Habe 4 Jahre hinter mir und freue mich auf Nummer 5
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Stimmung im Team und das Gefühl von einer riesigen Familie, zu der man sich gerne selbst dazu zählen möchte
Verbesserungsvorschläge
Stundenlohn der Barchef:innen gleichmäßig an den steigenden Mindestlohn anpassen wäre wünschenswert
Arbeitsatmosphäre
Vorgesetzte geben Lob und auch konstruktive Kritik und Tipps für Verbesserungen, damit man an seinen Aufgaben wachsen kann. Das habe ich selten als unangenehm und definitiv nie als wirklich verletzend empfunden. Der Umgang an sich ist immer fair, Vertrauen kann bei Festivals mit mehreren hundert Aushilfen aber logischerweise nicht bei allen gegeben sein, wenn davon viele neu und für Team412 unbekannt sind. Das sollte jeder/jedem klar sein.
Kommunikation
Als Barchef:in hat man eine Funke und wird darüber stetig (natürlich nur während der Arbeitszeit im Tresen!) über Änderungen in den Abläufen informiert und kann darüber auch easy (Nach-)Fragen stellen oder Unterstützung anfordern. Die offene Kommunikation habe ich bisher immer sehr genossen.
Kollegenzusammenhalt
Zusammenhalt ist besonders auf den Festivals zu spüren. Natürlich vor allem, wenn man dabei jahrelang dieselben Menschen wieder trifft und man sowohl die Freizeit als auch die Arbeitszeit gemeinsam verbringen kann. Fühlt sich für mich immer wieder aufs Neue wie „nach Hause kommen“ an. Aber auch in meiner ersten Saison bei 412 wurde ich schon total cool, offen und herzlich aufgenommen und habe mich noch nie allein gelassen oder ausgeschlossen gefühlt. Auch die Zusammenarbeit im Tresen funktioniert im Großen und Ganzen gut, natürlich wird auch die mit der Erfahrung immer noch ein Stück angenehmer.
Work-Life-Balance
Die Einschätzung fällt mir etwas schwerer, da für mich in meinen kurzfristigen Anstellungsverhältnissen bisher weder Urlaub noch Vereinbarkeit mit Familie eine Rolle gespielt haben.
Auch, wenn das manche hier scheinbar noch nie gehört haben oder nicht gerne hören wollen: Ja, die Arbeitszeiten bewegen sich — für die Gastronomie — im normalen Rahmen. Für die Gastronomie gibt es Sonderregelungen, was Arbeitszeiten angeht.
Und viele finden ja genau das so reizvoll an diesem Job und schätzen es sehr, dass sie sowohl das Schöne (Festivalfeeling, Live-Konzerte genießen, etc.) mit dem Nützlichen (in kurzer Zeit viele Stunden und damit viel Geld machen können) verbinden können.
Wer dafür keine Leidenschaft hat oder mit einer falschen Erwartungshaltung an diesen Job rangeht („yeah geil, Kosten für das Festivalticket gespart“), der wird damit ganz bestimmt auf die Nase fallen. Da muss man halt ehrlich mit sich selbst sein und im Zweifel eben doch in den sauren Apfel beißen und das Geld fürs Festivalticket ausgeben
Vorgesetztenverhalten
Sowohl für meine Zeiten als Aushilfe (da sind die Barchef:innen die direkten Vorgesetzten), wie auch jetzt als Barchefin (dann sind Vorgesetzte in den allermeisten Fällen Festangestellte) galt bzw, gilt:
Ernsthafte Konfliktsituationen hab ich wohl selten oder nie erlebt, zumindest kann ich mich an keine erinnern.
Dass Stresssituationen auch mal zu Spannungen führen können, ist klar. Damit habe ich aber immer gute Erfahrungen gemacht. Es wurden keine unrealistischen Erwartungen und Ziele von mir abverlangt und alle getroffenen Entscheidungen waren klar und für mich nachvollziehbar, spätestens nachdem ich nachgefragt habe und eine (weitere) Erklärung erhalten habe.
An dieser Stelle ein kleiner Tipp: Wenn ihr die Toiletten-Regelung mit dem Auschecken nicht versteht, fragt doch einfach mal nach dem Grund. Fairness und Verständnis ist keine Einbahnstraße. Und offene Kommunikation kann man wohl auch von Aushilfen erwarten, die mit Regeln oder Strukturen unzufrieden sind.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsbelastung wird von fairen Barchef:innen gerecht aufgeteilt, indem Aushilfen feste Aufgaben zugeteilt bekommen, die sich vom Aufwand und der Belastung alle ähneln. Die Zuteilung geschieht für gewöhnlich nach Erfahrung, Eignung und nach Möglichkeit auch immer nach persönlichen Wünschen der Aushilfen.
Wenn’s gerade stressig ist oder die gewünschte Aufgabe bzw. Position schon gut besetzt ist, kann auf eigene Wünsche nicht immer Rücksicht genommen werden.
Auch hier ein Tipp: Gebt eurem/eurer Barchef:in bei Schichtbeginn proaktiv Bescheid, welche Position ihr schon kennt, womit ihr euch wohl fühlt und ob ihr mal eine bestimmte Aufgabe ausprobieren möchtet. Wenn ihr dennoch eine andere Aufgabe zugewiesen bekommt, nehmt das an und fragt ggf. zu einem späteren/ruhigeren Zeitpunkt oder am nächsten Tag nochmal, ob ihr nun auf einer anderen Position eingesetzt werden könnt. Erinnert eure Barchef:in am Ende eurer Schicht auch gerne lieb daran, im Crew-Camp Bescheid zu geben, wenn ihr an einer anderen Position eingesetzt wurdet als geplant, damit das im Portal hinterlegt werden kann. Mit etwas Glück werdet ihr dann häufiger auf der Position eingeplant.
Gleichberechtigung
Ob die Aufstiegschancen für die weiblich gelesenen Festangestellten tatsächlich mit denen der männlichen Kollegen übereinstimmen, kann ich leider nicht beurteilen. Ich habe zumindest keinen komischen Eindruck diesbezüglich.
Wertschätzung habe ich für alle Geschlechter gleichermaßen wahrgenommen. Möchte hier aber keiner Person ihre Erfahrung absprechen, wenn sie das anders wahrgenommen haben sollte. Davon ab: Ob und wie hoch Wertschätzung ausfällt und ob sie verbalisiert wird oder nicht, hängt ja immer von der jeweiligen Person und ihrer Art zu kommunizieren ab. Das lässt sich schwer verallgemeinern, finde ich. Dafür arbeiten zu viele verschiedene Menschen hier.
Umgang mit älteren Kollegen
Mir ist nichts Negatives aufgefallen oder bekannt. Liegt vermutlich vor allem daran, dass hier einfach überwiegend junge Leute als Aushilfen oder Barchef:innen während ihres Studiums/ihrer Ausbildung/der Schule arbeiten, da die meisten Leute mit höherem Alter dann ja doch mehr Bock auf Festanstellung haben.
Arbeitsbedingungen
Besonders auf den Festivals kann die Arbeit auch mal gut und gerne Schlafmangel, Lärm und schlechtes Wetter bedeuten bzw. als Konsequenz mit sich bringen.
Ist aber ja zum Glück so, dass es für alles davon Lösungen gibt. Auf manches sollte man sich auch selbst im Voraus vorbereiten, also bestenfalls Ohropax für die Nacht, Gehörschutz für den Tag und wetterfeste Kleidung, Schuhe und Zelt mitnehmen.
In diesem Fall sind die Arbeitsbedingungen nichts, worauf Team412 einen Einfluss hätte. Finde eine Bewertung der Arbeitsbedingungen daher fast ein bisschen unfair, vergebe aber 3 Sterne, weil ich davon ausgehe, dass 5 Sterne nur falsche Erwartungen wecken würden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auch hier finde ich eine Bewertung nicht so richtig fair. Wie es im Büro in Seevetal/Maschen ist, kann ich nämlich nicht beurteilen.
Und auf Festivals und Konzerten in dieser Größenordnung ist Umwelt- und Klimaschutz zum Beispiel in Form von Mülltrennung an jeder Stelle ein riesiges Problem. Dazu müssten so viele Einzelpersonen beitragen und ich hoffe sehr, dass wir zeitnah dahin kommen, dass wir auch Festivals nachhaltiger betreiben. Bisher stand Umweltbewusstsein auf den Veranstaltungen ehrlicherweise nicht gerade im Mittelpunkt.
Was aber definitiv getan wird: Es gibt immer veggie und inzwischen auch (fast?) immer vegane Verpflegungsoptionen, das gilt sowohl für die Food-Stände als auch die Verpflegung im CrewCamp.
Gehalt/Sozialleistungen
Als Aushilfe habe ich früher immer den (glatt aufgerundeten) Mindestlohn bekommen. Dafür, dass man in dieser Rolle kaum bis absolut keine Verantwortung zu tragen hat und auch ohne jegliche Erfahrung arbeiten kann, finde ich den Mindestlohn vollkommen in Ordnung.
Als Barchef:in erhält man aufgrund höherer Verantwortung einen höheren Stundenlohn, der allerdings meiner Meinung nach auch gleichmäßig zu dem steigenden Mindestlohn angepasst werden könnte. Darüber würde ich mich freuen! Aber auch hier gilt: Man ist selbst als Barchef:in noch ungelernt oder mindestens noch weit entfernt von einer ausgebildeten Fachkraft. Auch dafür ist der Stundenlohn also in Ordnung und darüber hinaus auch branchentypisch.
Image
Das Image stimmt nicht immer mit der Realität überein, so ist es auch hier, würde ich sagen.
Dabei habe ich wenig Verständnis für Menschen, die schlechte Bewertungen schreiben, weil ihre Erwartungen nicht erfüllt worden und das, ohne sich dabei selbst mal zu reflektieren. Team412 kann leider nichts für eure unrealistischen Vorstellungen eines Aushilfsjobs in der Gastronomie, das ist dummerweise im wahrsten Sinne euer Bier. Super schade, dass dann unter eurem Ego das Image einer Firma leidet, die wenig falsch und viel richtig macht.
Karriere/Weiterbildung
Auch hier gibt es nur aus dem Grund drei Sterne, weil ich es auf Festanstellung bezogen, nicht bewerten kann.
Der „Aufstieg“ von Aushilfe zum/zur Barchef:in ist nach einigen erfolgreichen Einsätzen, wachsender Erfahrung und dadurch aufgebautem Vertrauen gut zu erreichen, sofern man Leidenschaft für die Sache hat und sich nicht komplett dusselig anstellt. Wenn man natürlich Scheiße baut oder ständig lustlos arbeitet, dann braucht man sich nicht viel ausmalen. Alle Leute, die mit mir in meiner ersten Saison bei 412 angefangen haben und seitdem regelmäßig dabei waren, sind entweder schon in der Saison darauf oder dann wie ich zum Start unserer dritten Saison Barchef:innen geworden. Kann jetzt entweder daran liegen, dass wir alle zufällig überdurchschnittlich ambitioniert waren oder aber — was etwas logischer wäre — dass es generell einfach kein Hexenwerk ist, sofern man gute Arbeit leistet.