Eine sehr dunkle Seite der Arbeit
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dazu kann ich im Moment nichts schreiben.
Verbesserungsvorschläge
Im momentanen Zustand ist das Unternehmen nicht überlebensfähig. Neben der bereits absehbare Einstellung von Produkten (GWA, Verbrauchsabrechnung) könnte ein Teilverkauf zumindest einige Arbeitsplätze absichern.
Arbeitsatmosphäre
Das Klima im Unternehmen hat sich in den letzten Wochen zunehmend vergiftet. Viele arbeiten für ihre eigenen Interessen, im besten Falle noch für die Interessen ihres Silos. Eine übergreifende Zusammenarbeit findet nicht statt, Misstrauen untereinander und Missgunst gegenüber den Ergebnissen anderer sind an der Tagesordnung. Die dadurch entstehenden Konflikte und Reibereien führen zu einem Effizienzverlust, der in Zeiten einer ohnehin schon sehr hohen Arbeitsbelastung die Überlastungssituation noch deutlich verschlechtert. Von Motivation oder gar dem Einbringen von neuen Ideen oder Vorschlägen ist hier nichts mehr zu spüren.
Kommunikation
Ja, es gibt eine Vielzahl von Kommunikations- und Informationsformaten. Diese tragen aber nicht zur notwendigen Transparenz und ehrlichen Auseinandersetzung mit der kritischen Situation des Unternehmens bei. Vielmehr werden oberflächliche "Heile-Welt-Infos" gestreut, die fern der Unternehmensrealität sind.
Kollegenzusammenhalt
Es haben sich auch um Führungskräfte und die Geschäftsführung kleine Cliquen/Zirkel gebildet, die ganz gut miteinander funktionieren. Ist man in diesen nicht vertreten, so ist man sehr auf sich alleine gestellt und findet wenig Unterstützung. So ist in den letzten Wochen eine Art Zwei-Klassen-Gesellschaft entstanden. Darüber hinaus wird der Graben zwischen den Standorten wieder deutlich größer.
Work-Life-Balance
Positiv unterstützend wirkt die Möglichkeit an drei Tagen von zu Hause aus zu arbeiten und die grundsätzlich flexible Arbeitszeit. Die mangelhafte Steuerung und Priorisierung von Aufgaben durch Führungskräfte und Projektverantwortliche verbunden mit einem insgesamt schlechten Zeitmanagement führen immer wieder zu einem immensen Zeit- und Arbeitsdruck, der die positive Wirkung der Arbeitsbedingungen überkompensiert. Darüber hinaus verfügt die Organisation nicht über eine ausreichende Kompetenz ein hybrides Zusammenarbeitsmodell zu führen, so dass viele Führungskräfte mangels anderer Möglichkeiten wieder auf eine Präsenz vor Ort drängen.
Vorgesetztenverhalten
Ein großer Teil der Geschäftsleitung/Führungskräfte fördern das bestehende toxische Arbeitsumfeld durch selektive Informationen an ausgewählte Mitarbeiter, falsche oder fehlende Information/Kommunikation, Arbeits- und Zeitdruck verbunden mit mangelnden Führungs- und Steuerungsfähigkeiten. Das wirkt sich negativ auf das gesamte Arbeitsklima im Unternehmen aus.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt wird pünktlich bezahlt. Die Grundlagen der Entlohnung sind jedoch gänzlich intransparent, so dass die Mitarbeiter im Gespräch feststellen, dass für gleichartige Aufgaben deutlich unterschiedliche Gehälter bezahlt werden. Positiv ist im Moment, dass schon der Hinweis auf einen möglichen Arbeitgeberwechsel gut genutzt werden kann, um eine Gehaltserhöhung zu verhandeln. Ob das langfristig sinnvoll und zielführend ist, ist allerdings zu bezweifeln.
Image
Das ohnehin schon stark beschädigte Image hat in der letzten Zeit nochmals gelitten. Maßgeblich sind neben der schlechten Leistungsqualität, dem Verlust großer und wichtiger Kunden auch die zunehmend schlechte Kundenorientierung. Natürlich beeinträchtigt das gemeinsam mit den andauernden internen Querelen die Attraktivität als Arbeitgeber, so dass wir auf offene Stellen kaum Resonanz erfahren bzw. neue Mitarbeiter das Unternehmen nach kurzer Zeit wieder verlassen. Die Kündigung von Mitarbeitern und Führungskräften in Positionen, die für die Produkte von großer Bedeutung sind, stößt bei den Kunden auf zunehmend negative Resonanz.
Karriere/Weiterbildung
Jüngste Entscheidungen zur Besetzung von Führungsfunktionen oder Übertragung von Aufgaben machen deutlich, dass nur die Zugehörigkeit zum engen Zirkel um die Geschäftsführung Karriere- oder Weiterentwicklungsmöglichkeit eröffnet. Das erinnert stark an Schulhof-Cliquen-Mentalität und hat nicht mit guter Personalentwicklung zu tun.