Gutes Image, aber die Realität hinkt hinterher
Verbesserungsvorschläge
- Maßnahmen zur Verbesserung des Kollegenzusammenhalts einführen, wie Team-Building-Aktivitäten oder Workshops zur Sensibilisierung für respektvolles Miteinander. Es sollte ein klarer Code of Conduct für den Umgang miteinander implementiert werden.
- Überprüfung der Bürolayouts und mögliche Umgestaltung in ruhigere Arbeitsbereiche oder die Bereitstellung von Lärmschutzkopfhörern, um die Konzentration in Großraumbüros zu fördern.
- Initiativen zur Förderung von Gleichberechtigung in Führungspositionen ins Leben rufen. Dazu könnten gezielte Schulungen, Mentoring-Programme für Frauen und die Überprüfung der internen Beförderungsprozesse gehören.
- Den Prozess zur Genehmigung von Altersteilzeit beschleunigen und transparenter gestalten, um älteren Mitarbeitenden den Übergang in den Ruhestand zu erleichtern
- Regelmäßige Mitarbeiterumfragen durchführen, um das Stimmungsbild im Unternehmen zu erfassen und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen. Diese Umfragen sollten anonym sein, um ehrliches Feedback zu fördern. (Nicht nur für Great Place to Work).
- Die Vorstandschaft und Abteilungsleiter sollten in regelmäßigen Intervallen über Entscheidungen und Strategien informieren, um das Vertrauen der Mitarbeitenden zu stärken und das Gefühl der Teilhabe zu fördern.
Kommunikation
Die interne Kommunikation lässt stark zu wünschen übrig. Wichtige Informationen werden entweder gar nicht oder nur sporadisch weitergegeben. Oft wird davon ausgegangen, dass man über Änderungen und Abläufe bereits Bescheid weiß, was zu unnötigen Missverständnissen und Verzögerungen führt.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist grundsätzlich vorhanden, aber stark abteilungsabhängig. In einigen Teams herrscht ein guter Umgang während in anderen bei Anwesenheit von Teammitgliedern schlecht über jene gesprochen wird.
Work-Life-Balance
Eine Work-Life-Balance ist grundsätzlich möglich, allerdings gibt es feste Kernarbeitszeiten, die bei Abweichungen nachgebucht werden müssen. Zudem herrscht bei den Vollzeitverträgen Uneinheitlichkeit: Während einige Kollegen 35-Stunden-Verträge haben, arbeiten andere 38 Stunden pro Woche, ohne dass nachvollziehbar ist, wie diese Verteilung erfolgt.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Vorgesetzten variiert stark je nach Abteilung. Während einige Abteilungen gut geführt und unterstützt werden, fehlt es in anderen an Wertschätzung und Verständnis, auch seitens der Vorstandschaft. Besonders bestimmte Teams fühlen sich von der Unternehmensleitung nicht anerkannt oder verstanden.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind abwechslungsreich und interessant, und es gibt viel Raum für eigene Entscheidungen. Allerdings ist der Workload in einigen Positionen deutlich zu hoch, was es schwierig macht, die Aufgaben wirklich gut und nachhaltig zu erfüllen.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung ist im Unternehmen leider noch nicht gegeben. Während der Kurzarbeit 2024 waren ausschließlich "normale" Arbeitnehmer betroffen, nicht jedoch die Führungsebene oder die Personalabteilung, ohne dass dies nachvollziehbar erklärt wurde.
Besonders frustrierend war, dass während umfassender Sparmaßnahmen und Kurzarbeit, ein neuer Vorstand eingestellt wurde. Dieser Widerspruch lässt Zweifel an der Transparenz und den Prioritäten von Theben aufkommen.
Zudem spiegelt sich die Ungleichheit in der Besetzung von Führungspositionen wider: Sowohl in der Abteilungsleitung als auch im Vorstand sind nahezu ausschließlich Männer vertreten.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kollegen gestaltet sich oft schwierig. Anträge auf Altersteilzeit ziehen sich über lange Zeiträume hin und werden häufig mehrfach abgelehnt.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind grundsätzlich in Ordnung. Laptop und Headset werden zur Verfügung gestellt. Allerdings arbeiten viele Verwaltungsmitarbeiter in einem recht lauten Großraumbüro, in dem Telefonate und Gespräche der Kollegen ständig zu hören sind.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Theben zeigt ein starkes Umweltbewusstsein und setzt dieses aktiv um. Es unterstützt verschiedene Organisationen und engagiert sich konsequent für Nachhaltigkeit, was sich sowohl in internen Prozessen als auch in externen Initiativen widerspiegelt. Dieses Engagement ist ein echter Pluspunkt und zeigt, dass Umwelt- und Klimaschutz hier ernst genommen werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter und Sozialleistungen sind überdurchschnittlich.
Image
Das Image ist besser als der tatsächliche Ist-Zustand. Viele Mitarbeitende sind frustriert und fühlen sich hintergangen, insbesondere im vergangenen Jahr. Es besteht eine Kluft zwischen den positiven Erwartungen, die das Unternehmen vermittelt, und der Realität, die viele haben.
Karriere/Weiterbildung
Karriere und Weiterbildung werden ausdrücklich gewünscht und aktiv unterstützt, insbesondere auch bei Azubis und Studenten. Mitarbeitende haben die Möglichkeit, sich beruflich weiterzuentwickeln, und es werden verschiedene Programme und Schulungen angeboten, die dazu beitragen, die individuellen Karriereziele zu erreichen.
Arbeitsatmosphäre
Arbeitgeber-Kommentar
Zunächst möchte ich mich für dein offenes und konstruktives Feedback bedanken. Ich schätze deine ehrliche Rückmeldung und stimme dir in vielen Punkten zu: Das Bürolayout erschwert an manchen Tagen das konzentrierte Arbeiten, die Frauenquote in Führungspositionen ist unzureichend, und der Prozess zur Altersteilzeit lässt sich sicherlich optimieren.
Gerne gehe ich auf die einzelnen Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge ein:
> Work-Life-Balance: Die Kernzeiten sind festgelegt, und ja, bei Abweichungen ist eine Dokumentation notwendig. Das hat versicherungstechnische und arbeitsrechtliche Hintergründe, die uns wenig Spielraum lassen. Mit den unterschiedlichen Stundenverträgen möchten wir jedoch Flexibilität bieten, um individuellen Arbeitszeitwünschen besser gerecht zu werden. Wir ermutigen unsere Mitarbeiter:innen, mit ihren Teamleitungen in den Austausch zu gehen, um gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden.
> Image: Das Jahr 2024 stellt uns aufgrund der schwachen Baukonjunktur und der Rezession vor Herausforderungen, die auch uns zu Sparmaßnahmen zwingen. Diese Rahmenbedingungen beeinflussen leider die allgemeine Stimmung.
> Kollegenzusammenhalt: Dass du dies als Kritikpunkt nennst, bedauern wir sehr, da es unserer Unternehmenskultur und unseren Werten widerspricht. Vielen Dank für den Hinweis – wir nehmen das sehr ernst und werden hier nachhaken.
> Umgang mit älteren Kolleg:innen: Leider können wir nicht jeden Antrag auf Altersteilzeit genehmigen, unter anderem aus Kostengründen. Wir prüfen gemeinsam mit dem Betriebsrat jede Anfrage sorgfältig und bitten um Verständnis, dass dies Zeit in Anspruch nimmt.
> Vorgesetztenverhalten: Es gibt also durchaus Führungskräfte, die ihre Teams wertschätzend und gut führen? Führen ist eine Herausforderung, und wir werden überlegen, wie wir unsere Führungskräfte noch besser durch Schulungen und Weiterbildungsprogramme unterstützen können.
> Arbeitsbedingungen: Auch wir wünschen uns einen Neubau, der unsere Anforderungen besser erfüllt. Bis dahin setzen wir Schallschutzmaßnahmen um, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
> Kommunikation: Es tut mir leid, dass du dich schlecht informiert fühlst. Wir haben monatlich einen mehrstündigen Austausch auf Leitungskreisebene, und die Führungskräfte sollen die relevanten Informationen innerhalb der gleichen Woche an ihre Teams weitergeben. Zusätzlich fanden 2024 drei Betriebsversammlungen und Vorstandsansprachen statt. Mitarbeiterzeitung und Social Intranet bieten ebenfalls Informationen an.
> Gleichberechtigung: Die Frauenquote ist tatsächlich verbesserungswürdig, möglicherweise auch durch unsere technische Ausrichtung beeinflusst. Der Vorstand wurde nicht zusätzlich eingestellt, sondern durch Beförderung ergänzt – dies ist ein Unterschied, den wir betonen möchten.
Wir danken dir noch einmal für deine Offenheit. Feedback wie deines hilft uns, uns als Unternehmen weiterzuentwickeln und Veränderungen aktiv anzugehen. Unser Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, das allen gerecht wird. Wir nehmen deine Punkte ernst und werden weiterhin an den genannten Themen arbeiten.
Herzliche Grüße,
Stephanie