WARNUNG vor Deutschlands schlechtestem Arbeitgeber
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wirklich ehrlich nichts.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich kann nur jedem ans Herz legen, sich gegen diesen Arbeitgeber zu entscheiden.
Verbesserungsvorschläge
Ändert euren Umgang mit den Mitarbeitern und lernt diese zu schätzen.
Arbeitsatmosphäre
Unglaublich toxisch. Das Motto scheint zu sein "jeder Mitarbeiter ist ersetzbar". Ich wurde jeden Tag von der Kundschaft bemitleidet, was natürlich sehr peinlich ist.
Du wirst zum größten Teil alleine im Geschäft eingesetzt, egal wie groß die Fläche ist. Wenn du mal aufs Klo musst oder dir schwindelig ist beispielsweise, hast du einfach pech gehabt. Es wird zwar angegeben, dass eine Alleinstehzeit von 3 Stunden nicht überschritten werden darf, aber auch den Vorgesetzten ist bewusst, dass das oft nicht der Fall ist. Ich und auch viele meiner Kollegen kennen es auch 6 Stunden alleine für die Filiale verantwortlich zu sein (meine Filiale war knapp 600qm). Das Team ist immer so gering besetzt (nicht auf Grund Personalmangels), sodass sobald ein Mitarbeiter sich krankmeldet, dies zu totalem Chaos führt. Das führte bei vielen Kollegen zu psychischem Stress und Burnout. Mein Vorgesetzter sagte mir selbst, ich solle meinen Mitarbeitern ein (ich zitiere) "schlechtes Gewissen machen" damit sie schneller wieder zur Arbeit kommen.
Kommunikation
Es wurde eine App zur Kommunikation eingeführt. Auf Grund dessen, dass viele Mitarbeiter unzufrieden mit ihrem Arbeitgeber sind, wurde diese App schnell von den Mitarbeitenden genutzt, um Gehör für ihre Probleme finden zu können. Die Kommentarfunktion wurde daraufhin eingestellt.
Als Teamleitung wurden mir falsche Informationen vermittelt bezogen auf Ergebnisse im Vergleich mit anderen Filialen/Führungskräften, mit dem Ziel der Erniedrigung. Wettbewerb kann gesund sein und zu Erfolg führen. Bei diesem Arbeitgeber wird dies jedoch durch negative Verstärkung und Hetzen probiert, was natürlich ebenfalls ein toxischer Umgang ist.
Kollegenzusammenhalt
Der Grund, warum ich so lange für das Unternehmen gearbeitet habe. Es ist wie ein Trauma-bonding unter uns Kollegen. Es muss ja bekanntlich immer Einen geben in der Runde, den man nicht mag. In diesem Fall haben sich alle zusammengeschlossen und den Arbeitgeber selbst als zusammenschweißenden Störfaktor auserwählt.
Work-Life-Balance
Gibt es nicht. Als Teilzeitkraft wird erwartet, dass du immer auf Abruf arbeitest. Ich musste regelmäßig den Arbeitsplan ändern und leider meine Mitarbeiter oftmals anrufen und fragen, ob sie am selben Tag noch arbeiten können. Dir werden auch gerne 10 Stunden Schichten spontan aufgedrängt und wenn du kommunizierst, dass du das nicht kannst, wird dir sogar gedroht du musst. Als Teilzeitkraft wirst du manchmal um Stunden betteln müssen, oftmals wirst du überschüttet mit Überstunden. Regelmäßigkeit und Sicherheit kannst du in Teilzeit hier nicht erwarten. Als Teamleitung bist du (fast immer) die einzige Vollzeitkraft und deine Schichten sind meist von 9-18, oder 11-20 Uhr. Für das Öffnen und Schließen des Ladens (Kasse an-/abmelden bspw.) wirst du nicht bezahlt. Als Kompensation dafür darfst du 5-10 min Pause nehmen. Gerade die Teamleiter verzichten jedoch oft auf ihre Pause oder arbeiten zu Hause weiter, da der psychische Druck so hoch ist.
Vorgesetztenverhalten
Oft sehr unprofessionell und manipulativ. Die Guten bleiben nie.
Interessante Aufgaben
Im Vergleich zu anderen im Einzelhandel, hat man bei TEDi die Möglichkeit sehr kreativ zu sein. Das Problem jedoch ist nicht, dass die Aufgaben nicht interessant sind, sondern das man diesen einfach auf Grund der Bedingungen nicht gerecht werden kann.
Gleichberechtigung
Es herrscht eine klare Hierarchie. Mein Vorgesetzter hat mir oft mitgeteilt, dass ihm die Mitarbeiter egal sind und jeder ersetzbar ist - außer natürlich ein guter Teamleiter, der für wenig Geld viel leistet.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich habe oft miterlebt, wie ältere Kollegen von Vorgesetzten gebeten wurden sich runterstufen zu lassen, da sie die physische Arbeit nicht tragen können.
Arbeitsbedingungen
Selten gibt es eine Filiale mit Klimaanlage. Laut 4.2 Absatz 4 ASR darf in genannten Räumen +26 Grad Celsius nicht überschreiten. In meiner Filiale haben wir 30 Grad erreicht und obwohl regelmäßig die Vorgesetzten informiert wurden, dass dies rechtswidrig ist, wurde uns mitgeteilt das man da nichts machen kann. Zu Coronazeiten habe ich regelmäßig mitbekommen, dass Kollegen das Ordnungsamt über nicht einhalten der damals bestimmten Regeln informierte, woraufhin einige Filialen schließen mussten. Zudem gab es keine Überbrückungs-oder Inflationshilfe. Selten kann man ein Dankeschön erwarten und die Arbeit wird nicht geschätzt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Leider eher Assozial.
Gehalt/Sozialleistungen
Man bekommt den Mindestlohn. Das Gehalt stimmt jedoch nicht überein mit den verlangten Anforderungen. Es gibt weder Urlaubs-, noch Weihnachtsgeld. Während der Pandemie gab es für die Mitarbeitenden kein Inflationsgeld oder ähnliche Hilfen.
Image
TEDi arbeitet stetig an ihrem selbst bekannten schlechtem Image. Der Ansatz ist jedoch sehr oberflächlich und geht nicht auf den Kern des Problems ein. Die Kundschaft bemitleidet vor allem die Mitarbeiter und sieht sich ständig im Konflikt damit ein Unternehmen zu unterstützen, welches offensichtlich für schlechte Arbeitsbedingungen sorgt. Ich gehe persönlich auch lieber gerne irgendwo einkaufen, wo ich sehe das die Mitarbeiter glücklich und zufrieden sind.
Karriere/Weiterbildung
Man hat große Aufstiegschancen im Unternehmen. Ich habe als Aushilfe angefangen, habe mich auf Teilzeitbasis hochstufen lassen und habe kurz daraufhin eine Filiale angeboten bekommen und damit eine Vollzeitstelle als ungelernte Kraft. Fragt sich nur, ob man das will und ob das nicht vielleicht der Grund ist, warum die Aufstiegschancen dort so hoch sind.