Timocom unter neuer Führung: Ein düsteres Bild des Unternehmensklimas
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Seit dem Führungswechsel in der Geschäftsleitung bei Timocom habe ich eine Verschlechterung des Arbeitsklimas festgestellt. Der Senior, der das Unternehmen fest im Griff hatte, ist zurückgetreten und hat den Söhnen scheinbar freie Hand gegeben.
Seit drei Jahren haben wir einen IT-Bereichsleiter, der keine Erfahrung mitbringt. Es werden viele Ideen und Projekte gestartet, aber nichts wird bis zum Abschluss durchgezogen.
Gehaltserhöhungen sind für langjährige Mitarbeiter nicht vorgesehen, stattdessen werden lieber neue Kollegen eingestellt. Dies mag zwar nach dem Prinzip "Geht ein guter, kommen zwei neue" funktionieren, ergibt jedoch wirtschaftlich wenig Sinn. Es wird betont, wie wichtig jeder einzelne Mitarbeiter ist, aber gleichzeitig werden ganze Abteilungen nach jahrelanger Betriebszugehörigkeit einfach entlassen, was wenig Vertrauen schafft. Leider sind Karrierechancen begrenzt, da bevorzugt externe Mitarbeiter eingestellt werden, die sich gut präsentieren können, aber oft über wenig Fachwissen verfügen. Stattdessen werden teure Firmenevents durchgeführt, die im sechsstelligen Bereich kosten, um die Mitarbeiter bei Laune zu halten. Die sechs propagierten Kulturwerte hängen zwar
Arbeitsatmosphäre
Im erstklassigen Team unterstützen sich die Mitglieder gegenseitig. Wenn es jedoch über Abteilungsgrenzen hinausgeht, bemerkt man in Meetings oft eine freundliche Fassade, während hinter den Kulissen an den Stühlen der Kollegen gesägt wird.
Diejenigen, die motiviert arbeiten wollen, haben die Möglichkeit dazu, während diejenigen, die weniger motiviert sind, oft nicht wirklich auffallen. Obwohl die Prozesse eingehalten werden, gibt es Situationen, in denen sie umgangen werden, wenn das gewünschte Ergebnis nicht erreicht wird, um den eigenen Willen durchzusetzen. Es werden Aussagen getroffen, wie "Das ist bereits von der Geschäftsleitung abgesegnet", um unnötigen Druck zu erzeugen.
Kommunikation
Im Quartalsrhythmus werden die Unternehmenszahlen und OKR-Ziele präsentiert, jedoch bleibt die Kommunikation auf diesem Niveau. Die Einführung der firmenweiten englischen Sprache hat den Kommunikationsfluss beeinträchtigt und erschwert das Verständnis der Ziele, was den Eindruck von oberflächlicher Rhetorik verstärkt.
Kollegenzusammenhalt
Einige Mitglieder in der Abteilung sind großartig, und wir haben eine fantastische Gruppe. Die neue Struktur wirft jedoch viele unbeantwortete Fragen auf, und wie sich die Dinge entwickeln werden, ist uns noch unklar.
Work-Life-Balance
Die Kombination aus Home Office und einem monatlichen Tag im Headquarter ist akzeptabel.
Vorgesetztenverhalten
Unser bisheriger Vorgesetzter war äußerst kompetent und zuverlässig, eine feste Konstante. Mit der neuen IT-Struktur ist der kommende Vorgesetzte noch nicht bekannt.
Interessante Aufgaben
Es gibt spannende Aufgaben, die umgesetzt werden können. Allerdings ist es notwendig, das Budget dahinter vehement zu verteidigen. Die Rückfragen müssen verteidigt werden, jede Position muss genaustens erläutert werden, leider sitzen Personen auf Entscheider stellen die von Technik keine Ahnung haben und den Prozess künstlich in die Länge ziehen . Alles in allem erfordert es viel Geduld und Durchsetzungsvermögen, um Projekte erfolgreich voranzutreiben.
Gleichberechtigung
In Bezug auf Gleichberechtigung gibt es verschiedene Ansichten und Erfahrungen, je nachdem, wie gut man die Gegebenheiten im Unternehmen bereits kennt. Einige sehen Gleichberechtigung als gegeben an, während andere möglicherweise noch Verbesserungsbedarf sehen.
Umgang mit älteren Kollegen
Langjährig bewährte Projekte und Konzepte werden von neuen Kollegen einfach abgelöst. Es wird versucht, Zugriff auf betriebsrelevante Hardware zu gewähren, auch wenn diese Personen wenig Ahnung von der Materie haben und nicht bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Konzepte der Fachabteilung werden so lange diskutiert, bis die Kollegen die Lust daran verlieren, sich dafür einzusetzen.
Arbeitsbedingungen
Die Hardware-Ausstattung ist sehr modern. Das Bürogebäude ist zeitgemäß gestaltet, jedoch sind die Arbeitsbereiche für konzentriertes Arbeiten oft zu laut.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Der Gründer hat einen Kindergarten gebaut.
Seit ungefähr einem Jahr führen wir auch eine Mülltrennung durch.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehaltsanpassungen werden zuerst mit dem Vorgesetzten besprochen, jedoch später von der Personalabteilung überarbeitet, was zur Folge hat, dass das angestrebte Gehaltsniveau erst nach mehreren Jahren erreicht wird. Die dadurch vermittelte Wertschätzung lässt sich kaum in Worte fassen.
Image
Außerhalb des Logistikbereichs ist TIMOCOM wenig bekannt. Wenn der Name in Gesprächen mit Personen auftaucht, die nicht mit dem Unternehmen vertraut sind, kommt es oft zu Verwechslungen mit der Telekom.
Karriere/Weiterbildung
Interne Mitarbeiter haben begrenzte Karrierechancen, da oft externe Kandidaten bevorzugt werden, die bereits Erfahrung in verschiedenen Branchen mitbringen. Obwohl Weiterbildungsmöglichkeiten vorhanden sind, konzentrieren sie sich hauptsächlich auf fachliche Schulungen im eigenen Bereich.