Vom Glanz vergangener Tage...
Verbesserungsvorschläge
Ich denke, dass nach so vielen Abgängen alles bereits mehrfach gesagt wurde... Hier wird sich nichts ändern.
Kommunikation
Es gibt regelmäßige (alle paar Monate) Meetings in denen man über Änderungen unterrichtet wird. Allerdings wurde aktiv entschieden diese nicht mehr zu streamen oder gar aufzuzeichnen, was je nach Schichtplan oder HO-Situation schade ist. Könnte einfach etwas Work-Life-Balance freundlicher sein, zumal man es schon besser gemacht hat.
Abseits dieser Meetings werden Änderungen eher chaotisch oder gar nicht kommuniziert. Auch ein ehrliches Feedback von Vorgesetzten ist nur schwer zu bekommen. Ich musste monatelang um Feedback bitten und habe ewig kein ernsthaftes Feedback zu Leistungen, Zuständigkeiten, Zielen oder Zielerreichung erhalten. Immer nur ab und zu ein "alles sei doch top", wenn man dann aber kündigt, sieht es plötzlich ganz anders aus...
Dasselbe habe ich schon öfters bei Kollegen beobachtet. Die Führung ist (kommunikativ) nicht in der Lage konstruktive Kritik zu äußern, um aus B-Mitarbeitern A-Mitarbeitern zu machen oder Leistungsträger zu motivieren. Unangenehme Themen werden viel lieber auf die lange Bank geschoben oder gar nicht angesprochen, das nützt keinem.
Kollegenzusammenhalt
Für die IT kann ich nur von einem großartigen Team sprechen! Abteilungsübergreifend könnte es aber besser sein, hier gibt es vereinzelnd die üblichen Sticheleien und Bürointrigen. Gelitten wird aber kollektiv vereint.
Work-Life-Balance
Die WorkLife Balance ist abhängig von den persönlichen Präferenzen, wer aber nur Dienst nach Vorschrift leisten will und einfach nur den Tag absitzen will, ist hier genau richtig. Mittlerweile ist ein Großteil der Firma so demotiviert, dass man hier nur noch auf die Rente oder den nächsten Job wartet. Selbst bei der Bahn findet man ein motivierteres Team vor. Es gibt aber strenge Regeln (sofern man nicht eng mit der GF ist) für HO und Urlaube sowie feste Schichtzeiten für die IT Hotline.
Wer als Leistungsträger das "Work" dem "Life" vorziehen möchte, kann hier ordentlich produktiv sein, da fast alle anderen Leistungsträger die Firma mittlerweile verlassen haben. Aber Vorsicht - Leistung, Einsatz und Initiative werden einem hier nicht gedankt.
Vorgesetztenverhalten
Ich darf mich den anderen Bewertungen anschließen, die 5-Sterne "Toller /Super Arbeitgeber"-Bewertungen ausgenommen (hier darf man an der Echtheit dieser Bewertungen zweifeln).
Wer auf bereits ziehende Mitarbeiter über Arbeitszeugnisse einwirkt oder so nachtritt, hat definitiv eine Grenze überschritten - wie es das Arbeitsgericht München ja auch schon in einer öffentlichen Verhandlung bestätigt hat.
Da ich durch vorangegangene Abgänge gewarnt war, konnte ich den Weg über die Justiz vermeiden und in meiner Kündigungszeit eine für mich akzeptable Lösung aushandeln. Dennoch sollte so etwas grundsätzlich gar nicht erst nötig sein!
Interessante Aufgaben
Mei... selbst bei der NASA gibt es sicherlich auch Aufgaben, die sehr langweilig sind, aber hier ist ein Großteil schon sehr eintönig und langweilig. Es fehlt an innovativen Technologien und modernen Produkten, mit denen man auch persönlich gerne arbeitet. Statt auf die Techniker zu hören oder sie zumindest stark einzubeziehen, (da diese den Kunden und dem Produkt am nächsten stehen) sind Entscheidungsprozesse von Sales/BWLern getrieben. Dies führt am Ende zu mangelnder Produktqualität, welche die IT dann ausbaden muss. Meistens aber drehen sich diese Entscheidungsprozesse so im Kreis, dass ohnehin nichts passiert oder vorangeht.
Gleichberechtigung
Bzgl. Gender equality kann ich nichts Negatives berichten.
Allerdings werden die Mitarbeiter schlicht nicht gleichbehandelt. Wer in der Gunst des "Managementteams"/GF steht, genießt definitiv mehr Freiheiten als der gemeine Pöbel (Arbeitszeiten, HO, Dienstreisen, Schulungen/Trainings, Parkplätze etc). Für gewisse Kreise gelten da definitiv andere Rechte und Privilegien, die auf reiner Willkür und dem sozialen Standing mit der GF basieren. Das wäre ja noch ok, wenn man es halbwegs offen kommunizieren würde - dann wäre es halt einfach so... Stattdessen wird immer wieder gesagt, Regeln müssten für alle gleich sein, was regelmäßig zu einer Kollektivbestrafung auch für Leistungsträger führt (sofern diese eben nicht im engeren Kreis des Managements sind...)
Arbeitsbedingungen
Das Büro und die Büroausstattung sind absolut Top.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Zielsystem (für die IT gesprochen) ist absoluter Quatsch. Die diktierten Ziele halten keinem Arbeitsrichter stand und sind auch ohnehin nicht erreichbar. Solange man aber mit der GF in GoodTerms ist, werden diese meist ausbezahlt, sofern man ggf durch ein paar extra Reifen springt. Sobald man aber kündigt werden diese Ziele plötzlich "hart" ausgelegt und man kann froh sein überhaupt etwas zu bekommen.
Bei richtigen Bonis wäre das ja noch ok, aber wir reden von Zielen die quasi fester Gehaltsbestandteil sind. Diese werden Bewerbern als "onTop"-Leistungen verkauft und entlarven sich später dann als fester Gehaltsbestandteil. Daher am besten immer das Fixgehalt konkret aushandeln und keine variablen Gehaltsbestandteile akzeptieren und schönreden lassen. Wer aufs Geld angewiesen ist, sollte hier ohnehin eine Rechtsschutz abschließen.
Image
Seit dem Verkauf der Firma (weg vom Gründer und Namensgeber), lebt die Firma nur noch von dem einst gutem Ruf aus dieser Zeit. Diese Substanz bzw. der Rest-Ruf ist nun aber aufgebraucht.
Karriere/Weiterbildung
In 4 Jahren habe ich eine IT-Schulung mit Zertifizierung bekommen, damit führe ich bereits das obere Spitzenfeld an... Moderne IT sieht anders aus. Soft Skill Coachings sind dem höheren Management(team) vorbehalten, wobei diese Choachings dem Management bisher auch nicht geholfen haben, wie es der allgemeine Bewertungstenor hier auch zeigt.