Geringe Gehalts-/Aufstiegschancen nach der Ausbildung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kolleginnen und Kollegen sowie die Vorgesetzten sind durchweg freundlich und hilfsbereit. Auch die Mitarbeiter aus anderen IT- und Technikabteilungen sind stets nett und unterstützen einander. Besonders positiv ist die regelmäßige Kommunikation im Team, die dafür sorgt, dass Themen und Neuigkeiten aktuell bleiben.
Die Möglichkeit, auf europäischer und internationaler Ebene zu arbeiten und Probleme sowie Tickets auf Englisch zu bearbeiten, stärkt die eigene Entwicklung in der Kommunikation.
Zusätzlich ist das Programm für Corporate Benefits, Weihnachts- und Urlaubsgeld sehr wertvoll und wird geschätzt. Auch die aufwendig organisierten Weihnachtsfeste sind ebenfalls positiv.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es ist schade, dass es keine Homeoffice-Regelung für Azubis in der IT gibt.
Zudem finde ich es sehr fragwürdig, dass alle Azubis, unabhängig von ihrem Ausbildungsberuf und ihrer Abteilung, das gleiche niedrige Einstiegsgehalt erhalten. Dies schränkt die Möglichkeit ein, später eine höhere Bezahlung zu erzielen, was den Verdienst auf lange Sicht einfach erschwert.
Ein weiteres Manko ist, dass es leider nur Schulungen für interne Systeme gibt und keine externen Schulungen oder Weiterbildungen angeboten werden. Grundlegende Basics oder relevante Weiterbildungsmöglichkeiten fehlen, da sie in der internen Technik als nicht relevant angesehen werden.
Außerdem gibt es für Azubis kaum Ausbilder, die ausreichend Zeit haben, um intensiv Themen wie das Konfigurieren von Switches, VLANs oder Netzwerken zu besprechen. Dadurch lernen die Azubis leider einfach keine grundlegenden, wichtigen Ausbildungsthemen, die für spätere Karriereschritte wichtig wären. Die Basics für Netzwerktechnik müssten einfach intensiver und genauer behandelt werden...
Die Fachinformatiker für Systemintegration werden vorwiegend auf Toshiba-interne Systeme geschult, während grundlegende wichtige allgemeine FISI-Themen nicht ausreichend behandelt werden.
Ein positiver Punkt ist jedoch, dass die Verantwortlichen das System der Azubis umkrempeln und die bestehenden Mängel erkannt haben, um die Ausbildung für nachfolgende Azubis zu verbessern.
Verbesserungsvorschläge
Es wäre gut, mehr verschiedene Technologien und Themen in die Ausbildung einzubeziehen. Aktuell werden schon grundlegende Dinge wie das Konfigurieren von Netzwerkswitches nicht vermittelt, was das Zukünftige Arbeiten mit diesen Themen erschweren wird.
Eine umfangreiche Testumgebung für Azubis, um Administratives oder auch Firewall Themen zu verstehen, wäre ebenfalls sehr hilfreich.
Auch Schulungen zu wichtigen Themen wie CA, Microsoft oder Cisco könnten nützlich sein. Statt sich nur auf Toshiba-interne Tools zu konzentrieren, wäre es besser, auch andere Technologien einzubeziehen, damit die Azubis besser auf zukünftige IT-Berufe vorbereitet sind.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Gehalt nach der Ausbildung. Ein besseres Gehaltsangebot wäre entscheidend, um die Azubis langfristig im Unternehmen zu halten. Es ist ein großes Manko, dass eine Nachverhandlung notwendig ist, um am Ende des Tages ein durchschnittliches Gehalt eines Systemintegrators zu erreichen. Es wäre sinnvoller, die Gehälter von Anfang an etwas höher anzusetzen, um die Azubis motivierter zu halten.
Die Ausbilder
Die Ausbilder waren persönlich und fachlich kompetent. Man konnte über alle persönlichen Anliegen sprechen, die auch, sofern die Zeit da war, behandelt wurden. Regelmäßige Azubitage behandelten interne Themen, die jedoch oft nicht prüfungsrelevant, sondern eher nischenbezogen waren. Die Zeit für "nischenfremde" Themen und andere Systeme konnte kaum aufgebracht werden... möglicherweise aufgrund fehlenden Know-hows oder Zeitmangels.
Spaßfaktor
Alle Kollegen im Großraumbüro waren nett, freundlich und hilfsbereit. Ich bin immer gerne ins Büro gefahren, um dort zu arbeiten.
Der internationale und europäische Austausch mit den Kollegen machte Spaß, die Kommunikation auf Englisch war ebenfalls eine positive Erfahrung.
Aufgaben/Tätigkeiten
Als Azubi erhielt ich viel Zeit zum Lernen und konnte regelmäßig Präsentationen für das Abschlussprojekt üben.
Die Aufgaben bezogen sich meist auf die eigenen Systeme, was häufig zu stumpfen Tests und Fehlerverifizierungen führte. Technisch fremde Aufgaben habe ich gerne behandelt, wenn es die Zeit und Projekteinbindung erlaubten. Der Kontakt zum europäischen Markt und der internationale Austausch machten Spaß, brachten jedoch keine Abwechslung in die Aufgaben.
Variation
Da wir systemgebunden auf MFPs und Barcode-Drucker arbeiteten, waren die Aufgaben meist auf Dokumentation und interne Toshiba-Systeme beschränkt. Dies bedeutete, dass man kaum mit fremden Systemen arbeiten konnte und nur Toshiba-Tools verwendete, was die Variation der Aufgaben stark einschränkte.
Respekt
Die Kollegen haben einen immer mit Respekt behandelt und waren hilfsbereit. Da Mitarbeiter in meiner ehemaligen Abteilung im Betriebsrat waren, gab es immer jemanden, der sich auch persönliche Themen angehört und Lösungen angeboten hat.
Innerhalb der Abteilung fühlte man sich immer respektiert.
Karrierechancen
Nach der Probezeit erhielt ich eine umfassende Beurteilung und das Vertrauen, eigenständig Aufgaben zu übernehmen. Kurz vor Ende der Ausbildung wurde mir eine unbefristete Stelle angeboten, die auch meinen Interessen entsprach.
Leider gibt es im Technischen Support trotzdem wenige Aufstiegsmöglichkeiten, sobald man ausgebildet ist. Es werden lediglich eine Elektroschulung über die IHK, eine methodische Fehlersuche angeboten.
Insgesamt sind die Karrierechancen nach der Ausbildung somit begrenzt.
Arbeitsatmosphäre
In jedem Lehrjahr gibt es zwei Azubis, was bedeutet, dass man stets einen "Azubi"-Kollegen an seiner Seite hat. Als Azubi wird man ernst genommen, aber bei wichtigen technischen Entscheidungen fühlt man sich manchmal weniger als vollwertiges Teammitglied, da man oft als Azubi zurückgestellt wird.
Trotz all dem trägt das gelegentliche Kaffeetrinken kurz vor Feierabend in der Cafeteria und die Unterhaltungen mit den Kollegen zur guten Atmosphäre bei.
Ausbildungsvergütung
Die Ausbildungsvergütung ist sehr gut, und man zählt zu den „bestbezahltesten“ Azubis. Dafür gibt es ohne Zweifel 5 Sterne.
Ein sehr großes Manko ist jedoch, dass man nach der Ausbildung trotz längerer Betriebszugehörigkeit einen sehr gering bezahlten Arbeitsvertrag erhält. Das Jahreseinkommen als Systemintegrator liegt deutlich unter dem Durchschnitt und ist insgesamt unterdurchschnittlich.
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten sind gut geregelt, und man kann freitags bei Bedarf auch früher gehen, wenn Plusstunden vorhanden sind. Am Freitag sind die Kernarbeitszeiten entsprechend verkürzt. Es wird auch darauf geachtet, dass man nicht über +10 Stunden oder unter -10 Stunden auf dem Konto hat, was eine faire Regelung ist.
Leider gibt es während der Ausbildung kein Homeoffice, obwohl theoretisch die Möglichkeit bestünde, von zuhause aus zu arbeiten. Ich hätte mir gewünscht, einen Kompromiss zu finden und zu prüfen, ob Homeoffice eingeführt werden könnte, da andere Abteilungen im Unternehmen diese Regelung bereits für Azubis anwenden.
Man muss immer ins Büro kommen und verbringt an manchen Tagen den Arbeitstag alleine oder nur mit wenigen Personen im Großraumbüro.