Als Service Technician bekommt man auch eine Ausbildung als Detailer!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Produkte (Fahrzeuge, Technologien) und die Mittel (Werkzeuge, Kleidung) womit man arbeitet, es wird nicht gespart.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alles was unten genannt wurde. Ich habe mehr über die Aufbereitung von Fahrzeugen gelernt, als die Reparatur an den Fahrzeugen. Ich wusste zuvor nicht, wie man Lack aufbereitet und poliert oder wie man Steinschlagschutzfolien anbringt. Ich bin einfach stark enttäuscht, da ich mich anfangs sehr über die Zusage gefreut hatte. Ich wurde im Endeffekt einfach ausgenutzt und dafür auch noch fertiggemacht, weil ich nicht schnell genug beim Aufbereiten der Fahrzeuge war. Es wurde auch teils sehr unmenschlich mit einem umgegangen. Beispielsweise wurde eine Klingel geläutet, da musste man fertig sein mit der Aufbereitung. Ansonsten ist man zu langsam, es fühlte sich sehr nach Erniedrigung an. Ich kann euch nur empfehlen, haltet euch von der Firma fern. Die versprochenen Aktien nach 4 Jahren und der Image sind es nicht wert, glaubt mir...
Verbesserungsvorschläge
Umgang mit den Mitarbeitern drastisch verbessern, Mitarbeiter das tun lassen wofür sie sich beworben haben. Mehr Gehalt, die Mitarbeiter ernst nehmen und alle Mitarbeiter gleichberechtigen. Nicht immer sich an den Zahlen und der Performance festhalten, es gibt noch viele andere Faktoren die einen guten Menschen und Mitarbeiter ausmachen.
Arbeitsatmosphäre
Dauerhaft ein Gefühl der Anspannung, jeder der schon länger dabei ist als du benimmt sich wie ein Chef. Du fühlst dich dauernd beobachtet, Performance ist alles was zählt egal wie. Man fühlt sich alleine, da nur neue Kollegen Zusammenhalt und Verständnis zeigen.
Kommunikation
Was zu tun ist, wie und wann wurde immer ausdrücklichst kommuniziert. Selten war etwas unklar, wenn dann nur warum man es tun sollte.
Kollegenzusammenhalt
Neue Kollegen aus der gleichen Position haben stets zusammengehalten, jedoch waren höherrangige Kollegen dann eine eigene Gruppe. Oft wurde gelästert im negativen Sinne. Man hat sich nicht als wertes Teammitglied anerkannt gefühlt. Es gab durch die gleichgesinnten Kollegen auch viele lustige Momente.
Work-Life-Balance
Ich glaube da müsste die Firma ein Seminar darüber bekommen, was Work-Life-Balance überhaupt ist. Überstunden sind hier ein Muss ohne wenn und aber, sonst fliegt man recht schnell aus der Probezeit oder man bekommt eine Abmahnung. Mit Überstunden sind nicht einfach mal 1 - 2 Stunden gemeint, sondern auch 1h früher zur Arbeit zu erscheinen und dann noch 1 - 2 Stunden länger zu bleiben. Viele sind auch teilweise bis 22 Uhr oder länger geblieben, egal ob man auch 50 km entfernt wohnt. Tesla ist das Alles, Tesla ist das Leben. Alles Andere ist nur eine Nebensache. Frei für die Überstunden habe ich nach mehreren Versuchen nicht bekommen, ausgezahlt wurde sowieso nicht. Erst durch Ausscheidung aus der Firma, habe ich die Überstunden bezahlt bekommen. Erst viel zu wenig, da mit (ob mit Absicht oder nicht, ist mir nicht klar) dem Faktor 10 weniger gerechnet wurde. Somit habe ich beispielsweise 5,8 Stunden bezahlt bekommen statt 58. Nach monatelangem Hin- und Her wurde dies korrigiert und ausgezahlt... Wichtig hier ist nur Performance, Performance und zu aller letzt Performance!
Vorgesetztenverhalten
Wenn man sich krankgemeldet hat aufgrund von Corona (wo Corona noch recht im Umlauf war), war sofort die Frage wann man wieder da sei. Da dies nicht so gut abschätzbar war, aufgrund der Ansteckungsgefahr, konnte ich keine genaue Antwort nennen. Als ich dann ein ungefähres Datum nannte, kam keine Antwort mehr. Vermutlich, weil mein Vorgesetzter verärgert war durch meinen Ausfall. Ich habe auch seit Betreten des Unternehmens keinen einzigen Tag Urlaub gewährt bekommen, oft wurden auch die Überstunden komplett oder teilweise entfernt im Nachhinein. Bei Problemen, Leid oder Anregungen wurde kein Wert drauf gelegt. Jedoch wenn die Performance nicht in Ordnung war, kam der Werkstattleiter und der Manager ohne wenn und aber direkt persönlich 30 km angefahren um eine Predigt zu halten.
Interessante Aufgaben
An den Autos zu arbeiten in der Werkstatt war sehr interessant, explizit wenn es um Hochvolt und Diagnose ging. Ich finde es bis heute noch schade, dieses Potential der Autos durch die schlimme Firmenpolitik kaputt zu machen. Ich durfte mangelns Erfahrung an der Marke noch kaum selbst größere Aufträge erkledigen, was verständlich ist. Also bekam ich immer die Aufgaben, die jeder erledigen kann wie z.B. ein Räderwechsel sobald ich alleine am Fahrzeug war. Das war aber alles Positive was ich nennen kann. Am Anfang gabs eine Onboarding Session, die musste jeder Neuling durchmachen. Heißt der erste Monat war nur E-Learning am Laptop und bei erfahrenen Kollegen mitarbeiten und oder zuschauen. Danach hieß es, dass die Kollegen bei den Neuwagenaufbereitungen Support benötigen, das Deliverycenter war 30 km entfernt. Ab dann began die Katastrophe. Mir wurde versichert, dass es nur eine kleine Phase ist und ich dann wieder in die Werkstatt darf. Dort fingen dann die Überstunden und die Akkordarbeit an. Autos auf Schäden überprüfen, alle Folien abziehen, Steinschlagschutzfolie und Schmutzfänger anbringen und polieren. Auch Räderwechsel ohne Hebebühnen. Tag für Tag. 3000 Autos in einem Monat.
Gleichberechtigung
Es herrscht absolut keine Gleichberechtigung, das merkt man direkt nach ein paar Tagen. Wenn ein Kollege, der länger in der Firma und eine Stufe höher ist, problemlos 2h verschlafen darf und du nach 2 Minuten zu spät sein eine Predigt bekommst, ist alles gesagt. Klar ist zu spätes Erscheinen immer sehr schlecht, jedoch ist das in meinem Fall maximal 2 Mal innerhalb Monaten passiert und das nicht mehr als 5 Minuten. Grund dafür war, dass meine Teamkollegen in einem Autopool vom Servicecenter zum Deliverycenter gefahren sind und nicht alle pünktlich beim Treffpunkt waren. Aber wenn andere höherrangige Kollegen verschlafen dürfen und das in Ordnung ist, dann verstehe ich nicht die Welt. Auch wenn höherrangige Kollegen Fehler begangen haben, war dies alles verschmerzbar. Ist es einem selbst passiert, dann gabs da kein Verständnis. Dies konnten alle bestätigen die relativ neu in der Firma waren. Sehr ekelhaft, so zu arbeiten. Es wurde auch immer nur am Negativen festgenagelt, immer wurde darauf rumgeritten aber wenn man gute Arbeit verrichtet hat war das von keiner Bedeutung, es hieß immer nur "das geht schneller!".
Umgang mit älteren Kollegen
Die ganze Bellegschaft war sehr jung, deshalb kann ich dazu kaum was sagen. Aber die älteren Kollegen wurden meiner Meinung nach respektiert.
Arbeitsbedingungen
Werkzeug, Kleidung und Lernmittel waren Top. Da wurde kein Cent gespart, das fande ich sehr gut. Das wars dann aber auch. Mehr dazu kann man in meinen vorherigen Texten entnehmen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Tesla versucht z.B. durch Recyling der Hochvoltbatterien umweltbewusst zu sein, auch deren Mission basiert auf der Umwelt. Jedoch sind trotzdem die kleinsten Ersatzteile in kleine Plastiktüten verpackt, auch jede einzelne Schraube und Clip. Die Neuwagen sind auch in massig Folien bepackt und es entsteht immer ein riesen Müll.
Gehalt/Sozialleistungen
Man passt das Gehalt dem oberen Durchschnitt an, das wars dann auch. Der Stundenlohn war geringer als mein Ausbildungsbetrieb einem Gesellen anbietet. Es gab kein Weihnachts- und Urlaubsgeld. Keine Auszahlung der Überstunden und keine Mitnahme ins nächste Jahr. Als Neuling hat man oft mehr verdient, als andere erfahrene Mitarbeiter. Schwach für eine so riesige Firma.
Image
Die Produkte und die Aussendarstellung sind wirklich cool, aber als Insider findet man nichts am Image gut.
Karriere/Weiterbildung
Sofern man sein Leben opfert und der Firma widmet, kann man sich relativ schnell aufsteigen lassen. Dann bekommt man auch Zugriff auf Fortbildungen und Lehrmaterial. Ansonsten wird man nicht besser als ein Azubi behandelt.