten, wie (und wo) gearbeitet werden sollte, Spannungsfelder zwischen den jüngeren und älteren Kollegen und Führungskräften.
Kommunikation
Wenn man fragt, erhält man von den Meisten ausführliche und ehrliche und auch freundliche Antworten, aber der systematische Kommunikationsfluss ist nicht wirklich da. Die einzelnen Abteilungen haben (außer auf Führungsebene) keinen Kontakt zueinander. Oft wird man von wichtigen Entwicklungen überrascht.
Kollegenzusammenhalt
Das Menschliche mit den Kollegen ist wunderbar. Schon bei der Einstellung wird viel Wert darauf gelegt, dass jemand als Person ins Team passt.
Work-Life-Balance
Im Grunde darf man (innerhalb eines Tages) arbeiten, wann man möchte, solange man die wichtigsten Meetings mitnimmt und zu den gängigen Uhrzeiten für die Kollegen erreichbar ist. Überstunden kann man einfach abbummeln, indem man früher geht. Überstunden durch freie Tage abzubummeln ist aber nur sehr begrenzt möglich. Es gibt auch (bis auf Ausnahmen) die Möglichkeit, dauerhaft im Home Office zu arbeiten. Aber so richtig gern gesehen ist das bei den Führungskräften nicht.
Vorgesetztenverhalten
Sehr unterschiedlich. Man kann Glück haben mit verständnisvollen, menschennahen Vorgesetzten, die eine entspannte Haltung zur Work-Life-Balance haben. Man kann aber auch Pech haben und an Führungskräfte mit eher konservativen Ansichten bzgl. Hierarchie und Arbeitsdisziplin geraten.
Interessante Aufgaben
Stark abhängig davon, wie sehr man sich durchsetzen kann. Man muss sich die interessanten Aufgaben gegen die Kollegen und Vorgesetzten erkämpfen, ansonsten bleibt man mit Routineaufgaben zurück.
Gleichberechtigung
Man erwartet von Männern mehr Einsatz als von Frauen.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt manche Kollegen älteren Jahrgangs, die von Kollegen und Vorgesetzten sehr hoch geschätzt werden.
Arbeitsbedingungen
Die Büros sind nichts Besonderes. Schmucklose, weiße Räume mit Schreibtischen, ein paar generische Bilder, einige Büros nicht einmal klimatisiert. Immerhin sind es aber keine Großraumbüros (i.d.R. max. 4 Leute pro Büro). Stühle und Arbeitsrechner sind aber recht gut.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die meisten Prozesse laufen digital ab, kein Papierkram etc. Elternzeiten von Kollegen werden respektiert und gewürdigt, auch bei männlichen Kollegen.
Gehalt/Sozialleistungen
Lohn ist unter dem bundesweiten Branchendurchschnitt, aber für MV ist der Lohn OK.
Image
Die Getränkebranche ist nicht gerade als digitale Ikone bekannt, und so wird man auch von anderen Personen im digitalen Berufsumfeld wahrgenommen. Zudem tritt das Unternehmen sehr generisch auf und vermittelt nach außen hin keine Vision. Schon der Name sagt nichts aus.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt viele Möglichkeiten, innerhalb des Unternehmens neue Dinge auszuprobieren und sich somit inhaltlich weiterzubilden. Man muss es aber selber initiieren, sonst passiert da nichts. Man darf aber nicht darauf vertrauen, hier im Rahmen einer langen Karriere alt zu werden. Viele Kollegen gehen freiwillig oder unfreiwillig, zum Teil auch sehr kurzfristig. Es hängt viel davon ab, ob man persönlich von den Führungskräften gemocht wird.