Sehr undankbarer Arbeitgeber!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich habe drei Jahre lang bei Tesla gearbeitet und möchte auch die positiven Aspekte meiner Erfahrung teilen. Positiv war, dass ich größtenteils wirklich sehr liebe Arbeitskollegen hatte. Mir ist auch bewusst, dass die Führungskräfte praktisch dazu gezwungen werden, im Sinne des Unternehmens zu handeln.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Leider überwiegen die negativen Aspekte meiner Zeit bei Tesla. Zunächst einmal scheint das Arbeitszeitengesetz für Tesla keine Rolle zu spielen. An den Quartalsenden mussten wir wochenlang sechs Tage pro Woche arbeiten, mit Schichten von über 12 Stunden, die oft sogar 14 Stunden überschritten. Ein fairer Zeitausgleich war dabei Fehlanzeige. Stattdessen bekamen wir einmal sogar die Ausrede zu hören: "Oh, unser Zeitsystem hat die Zeiten gelöscht, können wir jetzt nicht mehr nachvollziehen."
Die Arbeitsorganisation war sehr unstrukturiert und es gab kaum qualifizierte Manager, die für Ordnung sorgten. Das Provisionsmodell änderte sich im Durchschnitt einmal pro Jahr, zuletzt zu Ungunsten der Mitarbeiter. Hinzu kommt, dass Mitarbeiter ohne Abmahnungen oder Ähnliches einfach fristlos gekündigt wurden. Es schien, als setze Tesla darauf, dass von zehn gekündigten Mitarbeitern nur zwei rechtliche Schritte einleiten.
Die Fluktuation war extrem hoch. Laufen die Verkaufszahlen gut, werden neue Leute eingestellt, aber in schlechten Geschäftszeiten werden fast alle wieder gekündigt. Dieser Zyklus führte zu einem ständigen Gefühl der Unsicherheit. Der Leistungsdruck war enorm und die Work-Life-Balance praktisch nicht vorhanden. Jede Woche samstags von 9 bis 18 Uhr zu arbeiten, war die Regel, nicht die Ausnahme.
Ein weiterer negativer Punkt ist, dass es keine Option auf Home Office gibt. Auch einen Firmenwagen sucht man vergeblich – Mitarbeiter müssen die Fahrzeuge zum vollen Preis kaufen, genauso wie Endkunden. Außerdem werden die Mitarbeiter direkt nach der Einstellung dazu aufgefordert, gute Bewertungen auf Online-Portalen wie Kununu zu schreiben, was das tatsächliche Bild des Unternehmens verfälscht. Zu allem Überfluss gab es noch nicht einmal Mitarbeiterparkplätze, was den täglichen Arbeitsweg stressiger machte.
Der Arbeitsalltag im Sales hatte nichts mit dem klassischen Automobilverkauf zu tun. Es handelte sich um ein reines Agenturmodell, bei dem jede Zahl getrackt wurde. Man musste eine bestimmte Anzahl an Sales pro Woche machen, eine bestimmte Anzahl an Anrufen pro Tag tätigen und so weiter. Zudem war das Wohl der Kunden für die Firma absolut egal. Oft hatte man als Mitarbeiter ein sehr schlechtes Gewissen, die Unternehmensprozesse auszuführen, da diese selten im Interesse der Kunden waren.
Tesla ist halt typisch klischeehaft amerikanisch gestrickt, wie man es sich vorstellt. Jeder Mitarbeiter ist ersetzbar und nur eine Nummer. Wertschätzung gibt es nicht.
Aufgrund dieser Erfahrungen kann ich Tesla als Arbeitgeber nicht empfehlen. Ich hoffe, dass das Unternehmen diese Missstände erkennt und verbessert, damit die Mitarbeiter in Zukunft besser behandelt werden.