Schicke Schale, schlechter Kern
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe alles genannte.
Verbesserungsvorschläge
Aktiv zuhören, Gehalt an den Kassensatz anpassen, Ehrlichkeit im Team, Anerkennung üben.
Arbeitsatmosphäre
Im Praxisstandort war man „unter sich“, insofern keine Chefperson aus Norderstedt vorbeikam. Jeder der Besuche fühlte sich wie eine Überprüfung an. Es gab meinerseits nicht das Gefühl, dass mir getraut wurde.
Kommunikation
Von Standort zu Standort und ins Chefbüro gab es rare Kommunikation. Vereinzelt waren Personen nicht informiert oder fehlinformiert, der Informationsfluss war zäh und teilweise falsch. Rückfragen wurden teilweise abgewimmelt.
Kollegenzusammenhalt
Leider waren überwiegend sehr gute Fachkräfte in den Standorten angestellt. Die meisten stellten in Frage, was „hier eigentlich los ist“. Eine Situation wie mit dem Frosch im köchelnden Wasser.
Work-Life-Balance
Geworben mit „flexiblen Arbeitszeiten“,
wurden zuletzt Pausen mit Therapien bestückt, damit der Plan voller ist (>40 std/Wo), Work-Life-Balance spielte keine Rolle. Feste Terminzeiten führten zu 10Std-Arbeitstagen. (Beginn 8:00-18:00 mit einer Pause, die nur zu einer Zeit genommen werden durfte)
Vorgesetztenverhalten
Es gibt eine Chefin und einen Chef, beide waren im Alltag der vielen Standorte in HH nicht präsent, suhlten sich in Selbstgefallen und nannten die Firma und Angestellte eine „Familie“. Kritik wurde angehört und abgeheftet, Wünschen der Angestellten wurde nicht nachgekommen. Es wurde empfohlen, „Dinge selbst zu klären“. Nicht selten waren beide nicht einer Meinung und verbreiteten die eigene Vorstellung/Entwürfe ohne das Wissen der anderen Person, was zu Missverständnissen führte. Entschuldigungen oder Eingeständnisse gab es selten, meist wurde über einen eigenen Fehler, der Auswirkungen auf andere hatte, gelacht - frei nach dem Motto „Hoppla hehe“.
Interessante Aufgaben
Es gab massig Kooperationen mit Kliniken, Tagesstätten, Zentren, wodurch der Arbeitsalltag sich abwechselte. Man bekam einen Eindruck von der Außenwelt und konnte Vergleiche ziehen und Erfahrungen sammeln.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gab keine älteren Kolleg*innen. Die Besetzung waren meist junge Berufsanfängerinnen. Die allermeisten waren angelockt von dem guten Marketing der Firma (positiv wirkender Internetauftritt, große Versprechen, sympathische Bewerbungsgespräche) und fielen im Arbeitsalltag heftig auf die Nase. Besonders der Chef wirkte gewissermaßen cholerisch.
Arbeitsbedingungen
Ein eigenes Praxisfahrzeug gab es in den meisten Standorten. Der Plan wurde vorgegeben. Hausbesuche wurden vormittags und feste Termine nachmittags gemacht. Leere Slots im eigenen Plan mussten sofort gefüllt werden, auch, wenn der Plan dem Vertrag entsprechend mit Terminen gefüllt war. Vereinzelt wurden einer/m MA Störungsbilder zugeteilt, die er/sie nicht behandeln wollte/keine entsprechende Fortbildung hatte.
Gehalt/Sozialleistungen
Es wurde stets so wenig wie möglich ausgezahlt. Eine zeitlang wurde von Chefseite damit geprahlt, dass eine der zukünftigen Weihnachtsfeiern auf einer „firmeneigenen Yacht“ stattfinden solle. Wenn die MA so grottig bezahlt werden, ist das meiner Meinung nach, auch wenn es ein Scherz war, geschmacklos. Zusatzleistungen gab es zu meiner Zeit keine.
Image
Leider ist die Außenwirkung nicht kongruent zum Arbeitsverhältnis. Wer aus HH kommt, meidet diese Firma besser. In anderen Praxen haben sie einen stark geschädigten Ruf. Es ist meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit, bis dieses Wissen sich verbreitet und auch junge Berufsanfänger*innen sich nicht mehr von der glänzenden Fassade täuschen und letztlich verbrennen lassen.
Karriere/Weiterbildung
Sehr neue Angestellte bekamen nach kurzer Zeit höhere Aufgabenränge. Eine Person wurde nach wenigen Monaten stellvertretende Standortleitung. (Berufserfahrung <1Jahr) Eine Gehaltserhöhung für die Mehr-Arbeitszeit gab es nicht. Es wurden interne Fortbildungen von internen und externen Fachkräften angeboten. Meist günstiger als auf dem Markt der Gesamtrepublik.