Social Media Content Moderator
Gut am Arbeitgeber finde ich
Jeder kriegt hier eine Chance und kann in der Theorie in höhere Positionen aufsteigen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Abschaffung von Home-Office und alles was damit einhergeht. Bis vor kurzem gab es wenigstens noch in der Nachtschicht Home-Office, aber seit August ist die RTO-Policy zu 100% umgesetzt; seitdem sinkt die QOL in dem Unternehmen konsequent. Es wird immer voller und immer lauter, die Regeln immer strenger und nerviger. Man darf nichts und wird bevormundet wie ein kleines Kind. Alles ist Tabu. Von offenen Getränken wie z.B. einem Kaffee - was in Bürojobs absolut üblich ist - bis hin zu Jacken über den Stuhl hängen oder eine Mütze auf den Tisch zu legen ist alles böse und tabu.
Verbesserungsvorschläge
Home-Office wieder einführen.
Arbeitsatmosphäre
Man wird dauerhaft anhand strenger Metriken bewertet, welche man teilweise während der Moderation in Echtzeit einsehen kann, was die Arbeit zusätzlich stressiger macht. Bei guten Leistungen erhält man selten Lob, sobald sich die Leistung verschlechtert wird man aber direkt damit konfrontiert und ein Sammelsurium an Maßnahmen wird eingeleitet, um einen wieder auf Kurs zu bringen. Eigentlich ein Stern. Einen Stern extra für die, die sich so viel Mühe geben, das Leben im Office etwas angenehmer zu gestalten.
Kommunikation
Jeden Tag darf man sich aus einer Vielzahl an Gruppenchats sämtliche Informationen mühselig zusammen suchen, besonders stressig, nachdem man länger weg war.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen in der Moderation helfen einander, wo man kann, egal ob CM, QA oder TL. Einen Stern Abzug, da ich auch schon Sachen gehört habe, die überhaupt nicht Ok sind.
Work-Life-Balance
Ich arbeite Teilzeit, anders würde ich das auch nicht aushalten. Da der Laden 24/7/365 läuft, arbeitet man jede Woche zu anderen Uhrzeiten, was die Work-Life-Balance ziemlich durcheinander würfelt. Wenn man dann noch auf den ÖPNV angewiesen ist, hat man quasi gar keine Freizeit mehr an Arbeitstagen. Bei mir z.B. gehen fürs Pendeln und Warten auf Bus und Bahn nochmal gut 15h pro Woche drauf. Schichtpläne gibts immer erst um den 20sten eines Monats rum, wodurch vernünftige Vorausplanung überhaupt nicht möglich ist. Spontane Überstunden zu leisten ist kein Problem, spontan mal einen Tag freihaben hingengen...
Vorgesetztenverhalten
Seit ich hier angefangen habe, hatte ich bereits mehrere TL innerhalb weniger Monate. Manche haben erst mit großer Verzögerung auf Anfragen reagiert - oder gar nicht, andere hingegen sehr schnell.
Interessante Aufgaben
Die Arbeit ist extrem langweilig und im Prinzip nichts anderes als digitale Fließbandarbeit. Jeden Tag dasselbe, bis auf die Schulungszeit war kein Tag dort signifikant anders als der andere.
Gleichberechtigung
Konnte hier nichts Negatives feststellen.
Arbeitsbedingungen
Man arbeitet in einem Großraumbüro mit teilweise mehreren dutzend anderen Mitarbeitern zur selben Zeit (gerne mal um die 100+ Leute), je nach Schicht kann es dabei extrem voll und auch sehr laut werden, insbesondere da immer mehr Leute eingestellt werden, obwohl es nicht genügend Plätze für alle gibt. Da es keine festen Plätze gibt, darf man sich jede Woche nach einem neuen Platz umsehen. Bei den Stühlen ist es reinstes Glücksspiel, ob man einen gemütlichen oder miserablen Stuhl erwischt, der einem Rückenschmerzen und Muskelverspannungen beschert. Die Stühle sind zudem oft fleckig und die Peripheriegeräte werden wohl nie gereinigt. Es gibt eigentlich nirgendwo vernünftige Rückzugsorte, wo man mal ein wenig Ruhe findet, es ist Non-Stop-Dauerbeschallung von allen Seiten, es sei denn man arbeitet in der Nachtschicht, wenigstens dort kann man mal ein paar Minuten Ruhe finden und auch dort gibt es manchmal Truppen an Moderatoren, die offensichtlich nichts zu tun haben und das ganze Büro mit ihren Ballkünsten oder ihren Theorien und Ansichten zu Religion, Politik, Gesellschaft und sonstigem Weltgeschehen unterhalten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Thema Umwelt ist quasi nicht präsent, ich habe bisher nicht einmal irgendwas mitbekommen, dass das Unternehmen sich dafür einsetzt umweltfreundlicher zu werden oder dahingehend Investitionen zu tätigen. Beim Sozialbewusstsein hingegen nimmt man alles mit, was man kann, vom Internationalen Frauentag bis hin zu LGBTQ+ ist alles dabei und wird immer groß beworben.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter werden immer pünktlich ausgezahlt und es gibt regelmäßige Incentives. Boni sind Performance-gebunden und somit nur für Highperformer erreichbar. Urlaubs- und Weihnachtsgeld gibt es nicht. Vergütung entspricht dem Mindestlohn + Projektzulage. Das Deutschlandticket wird entweder vollständig oder anteilig in Form eines Job-Tickets bezahlt.
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Ich lese und höre selten positives über Teleperformance.