Große Kunden, großes Chaos, große Probleme.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kunden heben einen tatsächlich auf ein anderes Level, man muss funktionieren und tut das in der Regel unter Druck auch. Hier lernt viel solange man es nicht allzulange mitmacht, dann wirkt es sich wahrscheinlich eher negativ aus.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe oben.
Verbesserungsvorschläge
Vieles ist ja oben schon genannt. Die Verantwortungen sollte überdacht werden und den Leuten die die wirklich Arbeit leisten etwas mehr Dankbarkeit entgegen gebracht werden.
Arbeitsatmosphäre
Es ist an diesem Punkt sehr zwiegespalten. Zum einen hatte man wirklich wunderbare Kollegen mit denen man sich super verstanden hat und dann noch das tolle Haus im Grünen. Zum Anderen wissen wir aber alle, dass dies aber nicht alles ist. Denn hier macht die Grundstimmung und die Führung ein großen Teil der Atmosphäre aus. In Koblenz hatte man leider neben der wirklich kompetenten und mitarbeiterfreundlichen Standortleitung einen Geschäftsführer sitzen, über welchen man vermutlich wochenlang ununterbrochen Geschehnisse erzählen könnte, welche jeden zum Kopfschütteln bringen. So löste die bloße Anwesenheit bei den meisten Mitarbeiten schon ein Art Grundpanik und schlechte Laune aus, denn sobald der frischpolierte V8-Diesel-SUV vor der Tür vorfuhr und die alte, meist nur angelehnte Holztür mit einem lauten Knall ins Schloss krachte, konnte alles passieren und das wusste jeder im Haus. An manchen Tagen wurden die Mitarbeiter im Akkord mit einem "Schaust du mal eben" ins Büro zitiert und mit Aufgaben mit absolut unrealistischen Timings vollgeladen oder bekam etwas völlig dem normalen Arbeitsalltag fernes vorgelegt, was aber an Priorität Nummer 1 stand.
Kommunikation
Ich würde hier tatsächlich gerne 0 Sterne geben, wenn dies möglich wäre, denn es wird so gut wie über nichts informiert. So war es auch nicht sonderlich überraschend, dass selbst am Tag der Koblenzer Standortschließung und der damit einhergehenden Kündigung aller Mitarbeiter, nicht einmal die Standortleitung über diesen Schritt und dessen genaue Gründe Bescheid wusste. Wenn Mitarbeiter im Schlechten gegangen sind, wurde es versucht zu vertuschen, doch der Flurfunk hat in der Regel auch standortübergreifend gut funktioniert. Man wurde hier und da genötigt sich nicht mit Kollegen auszutauschen oder es wurden wichtige unternehmstechnische Entscheidungen, welche auch den Mitarbeiter tangieren, überhaupt nicht kommuniziert. Die Einrichtung eines internen Chatprogramm hat dies zwar minimal gefördert, da man den Leute ja dann nicht mehr ins Gesicht gucken muss, aber die wichtigen Infos wurden auch dort nicht preisgegeben. Proaktiv (wurde gerne von ganz oben oft an die MA gefordert) wurde selbstverständlich nie kommuniziert, tatsächlich nur wenn es nötig war.
Kollegenzusammenhalt
Mein wohl einziger weitestgehend positiver Punkt. Aber auch nur weitestgehend. Es sind viele echt Freundschaften bei der Traffic entstanden und auch 2-3 Paare haben sich über diesen Wege gefunden. Sommerfeste und Weihnachtsfeiern waren wirklich immer ein absolutes Hightlight auf welches man sich das ganze Jahr gefreut hat. Dennoch ist auch hier nicht immer alles Gold was glänzt. Es wurde aber auch besonders gegen Ende versucht ein Keil zwischen die Fronten zu treiben, damit sich kein Maße der Solidarität entwickeln kann, leider auch teils mit Erfolg, was sehr schade ist und daher Sterne-Abzug bedeutet.
Work-Life-Balance
Seit knapp 2 Jahren ist es annehmbar gewesen. Davor war es teilweise unterste Schublade, da den Überstunden auch keinerlei Wert entgegenstand. Nicht einmal ein "Danke" waren sie wert. Das geht auch anders bzw. besser und hat noch nie einer Firma geschadet. Aber auch an dieser Stelle vollste Ignoranz der obersten Etage. Das man im Urlaub oder im Feierabend angerufen wird ist leider auch keine Ausnahme sondern eher die Regel.
Vorgesetztenverhalten
Eigentlich absolut keinen Stern wert. Davon werde ich vermutlich noch meinen Enkeln erzählen, den hier ist eine Kombination aus Ignoranz und Arroganz in seiner wohl ausgeprägtesten Version am Werke. Wer ohne mit der Wimper zuzucken sich den fettesten Dienstwagen least und im gleichen Atemzug um die 25 Mitarbeiter entlässt, während man sich selber im Selbstmitleid suhlt und sich als größtes Opfer der ganzen Situation zu Bezeichnen hat offensichtlich die komplette Bodenhaftung verloren. Nach jahrelanger Betriebszugehörigkeit habe ich mich der Etikette nach trotz meiner Kündigung bedankt, eine Erwiderung bleibt aber aus - und nein es hat mich weder geschockt noch gewundert, das war halt so und wird auch immer so bleiben. Man hat sich jahrelang auf den bestehenden Kunden ausgeruht und sich keine Mühe gegeben neue Kunden an Land zuziehen und bekam dann letztendlich 2019 die Quittung dafür. Schätzungsweise 90% der aktuellen und ehemaligen Mitarbeiter haben den Tag an dem dieses Konstrukt einbricht kommen sehen, die GF scheinbar nicht. Es sei denn Online-Handyspiele stehen seit neuestem auf der Liste der Beste Akquise-Möglichkeiten, dann habe ich nichts gesagt.
Interessante Aufgaben
Die Aufgabenvielfalt war tatsächlich sehr ansehnlich – ob man wollte oder nicht. Es konnte auch mal passieren, dass man als normaler Projektmanager ein fachfremdes 300-Seiten-Buch innerhalb von 2-3 Tage zusammenfassen musste (neben dem laufenden Tagesgeschäft bzw. In der Freizeit versteht sich). Trotzdem lernte man durch spontane Arbeitsaufträge sehr viel dazu, denn man wurde oft vor neue, auch mal spannende Aufgaben gestellt. Besonders Strapazierfähigkeit, Flexibilität und das Ruhebewaren bei brenzlichen Situationen sind Job-Skills um welche ich heute sehr froh bin und die einem in der Branche auch direkt zugerechnet werden wenn man mehrer Jahre bei der TRAFFIC gearbeitet hat. Tatsächlich konnte ich dem Ganzen an der Stelle noch etwas Gutes abgewinnen – vielen Dank dafür an die TRAFFIC und auch an die Kunden! Hier hat die TRAFFIC eben diesen Kunden jahrelang viel zu viel durchgehen lassen, sodass oft unmögliche und im Branchenvergleich sehr günstige bezahlte Aufgaben auf den Tischen der Mitarbeiter landeten und die GF am liebsten noch etwas mehr verlangt hat. Grundsätzlicher guter Geschäftsgedanke, sollte sich dann aber auch rentieren.
Gleichberechtigung
Hier kann man schon sagen, dass alles im Lot ist. Eine Geschlechterbevorzugung habe ich nicht gesehen. Die GF ist zwar komplett männlich besetzt, allerdings ist die Belegschaft überwiegend weiblich. Hier wurde kein erkennbaren Unterschied gemacht.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen gab es tatsächlich sehr wenige und da war der Umgang auch nicht anderes als bei den jungen Kollegen. Ob das positiv oder negativ ist soll jeder selber werten.
Arbeitsbedingungen
Außer den recht neuen Münchener Standort kenn ich alle und muss sagen, dass die Arbeitsbedingen durchaus ganz gut sind. So gut wie alle arbeiten an Macs oder MacBooks, zwar nicht immer das aktuellste Modell aber das versteht sich ja von selber. Urlaub und co. sind durchschnittlich und nicht besonders hervorzuheben. Im Sommer war der Koblenzer Standort allerdings selten ein Ort zum arbeiten. Ich hatte an meinem Arbeitsplatz tatsächlich einmal nachgemessene 42 Grad Celsius diesen Sommer, hier durfte man allerdings gütigerweise Weise die Arbeitszeiten etwas mehr in die frühen Morgenstunden verlegen. Eine engagierte Koblenzer Standortleitung konnte die GF oft mit viel Aufwand davon überzeugen den MA auch mal etwas für die aufopferungsvolle Arbeit zurückzugeben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Letztes Jahr wurde zumindest in Koblenz die Mülltrennung am Koblenzer Standort eingeführt. Mehrere von den Azubis und einigen ehemaligen Azubis betreute Bienenvölker in Koblenz, die es wohl jetzt nicht mehr gibt, wirkten zwar sehr umweltfreundlich, waren aber nur ein scheinheiliges Mittel um sich selbst die extrem verschmutzen ökologischen Fußabdruck schön zureden. Viele unnötige Inlandsflüge, extrem PS-Starke Firmenwagen oder wöchentlich circa 5-10 Kurierfahrten pro Standort werden auch durch 3 Bienenvölker nicht aufgewogen.
Gehalt/Sozialleistungen
Durchschnittlich – nichts besonders erwähnenswertes
Image
Auf der Seite der namhaften Kunden bestimmt durch aus gut in Agenturkreisen eher als mitarbeiterverheizende Maschine verrufen
Karriere/Weiterbildung
Wurde bei manchen gefördert bei manchen nicht. Mal so mal so. Hier wurde dem MA durchaus auch mal etwas gutes getan, dies stand aber oft auch mit entsprechenden Gegenleistungen gegeben über, aber auch dies ist ja nicht branchenuntypisch.